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grit hartmann

Gianni Infantilo #FIFA #IOC, Sportkonzerne über dem Recht: warum es eine WACA braucht

Im Tweet oben habe ich behauptet, mehr müsse man nicht wissen, als dieses kurze Video über den FIFA-Kongress in Kigali erzählt, auf dem Gianni Infantilo gerade per Akklamation im Amt bestätigt wurde. Viel mehr muss man echt nicht wissen. Außer dass Infantilo dem Kongress mindestens 11 Milliarden „und noch einige mehr“ im laufenden WM-Zyklus bis 2026 versprochen hat. Und dass sein Diktatoren-Freund Paul Kagame, Präsident Ruandas, zur Trennung von Sport und Politik aufgerufen hat. Infantilo und Kagame sind beide Marionetten anderer Despoten, aber dazu später wieder mehr. Vielleicht sollte man aber das noch wissen und bedenken … warum der Weltsport eine Welt-Anti-Korruptions-Agentur braucht (WACA), versuche ich seit beinahe zwei Jahrzehnten zu erklären. Nun denn, mal wieder ein aktualisierter Psalm dazu, wer Belege braucht, findet in diesem Theater über die Suchfunktion tausende.

Das Gift des Dopings. Blackbox Ines Geipel.

Once upon a time. Offiziell hieß die Medaille: „Heidi Krieger Anti-Doping Ehrenpreis“

Der große Doping-Aufklärer Werner Franke hat einmal geschrieben, die erste und häufigste Nebenwirkung des Dopings sei die Lüge.

Insofern muss die Schriftstellerin Ines Geipel, ehemals gedopte DDR-Leistungssportlerin, wohl doch als Opfer des Systems bezeichnet werden. Denn das zentrale Element der Lüge begleitet sie bis heute.

Nun hat Ines Geipel den nächsten Preis kassiert, und in der kleinen Blase der Medienstiftung der Sparkasse Leipzig waren alle zufrieden. Beim Festakt zur Verleihung des Erich-Loest-Preises am vergangenen Freitag im Mediencampus Villa Ida versicherte man sich gegenseitig der Solidarität, negierte Fakten und schwurbelte sich die Welt zurecht, bis alles passte.

Es sei ein Literaturpreis, hieß es. Gewürdigt werde Geipels literarisches Schaffen.

Was Fragen aufwirft:

– Müssen es Dichter und Dichterinnen nicht so genau nehmen mit der Wahrheit?

– Warum halten viele der Behauptungen, die Geipel derzeit aufstellt, in Beschwerdebriefen und ihrer Dankesrede, keinem simplen Münchhausen-Test stand?

„Die Dinge sind wieder ins Lot gesetzt“, behauptete Ines Geipel und unterstellte Medien, die das Gegenteil berichten, eine von irgendwelchen „Altkadern“ gesteuerte Politkampagne. Keine Aufklärung von ihr. Alles wie immer. Das Opfer.

Als hätte sich die seit Jahren bestens begründete und berechtigte Kritik an Geipel plötzlich in Luft aufgelöst. Als wären die im Januar in der TV-Dokumentation „Doping und Dichtung“ des MDR erneuerten Vorwürfe ausgeräumt, sie habe ihre Lebensgeschichte gefälscht. Als wären ihr und ihren medialen Verteidigern nicht gerade erneut an zahlreichen Beispielen allerlei Wahrheitsbeugungen nachgewiesen worden, nicht zuletzt im Nachrichtenmagazin DER SPIEGEL.

Vernichtende Faktenchecks, eigentlich.