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Das Olympische Bildungsmagazin

Wir Journalisten: Jean-Marie Weber und ich

Bin gerade zurück aus Coventry und öffne die Post. Ein Brief kommt aus Paris von der L’Equipe, deren Altmeister Alain Lunzenfichter der Olympic Journalists Association (OJA) vorsteht. Das ist ein kleiner Verbund von, wenn ich richtig gezählt habe, derzeit 107 Personen weltweit, die sich mit olympischen Fragen befassen. Selbst unter diesen 107 tauchen nur einige Dutzend bei allen IOC-Meetings auf – und es werden, wie jüngst in Lausanne und Denver, immer weniger. Gegründet wurde der Verband, um die Arbeitsbedingungen der Olympic Writer beim IOC zu verbessern, so gab es in Peking erstmals eine gesonderte Akkreditierung für das IOC-Hotel.

Ich habe die Vokabel „Personen“ gewählt, obgleich es Olympic Journalists Association (OJA) heißt. Ich denke, da muss demnächst mal was geklärt werden, das werde ich auch tun. Die letzten zehn Namen in der alphabetisch gegliederten Liste der OJA lauten:

  • Vandeweghe, Hans (Belgien)
  • Vande Weyer, Philippe (Belgien)
  • Ventouillac, Marc (Frankreich)
  • Wakamizu, Hiroshi (Japan)
  • Walden, Laura (USA)
  • Weber, Jean-Marie (Schweiz)
  • Weinreich, Jens (Deutschland)
  • Werge, Lars (Dänemark)
  • Wilson, Neil (UK)
  • Ziegler, Martyn (UK)

Fällt jemandem etwas auf? Das ist weder ein Druckfehler der L’Equipe, noch ein Schreibfehler von mir. Ruhig noch einmal lesen.

Ich meine, nichts dagegen, wenn Alain Lunzenfichter und Jean-Marie Weber befreundet sind. Ich trinke auch gern Kaffee mit Jean-Marie und plaudere mit ihm über Gott und die Welt. Aber das geht nicht. Tut mir leid, aber OJA-Mitglied mit einem, der 138 Millionen Schmiergeld gezahlt hat, möchte ich doch eher nicht sein. (Meinen Vortrag dazu bei Play the Game stelle ich in Kürze leicht überarbeitet ein.) Das IOC hat bislang immer andere Wege gefunden, Jean-Marie Akkreditierungen zu geben, etwa in der Kategorie GT, die für Distinguished Guest steht.

So sind sie, die Sportjournalisten, immer nah am Mann, gern auch in einem Boot mit jenen, denen sie eigentlich auf die Finger hauen sollten. Einige andere Personen, etwa ein Kompagnon und Berater des UDIOCM, werden auch als OJA-Mitglieder geführt.

7 Gedanken zu „Wir Journalisten: Jean-Marie Weber und ich“

  1. Tut mir leid, aber OJA-Mitglied mit einem, der 138 Millionen Schmiergeld gezahlt hat, möchte ich doch eher nicht sein.

    Und was heißt das jetzt konkret?

  2. Pingback: Open letter to the Olympic Journalists Association : jens weinreich

  3. Pingback: The ISL bribery system: 138 million CHF for senior officials in the Olympic world : jens weinreich

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