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Das Olympische Bildungsmagazin

Neues zu Theo Zwanzigers Demagogie-Verständnis

Meine rechtliche Auseinandersetzung mit dem DFB-Präsidenten Theo Zwanziger, die auch im Direkten Freistoß und bei Stefan Niggemeier diskutiert wird, erhält eine weitere bizarre Note: Nach übereinstimmenden Berichten hat Zwanziger bei einer Diskussionsrunde in Gießen vor rund 200 Zuhörern einem Journalisten gesagt, er stelle ihm „demagogische Fragen“.

Zwanziger soll sehr aufgebracht gewesen sein, als der Moderator der Diskusssionsrunde, Herbert Fischer-Solms (Deutschlandfunk), unter den Gästen der Veranstaltung eine spontane Abstimmung über die neuen TV-Vermarktungspläne der Deutschen Fußball-Liga und des DFB machen ließ. Eine überwältigende Mehrheit signalisierte Unzufriedenheit mit der geplanten Zersplitterung der Bundesliga-Spieltage. Woraufhin Zwanziger nach Augenzeugenberichten ein wenig die Contenance verlor und dem Moderator u. a. unterstellte, was er mache und frage, sei „demagogisch“.

Rüdiger Dittrich berichtet im Gießener Anzeiger (Ausgabe vom 8. November) unter der Ãœberschrift „Ein wütender Mann des Ausgleichs“:

Als schließlich Fischer-Solms bezüglich der TV-Pläne das Wort „Zersplitterung“ fallen lässt und mehrfach kritisch nachhakt, was die neuen Anstoßzeiten für den Amateurfußball bedeuteten, platzt es aus dem DFB-Chef, der „demagogische Fragen“ beklagt, heraus. „Das sind Totschlagargumente, die Sie da anbringen. Wir haben ein Top-Produkt. Ohne Pay-TV ist der Spitzenfußball nicht zu finanzieren. Wir haben ein vernünftiges System.“ Sprach der Mann des Ausgleichs und verließ den Saal.

Freundlicher Weise hat mir der Gießener Anzeiger den Text der Printausgabe vorab zur Verfügung gestellt.

Nachtrag 1: In der Online-Ausgabe steht ein anderer Text „Und dann wird DFB-Präsident Zwanziger ärgerlich“ eines anderen Autoren.

Nachtrag 2: In der Online-Ausgabe steht auch der oben zitierte Beitrag „Ein wütender Mann des Ausgleichs“.

23 Gedanken zu „Neues zu Theo Zwanzigers Demagogie-Verständnis“

  1. „Kommunikationsherrschaft“ meint offenbar den unbedingten Versuch, andere sprachlos zu machen – vor Gericht oder vor Entsetzen. Wie war noch mal die „Empfindlichkeit“ begründet: Yad Vashem?

    Um es mit Berti zu sagen: Ich glaub’s nicht, aber der Tabellenerste kann den Spitzenreiter schlagen. Oder so.

  2. Pingback: Theo Zwanziger als Schießdudenfigur « Stefan Niggemeier

  3. Pingback: Spielräume : Ralph’s Blog

  4. Freunde. Vergesst nicht, was Her Zwanziger dem Fritsch in seinen Block(!) diktiert hat: „Sport ist ja auch keine Politik.“

    Und so siehts ja nu mal aus. „Im Sport geht es mehr um Emotionen“, da kommt es natürlich auch ganz stark darauf an, von wem eine Äußerung stammt.

  5. Wobei man jetzt natürlich nur hoffen kann, dass Fischer-Solms nicht auch diese Rechtschutzversicherung mit dem ezwas größeren Leistungsspektrum besitzt.

  6. Eine Sammlung von vom DFB geduldeten oder nicht beanstandeten demagogischen Fangesängen in Fußball könnte recht unterhaltsam sein.

    Was dort im Geschäftsbetrieb des Dr. Theo Zwanziger ungestraft von sich gegeben wird, geht auf keine Kuhhaut mehr.

  7. Fällt jemand der Widerspruch auf in Zwanzigers Worten:
    „Jeder junge Spieler hat wirtschaftliche Berater, die nicht zum Vorteil des Sports gereichen.“
    sowie: „Wir haben ein Top-Produkt. Ohne Pay-TV ist der Spitzenfußball nicht zu finanzieren.“
    Aber so sind sie halt, die deutschen Sportjournalisten: Alle gegen Zwanziger, alle gleichgeschaltet…

  8. Ich bitte doch um mehr Respekt. Es handelt sich schließlich um eine juristische Auseinandersetzung.

  9. entschuldigung. du hast natürlich recht, eine juristische auseinandersetzung ist schließlich kein spiel. und sport ist keine politik.

  10. Es könnte sich schließlich auch um einen innovativen Weg handeln, über eine Rechtsschutzversicherung Spenden für Vereine zu organisieren. Quantum Trost a la DFB, für den demnächst vielleicht Beklagten, vielleicht solltest Du diese traurige Affäre wirklich so betrachten …

    Hat sich die European Gay and Lesbian Sports Federation schon gemeldet?

  11. Ich dachte bislang Bierhoff wäre das Ende des DFB, aber Zwanziger scheint ja auch was Besonderes zu sein. ;-))

  12. Der Unterschied ist, dass „Demagogische Fragen“ sich auf die Frage (Objekt) bezieht, „Demagogischer Hr. XYZ“ auf Hr. XYZ (Subjekt). Also aufpassen, sonst kommt noch eine Klage, dass ein Subjekt zum Objekt degradiert wurde und damit die Absicht bestand, die Seele zu rauben bzw. gegen einen Donut zu tauschen. Da letzter darauf hindeutend kann, das ein Vergleich mit Homer J Simpson bezogen werden sollte wäre man dann auch noch wegen Volksverhetzung, gelbe Hautfarbe, und bashing von Biertrinkern dran.

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