Zum Inhalt springen

Das Olympische Bildungsmagazin

Peking, Tag 14

10.45: Bin noch da. Aber heute keine Posts und kein Live-Blog vom Schwimmen. Treibe mich in der Mixed Zone rum. Gerade bei Britta Steffen. Jetzt mal die beiden Chinesinnen angucken, die gerade über 200 Schmetterling gewonnen haben. Und natürlich 100 Kraul.

Mir fällt auf, als ich gerade Bernard sehe und vorhin bei der Siegerehrung einen anderen Franzosen, der Dritter über 200 Brust wurde, dass die alle dieselbe Kopfform haben: Sehr schmal und viel zu klein im Vergleich zum mächtigen Körper, abstehende Ohren und unregelmäßigen Zahnstand mit relativ großen Lücken. Sind die alle miteinander verwandt?

10.50: Tut mir leid, das so zu formulieren: Aber, Scheiße, ausgerechnet das Monster gewinnt. Bernard. Ich glaube dem kein Wort.

11.25: Mixed Zone: Großer Jubel unter den Franzosen, unter Journalisten. Sie lieben ihren Koloss von Antibes. Sie sind Fans. Sie klatschen sich sogar gegenseitig ab, untereinander und mit Bernard.

Alain Bernard nach dem Rennen in der Mixed Zone

Olympiasieger, ausgerechnet: Alain Bernard

11.46: Mensch, ist Dick Pound schnell. Gerade haben wir noch über Kopfformen, Wachstumshormone und Glaubwürdigkeit des Schwimmens geplaudert, da überreicht er Bernard auch schon die Goldmedaille. Eine Korrektur: Die meisten haben abstehende Ohren, Bernard nicht. Ansonsten aber stimmen die Beobachtungen.

11.48: Gerhard Mayer-Vorfelder und Gattin sind übrigens auch beim Schwimmen. Als ich auf Pound wartete, stand ich ’ne Weile unter ihnen. Sie schimpfte irgendwie über die Medien – zu viele Journalisten im Water Cube.

14.35: Alles, was ich bisher zu Phelps verzapft habe, steht unter The Big M, dem Eintrag von gestern. Dort ist auch der Live Blog, der bei den nächsten Rennen von The Big M, am Freitag (200 Lagen), Sonnabend (100 Schmetterling) und Sonntag (Lagenstaffel) vielleicht reaktiviert wird.

16.17: Leseempfehlung, auch wenn dabei drei PI’s generiert werden: Hannes Jaenicke im SZ-Interview über China, Tibet, die Spiele, Menschenrechte und das IOC:

02.17: Okay, auf einsamen Wunsch und gelegentliche Nachfrage nun doch noch ein Kurzreferat zur Frage: Warum berichte ich nicht nur aus dem Schwimmstadion, nicht vom Fechten, vom Baseball, vom Beachvolleyball, vom Turnen, vom Gewichtheben, vom Radsport und vom Reiten? Antwort: Weil das nicht geht. Reiten ist ein bisschen arg weit weg, in Hongkong. Ernsthaft, es gibt viele Antworten darauf. Ein paar ungeordnete:

Es sind meine fünften Sommerspiele. Insgesamt habe ich aus Barcelona, Atlanta, Sydney, Athen und Peking von diesen Sportarten berichtet: Leichtathletik, Basketball, Boxen, Kanu, Radsport, Fechten, Fußball, Turnen, Gewichtheben, Handball, Judo, Ringen, Schwimmen, Schießen(!), Volleyball. Derzeit sind 28 im Olympischen Programm, es fehlen mir: Rudern, Badminton, Baseball, Reiten, Hockey, Moderner Fünfkampf, Softball, Taekwondo, Tennis, Tischtennis, Bogenschießen, Triathlon, Segeln. Einige, Verzeihung, werden immer fehlen, auch wenn ich 50 Olympische Spiele besuchen sollte. Die Quote: 16 zu 12. Wo man die Sportpolitik einordnet? Ich würde sagen: Als 29. bis 40. Sportart, das kommt vom Aufwand her hin.

Leichtathletik und Schwimmen sind die olympischen Kernsportarten. Habe schon seit meinen ersten Schreibübungen 1987 von diesen Sportarten berichtet. Leichtathletik seit 1992 immer bei den Spielen, auch seit 1997 bei allen WM. Schwimmen außer 2000 immer bei Olympia, auch WM und EM. Besonders Leichtathletik sagt mir zu, trotz aller Dopingdurchdringung. Es gibt immer wieder schöne Geschichten, bei denen es Spaß macht, sie aufzuschreiben. Ein paar davon habe ich hier verlinkt. Dort findet sich aus was zum Schwimmen, u.a. die Franzi-Tragödien. Großer Stoff.

Ich schreibe gern über beide Sportarten. Habe kein Problem damit. Eine kontinuierliche Berichterstattung wie bei einer WM in einer dieser Sportarten, wo ich täglich eine Seite, oft mehr, für die Berliner Zeitung produziert habe (zuletzt 2007 bei der LA-WM in Osaka), ist bei Olympia aus vielerlei Gründen nicht drin. Allenfalls für große Blätter wie Süddeutsche und FAZ, die es sich leisten können, einen Kollegen, manchmal mehr (inklusive der Freien, früher ja bei der SZ Robert Hartmann), dafür abzustellen. Das ist richtig so, das finde ich angemessen. Bei der Berliner Zeitung war ich froh, zwei Akkreditierungen bekommen zu haben, FAZ, Süddeutsche haben – glaube ich – meistens sechs gehabt, in Peking mit Online- und Auslandskorrespondenten sogar mehr.

Wenn also bei Olympia viele Randsportarten mal gecovert werden sollen oder man von den Redaktionen gehetzt wird, deutschen Medaillen hinterherzujagen, dann geht es halt nicht, einen Kollegen dauerhaft abzustellen. Ich habe mich derartigen Kommandierungsversuchen weitestgehend entzogen. Besondere Ereignisse haben natürlich auch schon immer besondere Maßnahmen erfordert – oder eben Schwächeanfälle. Als beispielsweise 1996 in Atlanta im Centennial Olympic Parc die Bombe hochging, mussten ziemlich viele Stunden durchgemacht werden, Seite 3 schreiben und so, dann war ich zwar noch im Stadion zum 100-m-Finale, habe aber keinen Saft gehabt, das aufzuschreiben. Unvergessen auch die Nacht, die ich mit Kollegin K und Kollegen G in Salt Lake City nach Bekanntwerden des Mühlegg-Testergebnisses verbrachte.

Manche Sportarten und einige wenige Ereignisse wollte ich immer mal sehen. Ein Dreamteam-Spiel in Barcelona, weiß nicht mal mehr, welches. Ein Spiel im Camp Nou, ich meine, es war das Finale zwischen Spanien und Polen. Handball – ich bin in Magdeburg zur Penne gegangen, das sagt wohl alles – muss immer mal sein. Boxen, schon wegen der wunderbaren Geschichten über den korrupten Präsidenten Anwar Chowdhry. Gewichtheben, natürlich, Ronny Weller ist leider nicht mehr dabei.

Die Aufteilung für Peking unterscheidet sich also nicht von den anderen Jahren (außer Sydney): eine Woche IOC, Sportpolitik, die großen Themen. Eine Woche Schwimmen, dann dritte Woche Leichtathletik. Ab Freitag, nachher in fünfeinhalb Stunden, bis Sonntag renne ich jeden Tag morgens in den Wasserwürfel, bestaune Phelps. Abends dann ins Olympiastadion. Das volle Programm. Kann nicht klagen. Habe gesagt, dass mittlerweile ein bisschen Erfahrung da ist, damit lässt sich möglicherweise auch punkten, keine Ahnung. Unbequem ist es auch nicht, denn es stehen ja immer Pflichtgeschichten an. Am liebsten würde ich völlig losgelöst agieren, so wie einige englische und amerikanische Kollegen, die Olympic Writer. Doch die Struktur in deutschen Medien ist nicht so. Und als Freier, nun ja.

Die Freien schlagen sich bei Olympia ganz unterschiedlich durch. Manche schreiben täglich Kolumnen und haben die vorher mit Auftraggebern vereinbart. Ich habe eigentlich gar nichts vereinbart, außer dass mein ehemaliger Arbeitgeber mit Schwimmen und Leichtathletik beliefert wird. Sonst gilt: vogelfrei auf dem Markt. Es ist täglich eine Lotterie. Es kann sich stündlich ändern, wenn plötzlich, wie vorgestern, schnell mal vier deutsche Olympiasiege aus dem Nichts auftauchen, wird in den Redaktionen noch vieles umgeschmissen. Manche Freien haben Glück, im richtigen Moment am richtigen Ort zu sein. Manche haben Pech und fliegen mit ihren Themen raus. Wenn ich diese Binse nicht so hassen würde, würde ich sagen: Am Ende gleicht sich alles aus. Oops, da ist es raus.

Ich glaube, dass es sich auf Dauer lohnt, auch immer mal mit viel Aufwand eine recherchierte Geschichte anzubieten. Es mag mitunter schmerzen, wenn man nicht genug Abnehmer, manchmal gar niemanden findet, aber auf einen Marathon gesehen, müsste das eine gute Taktik sein. Erzähle ich auch immer in Seminaren. Bei Olympischen Spielen oder Fußball-Weltmeisterschaften ist es allerdings so, dass die aktuellen Pflichten fast alles andere überdecken. Die langen Wege, Wartezeiten etc. rauben jeden Tag etliche Stunden Zeit. Wenn ich zum Beispiel gegen 13.30 Uhr aus dem Schwimmstadion im MPC ankomme, wird ein bisschen gegessen, dann ist es 14 Uhr, ich bin knapp acht Stunden auf den Beinen, habe noch keine Zeile geschrieben, muss aber bald ein Textangebot abschicken. Vor um ein Uhr komme ich kaum aus dem Pressezentrum. Schlafen? Die letzten Tage etwa von vier bis acht. So geht es den meisten Kollegen, mit denen ich darüber spreche.

Und noch etwas: Diesmal hatte ich schon am 3. August, fünf Tage vor Eröffnung der Spiele, an meinem dritten Tag in Peking, das Gefühl, nichts mehr richtig zu überblicken. Sonst war ich erst nach einer Woche im Tunnel, diesmal nach wenigen Stunden. Dieses Gefühl kennen alle, die das mal machen. Ich schaffe es nicht mal mehr, alle Agenturmeldungen des Tages an mir vorbei rauschen zu lassen. Letztlich wird man von den Tagesanforderungen und Entwicklungen getrieben und hofft, mit wenigen Fehlern durchzukommen. So viele Flüchtigkeits- und sachliche Fehler wie diesmal habe ich bestimmt noch nicht gemacht.

Vom meisten hat man keine Ahnung. (siehe auch gestriger Eintrag und Verweis auf einen taz-Artikel) Zum gründlichen Nachfragen fehlt die Zeit. Vorbereitete Themen kann man vergessen. Ich bin ohnehin dafür, sich ein bisschen treiben zu lassen. Selbst absehbare Geschichten, wie etwa in Sydney der Freeman-Sieg oder das letzte Rennen von FvA in Athen (sind hier ebenfalls verlinkt), schreibe ich immer live. Mit viel Adrenalin. Dann läuft das bei mir am besten. Andere haben andere Techniken.

Matthias Rathje wird mir hoffentlich den einen oder anderen Rechtschreib- und Tippfehler verzeihen.

03.35: Als Gute-Nacht-Lektüre von mir noch ein Kapitel zu diesem Thema – aktuelle Sportreportage von Großereignissen -, das ich vor zwei Jahren für ein Reportage-Handbuch von Michael Haller geschrieben habe. Habe das Roh-Manuskript schnell mal als pdf-Datei hochgeladen.

67 Gedanken zu „Peking, Tag 14“

  1. Dann laßen Sie Ihre Ungläubigkeit aber keinen französischen Kollegen hören. Der TF1-Mann hat nach dem Rennen erstmal mit den Tränen zu kämpfen und umarmt Bernard stürmisch. Die freuen sich.

  2. Na gut, die Ohren stehen nicht ab, aber so tellergroße Dinger habe ich selten gesehen. Gibt es da keine vorgeschriebenen Maximalmaße? Schmetterlinge beim Freistil? Ist das erlaubt? Eine Aufgabe für das ästhetisch-olympische Büro.

  3. haha! an den alien aus men in black hab ich bei bernard auch schon denken müssen. das passt haargenau (man muß aber beim link den letzten slash weglassen).

    immerhin gabs heute mal überraschungen beim schwimmen: kein weltrekord im 100m freistil/m. und bei der damenstaffel wr nicht durch usa, sondern durch die australierinnen. was sind schon fünfeinhalb sekunden?

  4. „unregelmäßigen Zahnstand mit relativ großen Lücken“
    Sind die noch in der Pubertät? Haben die noch Wachstumsschübe?

    Werner Schneyder erinnerte gestern bei „Hart aber fair“ daran, dass die Rekorde der DDR-Schwimmer damals dank Staatsdoping zustand kamen. „Und nun fallen diese Rekorde durch lauter ungedopte Sportler?“, fragte er rhetorisch.

  5. pieter van hoogenband hat übrigens nach dem 100m-rennen seinen rücktritt erklärt. begründung: „das ist eine neue generation. die sind zu schnell.“ tja.

  6. Will nicht korinden kacken, aber der heißt Hannes Jaenicke. Ansonsten großen Respekt für die Berichterstattung und vielen Dank dafür.

  7. Hallo Herr Weinreich,

    toller Blog!

    Können Sie noch ein paar mehr Fotos einbinden aus den Bereichen, die man sonst so nicht sieht?

    Z.B. mehr aus dem MPC, mal den Food-Court, schlafende Kollegen, Ihren chinesischen Taxi-Fahrer, oder oder oder?

    Beste Grüße

  8. Die Chinesen haben wahrscheinlich – um die Arbeitsnorm zu erfüllen – das Becken kleiner gebaut und deswegen fallen alle Rekorde.

  9. Den unregelmäßigen Zahnstand (incl. Spangen) konnte man doch schon jahrelang bei M.Jones bewundern. Scheint ein disziplin-übergreifendes Phänomen zu sein ;-)

  10. im zdf konnte man gerade nochmal sehen, wie der französische tv-moderator bernard nach dessen goldmedaille umarmte und mit tränen in den augen nach worten ringen mußte. wer braucht schon kritische begleitung?

  11. Ãœbrigens, nur zur Info:

    der TF1-Reporter, der tränenreich Alain Bernard umarmt, ist Nelson Monfort, der „französische Heribert Faßbender“ sozusagen. Ich kenne Monfort aus seinen Interviews während den Tennis-Ãœbertragungen von den French Open.

  12. kleineres becken könnte wohl sein, 2cm toleranz sind ja erlaubt. in österreich ist wohl dieses jahr ein becken nachgemessen worden, in dem jahrelang alle österreichischen meisterschaften stattfanden. sämtliche rekorde, die in diesem becken geschwommen worden, mußten annulliert werden, weil es zu klein war.

    aber ein paar cm sind ja maximal ein oder zwei zehntel. mit solchen verbesserungen geben sich die damen und herren schwimmer ja nicht ab.

  13. Nelson Montfort ist beim Öffentlich-Rechtlichen France Television, einer der ganz wenigen französischen TV-Journalisten die ohne Fremdschäm-Effekt Englisch sprechen können und seit Äonen (minimum 92/Barcelona) u.a. „Field Reporter“ bei der Leichtathletik.

    Das sich die französischen Journalisten sehr gerne vereinnehmen lassen, ist (nicht nur) ein französisches Problem. Wenn man graduelle Unterschiede sucht und Leute wie Roland oder Holtz danebenstellt, ist Montfort sicherlich einer der Top 3 im Free-TV, mit dem ich mir vorstellen könnte ein Bier zu trinken und interessante Gespräche zu führen.

    Aber auch er ist dann nicht vor patriotischer Ekstase gefeit, die das Land bei wirklich jedem singulären Extremereignis widerfährt: sei es Sporterfolge oder Geschichte wie Weltumsegelungen. Das zieht sich dann quer durch sämtliche Radio- und Fernsehstationen und betrifft auch die „Qualitätspresse“ wie die Libe und Le Monde. Es hat viel mit einer Art „Minderwertigkeitskomplex“ zu tun, dass die „Grande Nations“ in Sport diese gefühlte Größe nicht mehr wiederspiegelt.

    Das was die ASO in Sachen „Kampf gegen Doping“ anstellt, ist im französischen Maßstab eine Riesensache, da Doping, anders als in Deutschland, kein relevantes Thema ist. Virenque ist der Prototyp wie Franzosen mit ihren Dopingsündern umgehen. Auch das erklärt die obige Schmerzfreiheit wenn einer der Franzosen Gold abräumt.

  14. Hier ein interessanter
    FAZ-Artikel – nicht über Sport, aber über die aktuellen Rahmenbedingungen in Peking, und zwar zum Thema „Demonstrationsrecht“ während der Olympiade…

  15. das jaenicke-interview ist von einer derart unfassbaren dämlichkeit, dass es einem fast die sprache verschlägt. könnte man jetzt mal satz für satz zerlegen, was er so sagt und was da so an impliziten annahmen mitwabert. was denkt er eigentlich, wieso sich der IOC so still verhält? doch wohl mit sicherheit, weil er sich in politischen fragen noch nicht anders verhalten hat. wieso die olympischen spiele in china gelandet sind? bei der vergabe olympischer spiele war der status „diktatur“ nie ein k.o.-kriterium. „gasprom-aufsichtsrat“ schröder? nein, ist er nicht. der satz von helmut schmidt, was interessieren ihn menschenrechte in china? nun, seine meinung. die meinung eines menschen, der china als einer der ersten westlichen staatschefs mitte der 70er besucht hat, seitdem immer wieder und dessen kenntnisstand wohl alles andere als gering ist. minderheitenpolitik der chinesen, über die die bevölkerung nur aufgeklärt werden müsste und schon wäre es vorbei damit? sicher doch. „was wir brauchen, ist eine demokratisierungsbewegung in china“? sicher. weil sich ein milliardenvolk, das sich in den letzten jahrzehnten so tiefgreifend verändert hat wie kaum ein anderes jemals zuvor und das über keinerlei demokratische tradition verfügt, nun nichts dringender braucht als basisdemokratische entscheidungsprozesse. dazu kommt ja auch, dass der unausgesprochene deal zwischen kp und bevölkerung – werdet reich, aber haltet euch aus der politik raus – für das übergangsstadium sicher nicht die schlechteste lösung ist.

    das interview ist halt eine ekelhafte mischung aus gratismut und selbstüberhöhung eines völlig ahnungslosen. klassisches beispiel dafür, dass in den onlineangeboten nahezu aller qualitätszeitungen de facto keine qualitätskontrolle existiert.

  16. @boecko: Ihr Link führt mich auf eine Error (404)-Seite. Im Ãœbrigen wäre ein Verbot von speziellen Badeanzügen oder Sportgeräten ein Fass ohne Boden – da müsste auch die sauteure High-Tech bei Laufwettbewerben (Anzüge), Bogenschießen, Speerwerfen, Stabhochsprung etc. verboten werden.

  17. @mario
    Schade, dass es Ihnen nicht die sprache verschlagen hat … Schon von den 900 Mio. Bauern im Riesenreich gehört, für die dieser Deal nicht gilt, von den paar 100.000 (konservative Zahl) in Umerziehungslagern, von der 130-Millionen-Armee der Wanderarbeiter? Das sind neben dem Umweltdesaster die netten Bedingungen für 11% Wirtschaftswachstum Jahr für Jahr, nichts davon durch ne Chinesische Mauer wundersam Getrenntes. Die KP hat einen Deal mit sich selbst geschlossen. Die Frage ist, wie lange er läuft …

  18. @Wolfgang:
    Der Link geht anscheinenend nicht immer (SZ hat anscheinend Probleme)
    http://www.sueddeutsche.de/sport/389/306351/text/

    Warum kann das nicht einfach im Reglement stehen?
    Zum Schutz der Schwimmer , Chancengleichheit, etc.

    Italien und Kanada haben den Anzug ja bei ihren Landesvorkämpfen nicht erlaubt.

    Die Formel 1 ist ja nicht ein Paradebeispiel für Chancengleichheit, aber wenn sich herausstellt, dass ein technisches Mittel (z.B. Traktionskontrolle) die fahrerischen Fähigkeiten unwichtiger macht, wird dieses Mittel im Reglement abgeschafft.

  19. @zitat mario: „weil sich ein milliardenvolk, das sich in den letzten jahrzehnten so tiefgreifend verändert hat wie kaum ein anderes jemals zuvor und das über keinerlei demokratische tradition verfügt, nun nichts dringender braucht als basisdemokratische entscheidungsprozesse. dazu kommt ja auch, dass der unausgesprochene deal zwischen kp und bevölkerung – werdet reich, aber haltet euch aus der politik raus – für das übergangsstadium sicher nicht die schlechteste lösung ist.“

    da ist wohl der wunsch vater des gedankens! wäre doch hervorragend für die wirtschaft auch in westlichen nationen. eine machtelite, die sich die taschen vollstopft, ein minderheit an günstlingen, die die taschen gestopft bekommen, und die masse an arbeitsvolk bzw. humanressource bzw. menschenmaterial, das dafür sorgt, dass sich die selbsternannten eliten die taschen vollstopfen können.

    mich würde interessieren, was bestimmte bevölkerungsteile in china, dazu sagen, dass sie über keinerlei demokratische tradition verfügen. z. B.: menschenrechtsaktivisten, regimekritiker, rechtsanwälte und alle jene chinesen, die versuchten, sich für ihr recht einzusetzen und dafür hinter gittern landeten.

    bemitleidenswert ist, dass du offensichtlich nur die neoliberale ioc-china-propaganda nachplapperst. denn darum geht es gar nicht: es wäre schon ausreichend, wenn eine grundlegende rechtsstaatlichkeit einzug halten würde.

    dass ein helmut schmidt auf die menschenrechte sch…t, wundert mich nicht. ist er doch teil dieser selbsterannten macht- und wirtschaftselite, die unseren rechtsstaat lieber heute als morgen an chinesische standards anpassen würde.

  20. Herr Weinreich, Sie als Experte müssen mir weiterhelfen. Überall ist vom speedo-Wunderanzug die Rede. Aber warum schwimmt The Big M mit freiem Oberkörper? Will er sich schlicht noch Weltrekorde aufsparen und dazu dann nur in den Anzug schlüpfen müssen?

  21. @oddevold:

    ich plappere überhaupt nichts nach. neoliberal argumentiere ich auch nicht, vor den problemen, die ein radikaler wandlungsprozess wie der chinas mit sich bringt, verschließe ich mit sicherheit nicht die augen.

    was mir nur brutal auf die nerven geht – und das interview mit einem schauspieler, der noch nie irgendwie politisch aufgefallen ist, anscheinend aber eine vorliebe für autokratische führungsfiguren hat, so sie denn nur „zufällig“ unterdrückt werden (ja, richtig, dalai lama) – ist die unglaubliche selbstgerechtigkeit und andauernde besserwisserei westlicher kommentatoren, die offenbar nicht einmal im ansatz einen blick für die bedingheit der eigenen position haben. und im westen gehen mir speziell deutsche kommentatoren auf die nerven, die allen ernstes meinen, man könne nun china belehren, weil man selbst ja auch immerhin schon 70 jahre demokratie in wieviel jahren eigener geschichte hat? das sind so in etwa 3, 4, 5 prozent der eigenen geschichte, richtig? und selbst die hat man noch geschenkt – oder für nicht unerhebliche teile der bevölkerung wohl richtiger aufgezwungen – bekommen.

    wer die verrenkungen der sandra m. bei der eröffnungsfeier miterlebt hat, in der ohne jede differenzierung oder tiefere sachkenntnis an allen problem immer genau ein akteur schuld war, wer also diese verbindung von ahnungslosigkeit oder halbwissen in der sache mit politisch korrekten verdikten erlebt hat (gibt es für eine solche moderation einer sportveranstaltung ein anderes beispiel? in deutschland, europa, amerika? meines wissens nicht), der weiß, was ich meine.

  22. Danke für die Antwort. Aber ein Anzug ohne Oberteil ist für mich immer noch eine Hose – die Herrn Phelps seltsamerweise zu reichen scheint … Warum nur?

    Helge Meeuw meinte ja irgendwann beim TV-Interview, er musste sofort nach dem Rennen den Anzug ausziehen, weil dieser die Beine extrem stark zusammenpresse und das nicht auszuhalten sei. Andere Schwimmer haben diese Probleme offenbar nicht. Oder doch?

  23. @Hannnns: Doch haben sie. Wurde im Fernsehen (Eurosport) auch schon thematisiert. Manche haben durch dieses korsettartige Pressen der Anzüge Atemprobleme. Ausziehen der Hose alleine soll 20 Minuten dauern.
    http://jezebel.com/5036020/golden-boys-clement-lefert-teammate

    Deutsche Schwimmer dürfen wegen eines Exkusivvertrags mit einem anderen Ausrüster, diese Speedo-Teile bei Wettbewerben nicht tragen. U.a. bei den Italiener soll es im Vorfeld durch die Athleten soviel Terz gegeben haben, dass der Verband inziwschen auf Durchsetzung der Exklusivklausel verzichtet haben soll.

  24. @mario
    warum müssen alle „politisch auffallen“ wenn sie eine meinung veröffentlichen? gut,“greenpeace“ ist ihrer meinung nach nicht politisch, dennoch habe ich achtung vor menschen, die sich informieren und handeln, jaenicke war in china und äußert seine bedenken. wir sitzen vor dem fernseher und dem computer…

  25. @ Caramel-Frappé-Verzehrer/ Domain-Betreiber
    Am 14.8. um 4 Uhr 45 gaben Sie an, die Grundsatzfrage zur Wahl des Berichterstatttungsortes im neune Beitrag erörtern zu wollen.
    Hab ich den neune Beitrag übersehen? Antwort auf diese Grundsatzfrage würde mich auch interessieren?
    Was Anderes:
    Mir ist nicht bewusst, dass ich schon mal was über Doping in der NBA gehört habe (Baseball hab ich mitbekommen) – das kann doch bei dem Spiele-Pensum gar nicht möglich sein?! (Ich hoffe, ich schweif damit jetzt nicht zu sehr ab, aber die Frage brennt mir schon lange unter den Nägeln – kurze Antwort reicht)

  26. Mir ist „nur“ ein dopingfall in der nba bekannt, chris andersen 2007. bei den frauen gab es auch mal eine. aber grundsätzlich glaube ich, es wird in der nba nicht mehr gedopt als im radsport.

  27. Hallo Herr Weinreich,
    falls es Ihre zeitliche Situation zulässt: Ich habe Ihnen eine Interview-Anfrage an die GMX-Adresse geschickt. Es geht um den Fall Jürgen Emig und die Position des Sportnetzwerks.
    http://www.medien-monitor.com

    Vielen Dank für eine Antwort.
    N. Glück

  28. @ N. Glück: Keine Chance, sorry. Aber ich bin von Emig nicht nur geografisch ziemlich weit weg.

  29. @ Hannnns: Das scheint mir doch eine wichtige Frage zu sein. Aber so ein Experte bin ich gar nicht, Gott bewahre. Ich weiß nicht, was The Big M so treibt, wenn er regeneriert. Insulin mit IGF 1 kombinieren? Ich weiß es nicht. Ich finde es ja albern und alle Argumente von vermeintlichen Wunderanzügen entkräftend, wenn The Big M auch ohne Anzug, sondern nur mit knielanger Hose (von mir aus auch knöchellang) allen Anzugträgern beliebig davon schwimmt. Aber vielleicht täuscht ja unser Eindruck, vielleicht rechnet mal jemand die Abstände der vergangenen WM’s und OS aus und stellt fest, dass die Abstände geschrumpft sind (über 200 Delfin war es bestimmt so, da muss ich gar nicht nachschauen). Also haben wir alle eine optische Täuschung erlebt und The Big M ist gar nicht so überlegen wie alle tun? Es stimmt bestimmt auch nicht, dass er oft erst auf der letzten Bahn, manchmal erst 30 Meter vor Ultimo aufgedreht hat und – wie beim Delfin200er – mit wenigen Zügen gleich drei Meter Vorsprung hatte.

  30. Die Doping-Problematik in den US-Profiligen ist eine… geschmäcklerische Geschichte. Das geht damit los, dass Anti-Doping-Programme bzw. Doping-Kontrollen nur in den „Collective Bargaining Agreements“ festgelegt werden können, also in Vereinbarungen zwischen Profiligen und jeweiliger Spielergewerkschaft.

    Die Erfahrungen zeigen dass die Spielergewerkschaften nicht zu den Förderer strenger Dopingkontrollen gehören — auch wenn man meinen sollte, dass damit der Körper der spieler geschützt würde.

    Die Strafmaßnahmen sind in der NBA was leistungsfördernde Mittel angeht, ein Witz. 10 bzw. 25 Spiele Sperre beim 1ten bzw. 2ten Vergehen in Sachen Steroide. Härter greift man bei den sog. harten Drogen wie Kokain, Heroin, LSD etc.. durch, wo der Spieler sofort für minimum 2 Jahre aus dem Kader und der Liga fliegt.

    Dazu kommen — quer durch diverse US-Profiligen — von der Spielergewerkschaft streng auferlegte „Geheimhaltunsgmaßnahmen“. Bestimmte Delikte werden selbst vor den Clubs geheimgehalten (z.B. Marijuana in der NBA) und nur zwischen Spieler und Liga geregelt, andere werden unter dem Begriff „Substance Abuse“ subsummiert, was je nach Liga auch Alkohol- oder Schmerzmittelabhängigkeit (siehe Brett Favre) enthalten kann.

  31. Pingback: Safftis Spottplatz » Die neuen Wunderanzüge |

  32. Kerner hat gerade den Michael Johnson in die Ecke treiben wollen (Thema Doping und Angel Hereida), aber der gewievte, wortgewande Johnson hat sich da rausgewunden “that’s a stupid question� und einem Kriminellen schenke man keinen Glauben (Hereida).

    Das Publikum hat ihm applaudiert.

    Mir machen viele Leute einfach zu früh den Kopf zu…

  33. was für eine investigative frage: „haben sie jemals gedopt?“. fast hätte ich gedacht der johnson sagt „ja“. leider hat kerner nur andere zitiert und damit johnson jede menge widerspruchsmöglichkeiten gegeben. mir kam das ganze wie eine alibirunde vor: wir haben ja gefragt!!

  34. @ jw

    Besser so? Vielen Dank für die trotz Zeitnot umfangreiche Antwort. Vielleicht rechne ich die Abstände bei Gelegenheit mal aus. Wobei ich nicht sicher bin, dass sie tatsächlich etwas über den Grad der Überlegenheit aussagen. Gold ist halt Gold, und Weltrekord ist Weltrekord.

    Darf ich noch fragen, ob sie heute vielleicht einen Text über das Monster Bernard verfasst haben? Oder wünschen ihre Auftraggeber nur Phelps- und Steffen-Texte?

  35. Auftrag ausgeführt. Anmerkungen zur Sportartenwahl bei Olympia sind dem Beitrag beigefügt.

  36. vielleicht sollten die deutschen schwimmer einfach mit thrombosestrümpfen schwimmen. soviel unterschied scheint da ja nicht zu sein.

  37. @jw: besten dank für den text. so ungefähr hatte ich ja einiges vermutet, aber aufschlußreich, das nochmal so ausführlich zu lesen. und das um, äh, vier uhr? bekommt man nach olympia sonderurlaub? achne, freier. kein urlaub.

  38. @JW: Vielen, vielen Dank für die ausführliche Antwort auf meine Sportartenfrage. Das klingt einleuchtend und nachvollziehbar, v.a. aus der Sicht eines Freien.
    Ich versuche übrigens wenigstens vor dem Fernseher immer alle 26 Sportarten hinzukriegen. Ist schwer genug, wann sendet das deutsche Fernsehen schonmal Baseball, geschweige denn Softball. Maximal 1min vom Finale. Die darf man dann nicht verpassen.

    Ich hoffe, ich habe sie jetzt nicht um ihre Rente gebracht, weil durch die langen Ausführungen die Berliner einen Artikel weniger bekommen hat :-)

  39. @dogfood – gibt es das irgendwo gesammelt, als überblick über die us-ligen? wer welche strafenkataloge für welche substanzen hat? danke jedenfalls für die informative zusammenfassung.

    @jw – danke die bettlektüre! muss ich mir allerdings morgen zu gemüte führen, weil auch als von-zu-hause-arbeitender hat man ein gewisses jetlag. danke, nbc.

  40. @jw – In der Tat, besten Dank für all die Verlinkungen und anhängenden Textdokumente! Was mittlerweile dazu führt, dass ich in den Wochen nach Olympia meine überquellende Lesezeichen-Liste abarbeiten muss…
    … oder eben darf, denn die Artikel und Querverweise sind hochinteressant!
    Alle Achtung, mit vier Stunden Schlaf bleiben demnach 20 Stunden voller Schreiben und Recherchieren – ergibt also eine 140-Stunden-Woche… Respekt! Und ich kam mir mit einer 100-Stunden-Woche im Krankenhaus und Operationssaal schon überarbeitet vor. In mir keimt langsam der dringende Verdacht, auch der Grossteil aller Journalisten (v.a. „Freie“) steckt mitten drin im berühmten Doping-Sumpf – genug Ahnung über Stimulanzien sollte ja vorhanden sein…. :)

  41. ‚Matthias Rathje wird mir hoffentlich den einen oder anderen Rechtschreib- und Tippfehler verzeihen‘
    Klar doch – als ich gestern zum ersten Mal vom neunen Beitrag las, hab ich wirklich gerätselt, was das sein und wo man es denn finden könnte …
    Und ernsthaft: Ich vermute, ich bin hier nicht der Einzige, dem es völlig schleierhaft ist, wie Sie (und ja wohl auch etliche Kollegen) Ihren Alltag momentan durchhalten … wirklich nur literweise Wasser, körpereigenes Adrenalin und Caramel Frappée? ;-)
    Ich wünsche dann für den bald beginnenden Tag schönes Weltrekord-Gucken.

    @dogfood: Danke

  42. ‚aktuelle Sportreportage von Großereignissen‘
    mitreißend geschrieben – Klasse! Das MUSSTE noch raus.

  43. Einen quicken Ãœberblick zum Ãœberfliegen gibt es nicht, die „Collective Bargaining Agreements“ (CBA, Rahmenvertrag zwischen Profiliga und Spielergewerkschaft) liegen aber offen aus und können auf den Websites der Spielergewerkschaften (NFLPA, NBAPA, NHLPA, MLBPA) eingesehen werden. Entweder in den Verträgen selber oder zumindest auf den Websites der Spielergewerkschaften stehen auch Details zur „Drug Policy“. Mal auf die Schnelle mit Google gezogen:

    — NFL:
    – Auflistung verbotener Substanzen http://www.nflplayers.com/USER/template.aspx?fmid=181&lmid=335&pid=0&type=n
    – Rahmenvertrag zur Drug Policy zwischen NFL und NFLPA
    http://www.nflplayers.com/USER/template.aspx?fmid=181&lmid=337&pid=0&type=n

    — NBA
    – Kompletter CBA
    http://www.nbpa.com/cba_articles.php
    – Passus Drug-Policy im CBA inkl. Aufführung der verbotenen Substanzen
    http://www.nbpa.com/cba_articles/article-XXXIII.php

    — MLB
    – Kompletter CBA zum Download, inkl. des neu formulierten Anhängsel zur Drug Policy
    http://mlbplayers.mlb.com/pa/info/cba.jsp

    — NHL
    – Kompletter CBA
    http://www.nhlpa.com/CBA/index.asp
    – Drug Policy
    http://www.nhlpa.com/PerformanceEnhancing/index.asp

    — NCAA
    Dokumente zur Drug Policy des College Sportverbandes, inkl. einer „Drug List“ in Auflistung der verbotenen Substanzen.
    http://www1.ncaa.org/membership/ed_outreach/health-safety/drug_testing/index.html

    Keine Ahnung ob diese quer durch alle Sportarten und Divisionen unterm Collesport-Verband identisch sind.

  44. @Dominik S:
    Mit Infos über alle US-Ligen kann ich leider nicht dienen, da sich mein Interesse doch auf die NBA, da dafür aber intensiv ;), beschränkt, allerdings sollten die Beschränkungen in den jewieligen CBA zu finden sein – die wiederum im Internet auffindbar sein dürften.

    Im CBA der NBA ist z.B. Folgendes festgelegt:
    Erst beim zweiten Marihuana Missbrauch steht eine Strafe von 25.000 Dollar, für das dritte Vergehen stehen fünf Spiele Sperre.
    Bei Steroiden drohen 10 Spiele, dann 25 Spiele, dann 1 Jahr und schließlich eine lebenslange Sperre.

    All das und weiteres en detail nachzulesen hier:
    http://www.nbpa.com/cba_articles/article-XXXIII.php#section7

    Konkrete Dopingfälle in der NBA?
    Der schon angesprochene Chris Andersen, der, übrigens bereits 2006, für zwei jahre gesperrt wurde. Allerdings waren es bei ihm, eigenen Angaben zufolge, Alkohol und nicht gehnannte harte Drogen.
    http://basketball-blogs.de/hornets/2006/09/03/flieg-voglein-flieg/

    Dann gibt es natürlich immer mal wieder Probleme mit Marihuana.
    Der letzte Fall, an den ich mich konkret erinnere, war Brad Miller im Juli.
    Josh Howard hat ja Marihuana-Konsum offen zugegeben, allerdings raucht er das Zeug angeblich nur während der Offseason, und da ist es nicht verboten. Nun ja…
    Lindsey Hunter wurde mal wegen der Einnahme eines Appetithemmers 10 Spiele gesperrt.

    Ãœber Fälle von „echtem“ Doping, von der Einnahme leistungssteigernder Mittel, ist mir grade nichts bekannt. Bei Alonzo Mourning wurde oft spekuliert, seine Nierenprobleme seien Folgen von Dopingmitteln – bewiesen wurde aber nichts, auch wenn man angesichst seiner Muskelberge geneigt ist, daran zu glauben.
    Wirklich viel wird aber nicht getestet – Nowitzki sagte einmal etwas von vier Test pro Saison – und man kann davon ausgehen, dass die Ligaführung um den feinen Herrn Stern, für die die NBA ja nicht viel mehr als ein Unternehmen ist, das Profit erwirtschaften soll, kein gesteigertes Interesse daran hat, etwaige Dopingfälle publik zu machen.

    Dass sich Dwight Howard in einer Offseason aber 10 Kilo Muskelmasse auf legalem Wege antrainiert, kann er jemand anderem erzählen…

  45. Eigentlich, ja eigentlich (actually! (sic!) solltest du nicht als freier Autor arbeiten (müssen)! Klingt bescheuert und völlig erdabgewandt, I know. Warum sage ich das: Weil ich glaube, dass du Dich diesem nervenzehrenden und mühsamen Text-Wettbewerb im alltäglichen Broterwerb so nicht aussetzen solltest, weil deine sportpolitischen Investments unendlich darüber hinausgehen. Der Idealist in mir spricht, schrecklich… Für die nächsten „Spiele“ empfehle ich ein dokumentarisches oder essayistisches Filmprojekt, so im „When we were Kings“-Stil – mit Filmtagebuchprotokoll (als Blog natürlich) -, wo diese Wochen anders „rekapituliert“ werden, so Godard-mäßig: ein geteilter Bildschirm als Exposition; links läuft der CNN-War-Loop Russland-Georgien, rechts die Eröffnung der Olympiade und dann tauchen wir in den Pool von Phelps und sehen unter Wasser (verschwommen!) das Making Off der ARD-Rubrik „Franzis Peking“ und…

    War nur eine Idee, wie gesagt…
    Weiter so!

  46. @gilad
    da lässt sich doch was machen! vielleicht noch ein wenig eisenstein, nur anstelle des kinderwagens ein langsam die treppe hinunterfallender journalist, im blätterwald der rechercheblätter endend, ein völlig erschöpfter eben. und das alles ohne doping. respekt vor jw und den rest.

  47. Gerade ihr Blog entdeckt: Ich muss einfach sagen, klasse! Machen sie genau weiter so. Es macht Spaß, sie zu lesen :) Grandiose Arbeit. Und wirklich bewundernswert, dass sie sich diese Zeit nehmen. Alle Daumen hoch!
    Das wars schon.
    Tut mir Leid für den sachfremden Einschub. Das musste sein.

  48. Pingback: Peking, Tag 16 : jens weinreich

  49. Pingback: Peking, Tag 14 : Jens Weinreich at Jack's Writing Site

  50. Pingback: Die neuen Wunderanzüge « Safftis Spottplatz

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

What they say
"I give a shit on you!
I shit on German media!"
Husain Al-Musallam
President World Aquatics
and Co-Conspirator #3
coming soon
fund journalism
FIFA Watch
best of