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Das Olympische Bildungsmagazin

#London2012 (XXIII): Warum Olympiawettbewerbe acht oder gar zwölf Jahre dauern

LONDON. Ein Kleinod meiner Dichtkunst. Ließe sich ausbauen, verlinken, mit Fakten, Dokumenten und herrlichen Episoden noch viel viel besser beschreiben. Dazu fehlt aber leider die Zeit. Habe in den Katakomben des Olympiastadions die schweren Jungs gesehen, die den Hammer werfen. Da fiel mir dann dies ein:

Es gibt olympische Wettbewerbe, die etwas länger dauern als ein Sprint von 9,63 Sekunden wie der von Usain Bolt. Manche Wettbewerbe dauen Jahre. Erst kürzlich wurden die Medaillen der 4 x 400-m-Staffel der Sommerspiele 2000 in Sydney neu vergeben. Weil ein Amerikaner, Antonio Pettigrew, wegen Dopings nachträglich aus dem Verkehr gezogen wurde, erhielten die Nigerianer die Goldmedaillen.

Blöderweise war einer aus diesem Quartett, Sunday Baba, bereits gestorben.

Einer der derzeit am längsten währenden Olympiawettbewerbe ist das Hammerwerfen der Olympischen Spiele 2004 in Athen. Es dürfte in wenigen Tagen entschieden werden. Nachdem das Internationale Olympische Komitee (IOC) im Frühjahr unter öffentlichem Druck einige der 2004 eingefrorenen Dopingproben geöffnet und neu analysiert hatte, gilt Iwan Tichon aus Weißrussland als einer der fünf Athleten, die nachträglich gesperrt und damit für Athen auch disqualifiziert werden.

Tichon, der für London gemeldet hatte, wurde vom Weltverband IAAF kurz vor der Qualifikation der Hammerwerfer vorsorglich aus dem Verkehr gezogen. In der offiziellen Startliste stand er noch. Seine langjährigen Kontrahenten Kristijan Pars (Ungarn), Primoz Kozmus (Slowenien) und Koji Murofushi (Japan), die am Sonntag in dieser Reihenfolge die Medaillen gewannen, wurden natürlich dazu befragt. Murofushi sagte gar nichts. Kozmus grinste nur. Pars erklärte, er habe keine Ahnung, was mit Tichon sei, den er eigentlich auf der Startliste gesehen habe. Dann überlegte er und ließ seinen Betreuer übersetzen: „Jetzt habe ich endlich bekommen, was man mir vor vier Jahren genommen hat.“

Und jetzt wird es kompliziert:

Denn in Peking gewann Kozmus vor den Weißrussen Wadim Dewjatowski und Tichon – Vierter wurde Pars vor Murofushi.

Bei den Nachuntersuchungen der Pekinger Dopingproben wurden Dewjatowski und Tichon des Testosteron-Dopings überführt. Doch die Schwergewichte klagten erfolgreich beim Welt-Sportgerichtshof CAS, das vor zwei Jahren entschied, das Duo dürfe die Medaillen behalten, weil die Doping-Analysen nicht dem internationalen Standard entsprochen hätten. Pars war erst Vierter, dann Zweiter, dann wieder Vierter – obwohl das IOC versprochen hatte, trotz des CAS-Urteils einen eigenen Weg zu gehen.

Deshalb sagt Pars nun: Die Weißrussen haben ihm die Silbermedaille gestohlen.

Und jetzt wird es noch komplizierter: Denn bei den Spielen 2004 in Athen gewann, so dachte man, der Ungar Adrian Annus vor Murofushi, Tichon, dem Türken Apak, Dewjatowski, Pars und Kozmus.

Annus verweigerte dann eine Dopingprobe und wurde sein Gold wieder los. Das ist die Story in Kurzfassung, die durch einen weiteren Dopingfall, den des vermeintlichen ungarischen Siegers im Diskuswerfen, Robert Fazekas, der einen anderen ins Uringlas pinkeln ließ, und eine spektakuläre Flucht erweitert wurde. Auch Fazekas wurde in Athen seine Goldmedaille los.

Fazekas, Annus und Pars trainieren übrigens alle in Szombathely. Fazekas wurde nach seiner Sperre sogar Trainer von Annus Annus wurde nach Fazekas‘ Sperre Trainer seines besten Kumpels – und Fazekas flog Anfang 2012 wegen Steroid-Dopings (Stanozolol) auf.

Ein Zufall aber auch.

Und jetzt wird es richtig kompliziert:

Die Reihenfolge des Hammerwerfens von Athen lautet also derzeit: Murofushi vor Tichon (positiv in Peking, was ohne Folgen blieb, positiv auch in Athen, was noch ausgewertet wird), vor Apak, Dewjatowski (positiv in Peking), Pars und Kozmus.

Doch das wird sich in Kürze ändern. Acht Jahre nach dem olympischen Finale.

Der Slowene Primoz Kozmus sagt dennoch:

Wir sind nicht die Schmuddelkinder! Wir gehören auch zur IAAF-Familie.“

Denn die Hammerwerfer haben nicht nur ein Imageproblem, sie haben auch finanzielle Sorgen. Preisgeld gibt es nur bei Weltmeisterschaften, wo etwa der Doper Tichon dreimal Gold und die Prämie kassieren durfte.  In der Diamond League aber will niemand was vom Hammerwerfen wissen. Es ist ja schon schwierig genug, ständig die Medaillen neu zu verteilen. Geld, erst einmal überwiesen, ist kaum mehr zurückzuholen.

[Habe ich etwas wichtiges vergessen? Bitte ergänzen!]

96 Gedanken zu „#London2012 (XXIII): Warum Olympiawettbewerbe acht oder gar zwölf Jahre dauern“

  1. Nochnochnoch komplizierter oder einfach: Fazekas – wusste ich gar nicht, dass der als Trainer beschäftigt ist – ist ein selbstdopender Dopertrainer. Auch gerade aufgeflogen, wollte in London antreten, bei vorolympischen Dopingtests. Ihm droht das UNDURCHSETZBARE: lebenslang.

    Echt alles Banane hier.

  2. Ach, siehst Du, da haben wir mal wieder einen Fehler in einem meiner Texte entdeckt. Ist schon korrigiert: Denn Annus ist Trainer von Fazekas – so wird ein Schuh draus.

    Aber es geht bestimmt noch komplizierter.

  3. Pingback: Too much information - Papierkorb - Guten Morgen

  4. Hielt das für gut möglich, dass Fazekas der Trainer ist. Sie wirken alle wie Autoritätspersonal. Und, Option: Er könnte doch jetzt Trainer werden im Gespann mit Annus, die Kraft der vier Bizepse.

  5. Pars wird medizinischer Berater in Szombathely! ;-)
    Da kann er sich dann mit Annus und Fazekas austauschen.

  6. Kleine Bitte / Hinweis an den Hausherren,

    lass doch die (mittlerweile inflationär benutzen) Hinweise auf

    – nicht verlinkt
    – ausbaufähig
    – könnte man besser beschreiben

    einfach weg.

    Das wissen wir doch und wer es nicht weiß bemerkt es nicht.
    Das von dir als „rudimentär“ empfundene ist für die Leserschaft mehr als anderswo……

    Danke – Weitermachen!

  7. Wer muss eigentlich eine Dopingprobe abgeben ? Alle Athleten oder nur die weit vorne platzierten ? Was würde passieren wenn z.B. für Athen ein damals nicht getesteter Athlet nachrückt ?

  8. @ enrasen: Zu Befehl! Ist eine meiner Macken, kriegt Mann einfach nicht raus. An dieser Geschichte hätte ich gern einen Tag gesessen. Und machmal ist es mir halt wirklich peinlich, keine Links anzubieten.

    @ AndreasE: Ich denke, damals in Athen wurden schon alle Medaillengewinner getestet, Ausnahme Teamsportarten. Dazu wurde immer noch ausgelost im Finalfeld, das gebe ich ungeprüft wieder. Es ruecken also eher Leute nach, die nicht getestet wurden.

    Zum Testprogramm in London hatte ich einige Notizen und Links, darunter das IOC factsheet, hier angeboten:

    http://www.jensweinreich.de/2012/07/26/london2012-vi-doping-hgh-nachweis-pound-kritik-wada/

  9. Ich hätte gerne kurz dazu eine kleine Overheadfolie, von mir aus mit verschmierten Linien. Ich blick nämlich nicht wirklich durch aber die Quintessenz

    tl;dr

    (Alle) Hammerwerfer dopen seit 8 Jahren und spielen mit den Medaillien „Reise nach Jerusalem“ reicht glaub ich auch :-D

  10. Es draengt sich natuerlich schon etwas der Verdacht auf, dass man am wenig spektakulaeren und finanztraechtigen Hammerwerfen ein Exempel statuieren will, also hier wird mal richtig genau hingeschaut-denn wen juckt schon eine nachtraegliche Medaillenumverteilung? Ich finde es einfach schwer vorstellbar, dass Hammerwerfen so ‚unsauber‘ ist, aber sagen wir mal die Fahrradwettbewerbe (bei denen dann auch Team GB ‚Helden‘ Gold holen) so ’sauber‘ sein sollen…

  11. … mit pharmazeutischer Expertise, Wettkampferfahrung, und da teilweise auch schon als Trainer gearbeitet – die Jungs sind doch prädestiniert für den DSV?

  12. @ teekay:

    Mit den Proben der Winterspiele von Turin lief das folgendermaßen ab:

    „Vorerst werden 20 bis 25 Proben von den Spielen in Turin auf Cera nachgetestet. Je nachdem was dabei rauskommt, werden wir überlegen ob wir weitere Proben analysieren lassen. Wir konzentrieren uns auf die Proben, in denen man erwarten könnte, dass dort EPO oder neue Generationen missbräuchlich benutzt wurden. Es geht um Eisschnelllaufen, Skilanglauf und Biathlon.“

    Auf bestimmte Sportarten legt man sich mehr oder weniger bereits vorab fest. Außerdem ja nicht zu viele Proben auf einmal öffnen, könnten sich ja unliebsame Überraschungen ergeben. Gibt’s bereits ein paar verdächtige „böse Buben“, umso besser. Den Rest können wir uns sparen!

  13. Pingback: #London2012 (XXXII): Lollipop-Gate : jens weinreich

  14. @ Ralf: Schön, dass Du mal wieder vorbei schaust. Viele Leute haben Dich vermisst. Ich natürlich auch.

    Was meinst Du denn, woran ich gerade schreibe?

    Hatte meinen Kunden ohnehin eine Geschichte darüber angeboten, wie lange die Spiele diesmal dauern und wann die ersten, wann die letzten Medaillensätze neu verteilt werden.

  15. Da ist er ja, der Alibi-Dopingfall. Nicht zu früh und nicht zu spät. Das System funktioniert, die anderen Olympiasieger müssen sauber sein, alle sind glücklich. Yippie.

  16. Hier das möglicherweise zu korrigierende Resultat von Sydney:

    1 Viacheslav Ekimov (Rus) 57.40 (48.69 km/h)
    2 Jan Ullrich (Ger) 0.08
    3 Lance Armstrong (USA) 0.34
    4 Abraham Olano (Spa) 0.51
    5 Laurent Jalabert (Fra) 1.04
    6 Andrei Teteriouk (Kaz) 1.12
    7 Thor Hushovd (Nor) 1.20
    8 Santos Gonzalez (Spa) 1.23
    9 Serhiy Honchar (Ukr) 1.40
    10 Tyler Hamilton (USA) 1.46

  17. Pingback: #London2012 (XXXIV): Wenn das Feuer verlischt, gehts weiter : sport and politics

  18. Pingback: Cycling boss JimPat McQuaid’s Apartheid Secrets : sport and politics

  19. Michael Reinsch in der FAZ: Eine Welle von Doping-Fällen?

    Während der Hallen-Europameisterschaften in Göteborg räumte Nick Davies, der stellvertretende Generalsekretär des Welt-Leichtathletikverbandes (IAAF), ein, dass es bei der Analyse von Proben der Weltmeisterschaften von Helsinki 2005 positive Fälle gegeben habe. Er bestätigte lediglich den Fall Kotowa; sie sei von der russischen Anti-Doping-Agentur (Rusada) gesperrt worden. Voraussichtlich in der kommenden Woche seien auch die anderen Fälle abgeschlossen.
    […]
    Man habe mit den Untersuchungen der eingefrorenen Proben bis zum letztmöglichen Zeitpunkt gewartet, sagte Davies, um die modernsten Verfahren einsetzen zu können und damit die größten Chancen zu haben, Doper zu überführen.

  20. Diese Meldung habe ich auch hier verlinkt:

    #London2012 (XXXIV): Wenn das Feuer verlischt, gehts weiter

    Die IAAF teilt mit: HELSINKI 2005 RE-TESTS REVEAL SIX ADVERSE FINDINGS

    Monaco – The International Association of Athletics Federations (IAAF) has re-tested a selection of doping samples collected at the 2005 IAAF World Championships, Helsinki, Finland, from a wide range of disciplines and nations, and the results have revealed a further* six adverse findings.

    The IAAF, as part of its strategic anti-doping policy, instigated last year the re-analysis of samples originally taken during Helsinki 2005 using the most up-to-date analytical techniques. These samples had been transferred to the WADA-accredited laboratory in Lausanne, Switzerland following the World Championships for long–term storage in accordance with the IAAF retesting policy.

    “The IAAF’s message to cheaters is increasingly clear that, with constant advancements being made in doping detection, there is no place to hide,” confirmed IAAF President Lamine Diack. “This re-testing is just the latest example of the IAAF’s firm resolve to expose cheating in our sport. The IAAF will continue to do everything in its power to ensure the credibility of competition, and where the rules have been broken, will systematically uncover the cheats.”

    The six adverse findings involving Andrei MIKHNEVICH (BLR), Ivan TSIKHAN (BLR), Vadim DEVYATOVSKIY (BLR), Tatyana KOTOVA (RUS), Nazdeya OSTAPCHUK (BLR), and Olga KUZENKOVA (RUS) have resulted in the initiation of disciplinary procedures which are currently ongoing in accordance with IAAF Rules. The IAAF will not make any further comment until the completion of those proceedings.

    * NOTE – previous to today’s announcements two athletes, Vladislav Piskunov (UKR) who had finished 12thin the men’s Hammer Throw, and Neelam Jaswant Singh (IND) who was 9thin Group A of the women’s Discus Throw qualification, had already been sanctioned and disqualified for doping violations at the 2005 IAAF World Championships, Helsinki, Finland.

    Ad hoc würde ich mal sagen, diese Vögel (sorry) sind durchweg Mehrfachtäter. Bzw halt: Doper. Die dopen immer. Die dopten immer. Insofern müsste man denen eigentlich sämtliche Platzierungen, Medaillen und Preisgelder ihrer Karrieren entziehen:

    Andrei MIKHNEVICH (BLR)
    Ivan TSIKHAN (BLR)
    Vadim DEVYATOVSKIY (BLR)
    Tatyana KOTOVA (RUS)
    Nazdeya OSTAPCHUK (BLR)
    Olga KUZENKOVA (RUS)

  21. Wollte ich es gerade hier rein schreiben, da ich gestern beim Durchstöbern auf diesen Artikel gestoßen bin und schwupps, steht es schon seit einer halben Stunde drin…

  22. Experte Simon Perikles spekuliert. Eine Erklärung, wie seine Einschätzung zustande kommt wäre sachdienlich.

  23. @gun
    Simon ist natürlich in der Forderung nach Offenlegung der Zahl der Proben und der Länder, deren Athleten nachgetestet worden sind, zuzustimmen. „A selection of doping samples … from a wide range of disciplines and nations“, wie die IAAF behauptet, tut es ja nicht wirklich – insofern ist es zuerst die IAAF, die zu Spekulationen einlädt ;)

    Andererseits: Falls diese Behauptung der IAAF der Wahrheit entsprechen sollte (also nicht der Verband durch Vorauswahl bestimmt, wem Medaillen aberkannt werden …), halte ich „primitiveres“ Doping in manchen osteuropäischen Ländern bzw. Trainingsgruppen für eine gute Erklärung. Viele Fälle von dort legen, falls überhaupt etwas bekannt wird, nahe, dass Trainer übers Doping-Regime entscheiden. Nicht, wie anderswo und mit Ursprung in der deutschen Dopingkultur, Ärzte – mit anderem Know How zur Vermeidung positiver Tests.
    Aber immerhin waren RussenWeißrussenUkrainer intelligent genug, um nicht schon 2005 aufzufliegen. Das zeigt, was möglich war, und erst recht in Ländern, die Doping „wissenschaftlich“ betreiben … ;)

  24. SpOn: Turin 2006: IOC ordnet Nachtests der Dopingproben an

    Bereits 2010 waren die eingefrorenen Proben gezielt auf das Blutdopingmittel Cera und Insulin untersucht worden.
    […]
    In Abstimmung mit der Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) hat das IOC festgelegt, wie viele Proben aus welchen Wintersportarten nachgetestet werden sollen. Ausdauerwettbewerbe wie Skilanglauf dürften dabei besonders in den Fokus geraten.

  25. sid: Russisches Trio für zwei Jahre gesperrt

    Der früheren Kugelstoßerin Kriweljowa und der Ex-Hammerwerferin Kusenkowa wurden bei Nachuntersuchungen von Dopingproben verbotene Substanzen nachgewiesen. Kusenkowa, die Europameisterin von München 2002, wurde eine Dopingprobe bei der WM 2005 in Helsinki zum Verhängnis.
    […]
    Kriweljowa, die Olympiasiegerin von Barcelona 1992 und Weltmeisterin von Paris 2003, fiel bei einem Dopingtest bei den Sommerspielen 2004 in Athen durch. Ihre in Griechenland gewonnene Bronzemedaille hatte der Weltverband IAAF ihr bereits aberkannt, nachdem die 43-Jährige bei einem Nachtest positiv aufgefallen war.

  26. leichtathletik.de: Nachträglich WM-Bronze für Nadine Kleinert?

    Es wäre nicht das erste Mal, dass sie aufgrund von Doping-Disqualifikationen ihrer Konkurrentinnen zu unverhofften Medaillenehren käme. 200[4] wurde ihr nachträglich Olympia-Silber zugesprochen, weil die Olympiasiegerin der Spiele in Athen (Griechenland) Irina Korzhanenko nachträglich des Dopings überführt wurde. Bei der Hallen-WM 2004 wurde die Weltmeisterin Vita Pavlitsch (Ukraine) erwischt, Nadine Kleinert erhielt nachträglich die Bronzemedaille.

    Mich würde mal interessieren, warum deutsche Athleten während der vergangenen beiden Jahrzehnte gerade im Hammerwerfen und Kugelstoßen immer so nahe an der Weltspitze waren…

  27. das sind natürlich die alten germanischen werfergene. weiß man doch. spätestens seit tacitus.
    außerdem sind das ja vor allem auch technik-disziplinen. und bei technik deutschland auch immer mit der weltspitzen-dna.

    und überhaupt: gerade im germanischen werferlager gibt es ja mit hansjörg kofink einen leibhaftigen dopinggegner.

  28. Ihr vergesst Diskus und Speer – da würden germanische Naturtalente noch immer alle Weltrekorde halten, wenn man UNS zwei davon nicht irgendwann durch die Einführung neuer Speere gestohlen hätte.

  29. Eine sensationelle Aufstellung!

    Die Einzelfälle sind einem meist noch in Erinnerung. Aber so geballt – herrlich.

  30. IOC: Day 2 of IOC Executive Board meeting in St. Petersburg

    In another decision, the EB approved the reallocation of medals and diplomas in three cases where athletes were found guilty of doping following the further analysis of their samples collected during the 2004 Athens Olympic Games.

    The bronze medal from Iryna Yatchenko, Belarus, Athletics (Women’s Discus Throw Final) will be reallocated to Vera Pospisilova-Cechlova of the Czech Republic.

    The gold medal from Yuriy Bilonog, Ukraine, Athletics (Men’s Shot Put) will be reallocated to Adam Nelson of the United States. Joachim Olsen of Denmark will receive the silver medal and Manuel Martinez from Spain will receive the bronze medal.

    The bronze medal from Oleg Perepetchenov, Russia, Weightlifting (Men’s 77kg) will be reallocated to Reyhan Arabacioglu from Turkey.

  31. Pingback: Too much information - - Guten Morgen

  32. Die Reihenfolge des Hammerwerfens von Athen lautet also derzeit: Murofushi vor Tichon (positiv in Peking, was ohne Folgen blieb, positiv auch in Athen, was noch ausgewertet wird), vor Apak, Dewjatowski (positiv in Peking), Pars und Kozmus.

    sid: Doping-Skandal um 30 Türken belastet Olympiapläne

    Nach Berichten der Zeitungen Hürriyet und Vatan gab der türkische Leichtathletik-Verband bekannt, dass 15 Athleten mit leistungssteigernden Drogen erwischt worden seien, darunter zum zweiten Mal in seiner Karriere Esref Apak, Olympiazweiter von Athen 2004 im Hammerwurf.

  33. NADA: NADA nutzt verfeinerte Analyseverfahren seit Ende 2012

    Die deutschen Labore entdeckten mit diesen Methoden zahlreiche positive Proben von ausländischen Sportlern, die vorher nicht gefunden worden wären.

    Seit Ende 2012 hat auch die NADA mehr als 3.500 Proben mit den beiden verfeinerten Nachweismethoden analysieren lassen. Alle von der NADA beauftragten Proben deutscher Athleten waren negativ.

  34. Im Grunde ist die Geschichte seit 2002 bekannt, denn Mühlegg, Danilowa und Lazutina standen auf der Liste und wurden in Salt Lake City überführt. Weil sie nicht wussten, dass bereits auf Aranesp getestet wurde – und weil sie zielgerichtet überführt worden sind, denn Bengt Saltin hatte mit seiner Crew beim Weltcup-Auftakt 2001 in Kuopio verdächtige Blutprofile notiert. Im Winter nach der Blutdoping-WM 2001 in Lahti wohlgemerkt.

    Die schwedischen Reporter erweitern das Bild mit zusätzlichen Infos und Namen. Auf der SVT-Webseite und in norwegischen Medien ist von 25 Läufern auf einer Liste die Rede – und zwar im Zeitraum bis 2006. Da sollten also auch einige Namen draufstehen, die noch nicht durch alle Medien gegangen sind. Die Autoren haben bereits vor einem Jahr eine Dokumentation gesendet.

    Ich bin mir aus der Ferne ziemlich sicher, dass der deutsche Läufer Mühlegg ist, der in Salt Lake City für Spanien antrat.

    Aus Zeitgründen kann ich die Unterlagen der Dopingfahnder, die ich damals mit norwegischen und dänischen Kollegen ausgewertet habe, hier nicht hochladen.

    Zur Einordnung der Diskussionen jener Tage in Salt Lake City … habe habe damals zu Spiele-Beginn als einer von ganz wenigen u.a. dies geschrieben:

    … Es gibt durchaus positive Zeichen, wenngleich auf Pounds Pressekonferenz Fragen unbeantwortet blieben. So reagierte er gereizt auf die von Journalisten erwähnten verdächtigen Blutproben vom Auftakt des nordischen Ski-Weltcups im November 2001 in Kuopio (Finnland). Denn diese Proben tauchen in der Wada-Statistik nicht auf.

    „Pound hätte diese Proben nennen sollen“, kritisierte Professor Bengt Saltin, einer der renommiertesten Dopingforscher der Welt. Der Schwede, der seit vielen Jahren das „Muscle Research Center“ in Kopenhagen leitet, ist vor allem den Blut- und Gen-Dopern auf der Spur. Saltin erhielt in der vergangenen Woche den mit einer halben Million Dollar dotierten Wissenschaftspreis des IOC. Einen Preis übrigens, der noch vor sechs Jahren in Atlanta für die bahnbrechende allgemeine Erkenntnis vergeben wurde, dass Sport durchaus der Gesundheit eines Individuums förderlich sein kann. Diesmal war Saltin der Geehrte, und auch das symbolisiert die neue Zeit. Indes lässt sich einer wie Saltin nicht mit Auszeichnungen mundtot machen. Er forscht weiter und drängt auf größtmögliche Öffentlichkeit.

    Saltins Team hat im Auftrag der Wada in Kuopio mehr als 300 Blutproben genommen. 18 hatten einen auffallend hohen Hämatokritwert. Bei „fünf bis zehn“ dieser Fälle seien, so Saltin, auch die dazu genommenen Urinproben auffällig gewesen. Normalerweise hätte dies zu einer Suspendierung der Athleten führen müssen. Doch bisher ist nichts passiert. Nicht nur Saltin fragt sich, warum Pound und die Wada diese Fälle nicht bekannt geben.

    Saltin hatte erst kürzlich vor einer neuen Modedroge gewarnt, die ähnlich dem Blutdopingmittel Erythropoietin (Epo) die Ausdauerleistung erhöht. Aranesp heißt das Mittel, das in der Krebs-Therapie und bei Nierenkranken (wie Epo) eingesetzt wird. Aranesp wird nach einem BBC-Bericht auch über das Internet vertrieben – die Monatsration für 500 Dollar. Bei der Polizei-Razzia während des Giro d’Italia wurde Aranesp im vergangenen Jahr erstmals sichergestellt. Professor Saltin glaubt, dass Aranesp „zehnmal stärker als Epo“ sei. Zudem ist es viel billiger. Die Monatsration kostet nur 500 Dollar.

    Das war ziemlich exklusiv, wie sich zwei Wochen später herausstellen sollte. Als Nachdreher in der Nacht nach der Schlussfeier habe ich diesen Text geschickt:

    SALT LAKE CITY, 25. Februar. Ehre wem Ehre gebührt. Die Botschaft des Tages, vielleicht sogar die wichtigste Nachricht der 19. Olympischen Winterspiele, durfte Arne Ljungqvist ausrufen. „Wir sind den Betrügern auf den Fersen“, sprach der Medizin-Professor aus Stockholm. Erst seit Juni 2001 ist das Medikament Aranesp auf dem Markt. Ljungqvist selbst hat im Oktober „in Presseberichten davon gelesen“, dass Ausdauersportler mit Aranesp ihr Blut
    verändern, um sich einen Vorteil zu verschaffen. Aranesp und seine Wirkstoffe stehen noch nicht auf der Dopingliste des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Die Betrüger mussten sich sicher fühlen. Doch Ljungqvists Fahnder schlugen zu.

    Die Skilangläufer Johann Mühlegg, Larissa Lazutina und Olga Danilowa sind die ersten drei Sportler, die des Blutdopings mit Aranesp überführt worden sind. Die drei haben bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften insgesamt 25 Goldmedaillen gewonnen. Ein prächtiger Fang der Dopingjäger. Der attraktivste in der Geschichte Olympischer Winterspiele. Aber das Wort vom Skandal ist unangebracht. Es ist bloß ein Grund zur Freude für all jene, die den internationalen Wettbewerb etwas fairer gestalten wollen. „Nach nur drei Monaten haben wir die Droge aufgespürt, das ist ein enormer Fortschritt“, sagte IOC-Präsident Jacques Rogge. „Das ist die bedeutende Nachricht an alle, die glauben, dass wir den Betrügern nur hinterher rennen würden“, formulierte sein IOC-Kollege Ljungqvist. „Wir haben eine Menge Geld investiert, jetzt werden wir belohnt“, jubelte IOC-Medizindirektor Patrick Schamasch. Und IOC-Generaldirektor Francois Carrard verkündete: „Alle Athleten sollen wissen: Wir handeln schnell und hart.“

    Für Ljungqvist ist der Nachweis von Aranesp ein persönlicher Triumph. Denn gemeinsam mit seinem Landsmann Bengt Saltin, der in Kopenhagen das „Muscle Research Center“ leitet, hat er hart dafür gekämpft. Das Duo setzte in der
    Welt-Anti-Doping-Agentur (Wada) gegen brutale Widerstände im Vorstand durch, dass in Salt Lake City auf Blutdoping nach der so genannten Sydney-Methode getestet wird. So wurden nun, wie bei den Sommerspielen 2000, Blut- und
    Urinproben der Athleten analysiert. Als Faustregel gilt für Nicht-Wissenschaftler: Die Blutanalysen erbringen den Anschein des Dopings, die Urinanalysen erbringen den juristisch haltbaren Beweis.

    Das Engament Saltins und Ljungqvists hat manche Funktionäre gestört. So verlangte das holländische IOC-Mitglied Hein Verbruggen, Präsident des Radsport-Weltverbandes UCI, im Dezember von Wada-Chef Richard Pound, die
    aufmüpfigen Schweden aus der Wada-Forschungsgruppe zu verbannen. „Die beiden haben ihre Glaubwürdigkeit verloren“, tönte Verbruggen und forderte, sie durch „neutrale Personen“ zu ersetzen. Pound aber unterstützte Saltin und
    Ljungqvist. „Sonst wäre ich längst gefeuert worden“, hat Saltin in Salt Lake City erklärt. Ljungqvist meinte nur: „Verbruggen ist dumm, er versteht nicht, worum es hier geht.“

    Es geht darum, die Unsitte des Blutdopings zu bekämpfen. Im Auftrag der Wada hat Beng Saltin deshalb zum Saisonauftakt im nordischen Skiweltcup im November 2001 in Kuopio (Finnland) 303 kombinierte Blut- und Urinproben
    genommen. Seither ist er alarmiert, weil er bemerken musste, dass die vielen Enttarnungen unter den Langläufern bei der WM vor einem Jahr in Lahti nicht die erhoffte abschreckende Wirkung hatten. Insgesamt 18 der Proben von
    Kuopio bewertete Saltins Crew als sehr auffällig. Zwar übertrafen die Hämoglobin-Konzentrationen im Blut nicht die zulässigen Werte – 16,0 Gramm pro Zentiliter bei Frauen und 17,5 Gramm bei Männern -, doch für Saltin
    waren auch Werte unmittelbar darunter interessant. Zudem ließen einige Urinanalysen auf Unregelmäßigkeiten schließen.

    „Um Betrügern auf die Schliche zu kommen, können wir uns nicht nur an den Grenzwerten orientieren“, sagte Ljungqvist am Sonntag. „Wir müssen uns auch mit den Proben befassen, wo die Werte zwei bis drei Prozent darunter
    liegen.“ Genau das hat Bengt Saltin getan. Zu jenen Sportlern, die dadurch in den Fokus des Fahnders gerieten, zählte die beiden Russinen und Mühlegg. „Es gab einen klaren Verdacht gegen Mühlegg“, sagte Saltin. „Er hatte ein
    klares Muster in seinen Blutwerten, das man nicht anders interpretieren konnte.“ So folgte er dem Weltmeister durch den Winter und verglich die Ergebnisse von sechs Dopingproben: „Es gab Anzeichen für kontrollierte
    Sauberkeit.“ Vergangenen Donnerstag schließlich ging Mühlegg bei einer überraschenden Trainingskontrolle in die Falle.

    Mühlegg muss wie die Russinen auf die Unfähigkeit der Fahnder gesetzt haben. Dabei war es seine Dummheit anzunehmen, Aranesp (Darbepoetin) sei weder nachzuweisen noch werde nicht darauf gestestet, weil es nicht explizit auf
    der Dopingliste des IOC verzeichnet ist. „Aber das ist egal“, meinte Ljungqvist, „wir haben immer gesagt, dass die Liste nicht hundertprozentig ist. Außerdem weisen wir da mehrfach auf dem Erythopoietin (Epo) verwandte
    Substanzen hin. Auch die sind verboten.“ Den Analytikern fällt zwar die Unterscheidung zwischen künstlich zugeführtem und vom Körper produzierten Epo schwer, Aranesp aber kann vergleichsweise leicht geortet werden: Unverwechselbare Aminosäuren und eine zusätzliche Zuckerkette im Molekül lassen keinen Zweifel zu. „Es gibt noch einen Vorteil für uns“, erläuterte Ljungqvist: „Die Halbwertszeit von Aranesp beträgt rund eine Woche, die von Epo nur etwa acht Stunden.“

    Obgleich des Blutdopings überführt, dürfen sich Mühlegg, Lazutina und Danilowa absurder Weise weiter Olympiasieger nennen. Mühlegg gewann in Salt Lake City auch über 30 km und im Verfolgungsrennen. Lazutina holte schon
    zwischen 1992 und 1998 fünf Goldmedaillen, Danilowa drei. Bei all diesen Wettbewerben haben sie den Dopingtest überstanden. Was aber, wegen der Schwächen im System, nicht wirklich etwas beweist. Denn bis vor kurzem war
    Blutdoping nicht nachweisbar. Und heute passiert es ständig, dass Athleten zwar Epo oder andere Mittel verwenden, aber wenn ihre Blutwerte nicht mehr den Grenzwert übersteigen (und darauf achten die Doper penibel), besteht
    keine Handhabe, die Urinproben zu analysieren. Es ist ein verzwickter Kreislauf. Ob Mühlegg und die Russinen in Salt Lake City Wettkampftests trotz Aranesp-Einnahem glimpflich überstanden haben, wurde Ljungqvist gefragt. „Fragen sie besser die Athleten, Spekulationen sind nicht mein Hobby“, antwortete er. Dabei weiß Ljungqvist genau, dass so etwas ständig passiert.

    „Ich würde auch gern jeden Doper überführen“, bekannte Ljungqvist. „Aber das wäre eine Ilussion.“ Es macht keinen Sinn, ständig vergebenen Chancen nachzutrauern. Ljungqvist konzentriert sich auf das, was möglich ist. Drei
    Blutdoper sind überführt. Das ist ein Signal. Nun beginnt die juristische Auseinandersetzung. Das ist ein ganz anderes Schlachtfeld.

    Wie gesagt, dies zur Einordnung und Ergänzung. Das war damals Live-Coverage.

    In den Meldungen über die SVT-Dokumentation geht nun einiges durcheinander.

  35. sid: Dopingfälle nicht weiterverfolgt? – Schwere Vorwürfe gegen Rogge

    Diesem Interview zufolge lief laut Catlin damals bei den Biathlon-Tests alles auf eine positive EPO-Analyse hinaus. „55 von 60 Stufen“ des Testverfahrens seien durchgeführt worden, „es schien so, als würden wir ein positives Ergebnis bekommen. Aber wir haben an diesem Punkt aufgehört“, sagte Catlin. Ein Grund sei gewesen, dass er am letzten Tag der Spiele „ganz schön erledigt“ gewesen sei und man „einen Haufen anderer Probleme mit den anderen Fällen“ gehabt habe.

    Ist man in Sotschi womöglich ähnlich vorgegangen? Mich wundert, daß offenbar alle Proben, die man erst nach der Schlußfeier analysieren konnte, negativ waren.

  36. Jürgen Ahäuser in der FR: Blutspur

    Unglaublich, die Blutspur scheint ganz oben im Olymp angekommen zu sein. Für die Beobachter des Sports ist es ein geflügeltes Wort, für niemanden mehr die Hand ins Feuer zu legen. Dass die Vertuschung aber bis in die Spitze des IOC und die Kontrollorgane reicht, macht verzweifelt und sprachlos.

  37. Dass die Vertuschung aber bis in die Spitze des IOC und die Kontrollorgane reicht, macht verzweifelt und sprachlos.

    Wie hat man bloß so lange seine Blauäugigkeit bewahren können ? Andererseits, ohne Beweise keine Strafe. Den Argus-Stall auszumisten, wird nie gelingen. Es sei denn, man ändert die Sport-Philosophie. Aber dazu ist „die Zeit noch nicht reif“. Also weiter von Einzelfall zu Einzelfall, auch wenn manchmal daneben desavouiert und verurteilt wird. So können wir uns jedoch die Scheinmoral noch für eine Weile bewahren. Irgendeine Oase der Moral brauchen wir doch auch, und wenn es nur der Sport ist.

  38. Es gibt zu wenige belastbare Informationen dazu.

    1) Fakt ist, dass Rogge gerade um Salt Lake City herum (bis 2004) Zeichen gesetzt hat (Mühlegg & Co; später Jones-Bestrafung auf Indizien-Grundlage ohne positiven Befund; dann Kenteris/Thanou).

    2) Fakt ist, dass die Maßnahmen/Entscheidungen des IOC NIE von Transparenz geprägt wurden, sondern bis heute von Willkür (man betrachte auch die Diskussionen um die eingefrorenen Proben und deren Nachkontrollen) und Politik.

    3) Fakt ist, dass Rogge gerade in Salt Lake City mit den drei erwähnten Fällen (auf Basis der Screenings und des nicht kommunizierten Aranesp-Nachweises) extremes Risiko gegangen ist (auch im Verhältnis zu Putin übrigens).

    Gerade der dritte Punkt korrespondiert mit den Aussagen von Catlin.

    Man kann das alles als Verschwörung verdammen, klar.

    Ich bin aber durchaus bereit, einigen Leuten den guten Willen und Glaubwürdigkeit nicht völlig abzusprechen. Für die Zeit um Salt Lake City durchaus. Catlin, Saltin, Ljungqvist und mit größeren Abstrichen Pound und Rogge zählen zu denen.

    Ich glaube mich zu erinnern, dass damals am letzten Wochenende auch über weitere positive Proben diskutiert wurde. Der Systemkonflikt bestand darin, das Risiko einer Niederlage in weiteren Instanzen nicht eingegangen zu sein.

    Wie gesagt, es wäre allerdings n bisschen zu einfach, sämtliche handelnde Personen über einen Kamm zu scheren. Da gab und gibt es Abstufungen.

  39. IAAF: Revision of results following sanctions of Tsikhan and Ostapchuk

    ALL results by these two athletes are annulled for the following period(s):

    For hammer thrower Tsikhan from 22 August 2004 to 21 August 2006.

    For shot putter Ostapchuk the periods are from 13 August 2005 to 12 August 2007 and since 5 August 2012.

    sid: Esser und Kleinert erhalten nachträglich WM-Bronze

    JW:

    Die Reihenfolge des Hammerwerfens von Athen lautet also derzeit: Murofushi vor Tichon (positiv in Peking, was ohne Folgen blieb, positiv auch in Athen, was noch ausgewertet wird), vor Apak, Dewjatowski (positiv in Peking), Pars und Kozmus.

    IAAF:

    Men’s hammer throw (Athens, 22 Aug):
    1 Koji Murofushi JPN 82.91
    2 Eşref Apak TUR 79.51
    3 Vadim Devyatovskiy BLR 78.82
    4 Krisztián Pars HUN 78.73
    5 Primož Kozmus SLO 78.56

  40. Pingback: Too much information - Moin - Guten Morgen

  41. DLV (25.02.): Nachträglich 1.500-Meter-Bronze für Diana Sujew

    Am 1. Juli 2012 war Diana Sujew (LG Eintracht Frankfurt) überraschend EM-Sechste über 1.500 Meter geworden. Am 25. Februar 2016 ist die 25-Jährige plötzlich Medaillengewinnerin.
    […]
    Denn neben der ursprünglich drittplatzierten Anna Mishchenko (4:07,74 min) waren schon zuvor die Europameisterin und spätere Olympiasiegerin Asli Cakir Alptekin (Türkei; 4:05,31 min) sowie die viertplatzierte Russin Yekaterina Ishova (4:08,63 min) wegen Dopingverstößen disqualifiziert worden.

  42. Im Prinzip eine schöne Sache, die Betrogenen Nachrücker mal aufzulisten… dass in der Infografik dann aber gleich eine ganze Reihe ostdeutscher, sowjetischer und bulgarischer Gewichtheber auftauchen (neben Ekaterini Thanou, natürlich), hat mich dann doch wieder schmunzeln lassen — bzw. macht das ganze Dilemma deutlich, dass eben auch die Nachrücker keinesfalls automatisch die saubereren Athleten sind/waren.

    Apropos Gewichtheben:

    @Ralf
    (ich war mal so frei, den Kommentar mit dem kaputten Link zu löschen)

  43. 8 oder gar 12 Jahre? Nun geht’s um 40 Jahre!

    leginfo.ca.gov: Senate Resolution No. 88—Relative to the International Olympic Commi[ttee]

    WHEREAS, An especially egregious example occurred during the 1976 Olympic Games, for which records recovered after the fall of the Berlin Wall show that the East German women’s swim team was involved in a state-sponsored scheme for the use of performance-enhancing substances, violating the integrity of the competition and the rules of the IOC; and

    WHEREAS, Because of the use by the East German female swimmers of performance-enhancing substances, United States swimmer Shirley Babashoff and other female swimmers from the United States and other countries competing in those Games were unfairly denied their medals and legitimate places in the record books;

    […] now, therefore, be it

    Resolved by the Senate of the State of California, That the Senate urges the International Olympic Committee to address this issue and recognize the competitors who played by the rules in the 1976 Olympic Games with their rightful medals and places in the record books

  44. Wie war das, die Trennung von Sport und Politik im Wahlkampf. Am Ende ist es ein Trick. Ein Leserbrief hätte die gleiche Bedeutung, aber weniger Aufmerksamkeit. Als Erklärung: Eine Senate Resolution ist eine Meinungsäußerung des Senats. Daraus wird kein Gesetz oder ähnliches.

    Für LA24 eine lästige Begleiterscheinung, weil man es wohl mehrfach sehr empfindlichen Leuten erklären muss. Andererseits die Wortwahl ist gut: IOC is charged (beauftragt) with awarding thousands of medals – das sieht man in Lausanne wohl anders.

  45. Johannes Knuth in der SZ: 40 Jahre später

    Der ehemalige DDR-Verbandsarzt und Stasi-Mitarbeiter Lothar Kipke hält bis heute die silberne Ehrennadel der Fina, obwohl das Landgericht Berlin ihn vor 16 Jahren zu eineinhalb Jahren Gefängnis auf Bewährung verurteilte.

  46. Pingback: #London2012 (XXXIV): Wenn das Feuer verlischt, gehts weiter • Sport and Politics

  47. AP: Olympic triple jump medalist Devetzi banned for doping

    Greek triple jumper Hrysopiyi Devetzi is set to lose her bronze medal from the 2008 Olympics after failing a drug test.

    The IAAF says a sample Devetzi gave at the 2007 world championships tested positive in retesting for the banned steroid stanozolol and she will be retrospectively disqualified for two years from August 2007.

  48. 44 Jahre später…

    Wochenblatt: Später Olympia-Sieg für Alois Schloder

    Die Aktivitäten von Schloder selbst und der von ihm beauftragten Kanzlei Prof. Dr. Fricke & Coll. brachten kein Ergebnis, weshalb dann eine Klage beim Landgericht Landshut auf Berichtigung und Ergänzung der Berichterstattung gegen das IOC an Dr. Thomas Bach persönlich überbracht wurde.
    […]
    Am Donnerstag vergangener Woche kam es nun zu einem mehrstündigen Gespräch vor Ort. Das Ergebnis: Auf der Homepage des IOC kommt Alois Schloder im Kontext von Doping und Ephedrin nicht mehr vor.

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