Zum Inhalt springen

Das Olympische Bildungsmagazin

Vancouver, Tage 8/9: Bobfahren „zum Ansehen Deutschlands“

Trockenbob FDP/CSU: KT Guttenberg, Thomas Bach, Hackl Schorsch

VANCOUVER. Im deutschen Haus sind die Koalitionäre gestern Bob gefahren: Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU), Thomas Bach (DOSB, IOC, FDP) und Georg Hackl (CSU/INSM). Umgekippt ist niemand, anders als auf der Bahn in Whistler.

Während ich das schreibe, haben die beiden deutschen Zweierbobs nach dem ersten Tag zunächst Rang eins und zwei inne. Es wird wohl wieder Gold und Silber geben. Nirgends sonst lassen sich Medaillen mit solcher Zuverlässigkeit produzieren wie im Eiskanal und seinen exotischen Sportarten.

Ich weiß, dass ich manchen Leser damit nerve, ich wiederhole es dennoch: Bob und Rodel sind Randsportarten, die bei detektivischer Auslegung der Olympischen Charta Probleme hätten, Olympiasportarten zu bleiben. Deutsche Sportsoldaten aber, die auf vier Kunsteisbahnen (Weltrekord) für viele Millionen Euro abwärts sausen, verrichten die derlei schräge Übungen vorzüglich.

„Was kostet das Gold?“ hatten Michael Reinsch und Michael Horeni am 30. Januar in der FAZ gefragt und etliche Zahlen dazu aufgelistet.

(Den Beitrag finde ich leider nicht online frei verfügbar und kann deshalb nicht verlinken. Sollte mir jemand helfen könne, weil ich einmal mehr zu blöd war, die Bezahlschranke zu umgehen, wird das selbstverständlich umgehend nachgetragen.)

Wenn die FAZ mal einen solchen Grundsatzartikel druckt, löst das in der nahe gelegenen Sportverwaltung (DOSB wie auch DFB residieren in Frankfurt) gewöhnlich hektische Betriebsamkeit aus.

Diesmal passierte Erstaunliches: Das UDIOCM ließ im Namen seines Präsidiums einen Leserbrief formulieren, der teilweise abgedruckt wurde und den der DOSB natürlich komplett veröffentlichte. Statt sachlicher Entgegnungen zur Frage, die ja „Was kostet das Gold?“ lautete, gab es olympische Worthülsen, die ich gern dokumentiere zur Halbzeit der Winterspiele in Vancouver:

Bach: Olympischer Gedanke ist Seele des Sports

01.02.2010

Mit einem Leserbrief nimmt das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes Stellung zum Artikel in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vom 30. Januar 2010 „Was kostet Gold?“.

„Der Staat ist der größte Förderer des deutschen Olympiateams – und richtet sich am Medaillenspiegel auf. Doch die Rechnung ist zynisch , ordnet jene als gescheitert ein, die nie auf dem Treppchen stehen – und vergisst Vorbildwirkung und Freude“, so lautet die Einleitung des FAZ-Artikels.

Das DOSB-Präsidium veröffentlicht dazu folgenden Kommentar:

„Es ist irritierend, wenn gerade Sportjournalisten offensichtlich den Sinn des Leistungssports verkennen und seine Förderung auf zynische Art und Weise angreifen. Deshalb muss den beiden Autoren die banale Weisheit, dass es im Leistungssport um Wettbewerb und Erfolg geht, noch einmal mitgeteilt werden.

Sie hätten sich diese selbstverständliche Erkenntnis auch bei jedem Bundesliga-Fußballspieler oder Mitglied einer Olympiamannschaft mit der einfachen Frage erwerben können, ob er denn am Wochenende mit seiner Mannschaft gewinnen oder bei den Olympischen Winterspielen in Vancouver erfolgreich sein will.

Genau aus diesem Erfolg erwächst die Freude am und die Vorbildwirkung durch den Sport. Sie besteht gerade darin, dass Athletinnen und Athleten Erfolge aufgrund langjährigen täglichen Trainings, sorgfältiger Vorbereitung, hoher Disziplin und Einsatzbereitschaft erzielen. Ihnen und ihren Trainern dafür die notwendigen Rahmenbedingungen zu schaffen, ist Aufgabe der Sportförderung. Sportliche Erfolge sind also kein Abfallprodukt einer Spaßgesellschaft Leistungssport, sondern das Ergebnis zielgerichteter Anstrengungen unserer Athleten, Verbände und Förderer. Dass der Athlet dann in einem objektiven und fairen Wettkampf mit anderen erfolgreich ist, macht ihn zum Vorbild und erfüllt ihn mit Freude, um im Sprachgebrauch der Autoren zu bleiben.

Ein Leistungsprinzip, das im Übrigen in Wirtschaft und Gesellschaft akzeptiert und gefordert ist. Wir wollen zur Sicherung der Arbeitsplätze „Exportweltmeister“ bleiben oder wieder werden, wir wollen zur Sicherung unserer Zukunft „Spitzenuniversitäten“ im weltweiten Maßstab, wir wollen „Qualitätsjournalismus“ zur Sicherung der Pressefreiheit. Selbst in der Pädagogik hängt niemand mehr den „Summerhill-Prinzipien“ losgelöster, falsch verstandener Selbstverwirklichung nach.

Die Autoren verkennen in ihrem Beitrag jedoch nicht nur den Sinn des von Athleten ebenso bewusst wie freiwillig betriebenen Leistungssports. Sie verzerren darüber hinaus die Prinzipien der Förderung des Leistungssports in Deutschland. So wird eben im deutschen Sport gerade nicht die von ihnen als „zynisch“ angeprangerte Kostenrechnung allein am Medaillenspiegel orientiert und „alles Sporttreiben allein dem Ziel Olympiasieg“ untergeordnet. Das auch den Autoren bekannte Instrument der Zielvereinbarungen zwischen dem DOSB, dem BMI und den Verbänden beinhaltet vielmehr gemeinsam festgelegte Ziele über mehrere Jahre, auch außerhalb Olympischer Spiele und unterhalb der Medaillenränge.

Es sind im Übrigen weder der DOSB noch das BMI, die Sportler als Versager abstempeln und bei Misserfolg etwa Fördergelder zurückverlangen würden oder die Rückreise selbst bezahlen ließen. Weder Staat noch Sport ordnen Athleten als gescheitert ein, die nie auf dem Treppchen stehen – wie der Artikel behauptet. Gerade in dieser Hinsicht sollten sich die Medien ihres eigenen Umgangs mit weniger erfolgreichen Athleten selbst erinnern.

Der olympische Gedanke ist die Seele des Sports. Die Investition darin geht weit über Olympische Spiele und damit weit über den Sport hinaus. Mit 27,5 Millionen Mitgliedschaften ist der Sport die größte Bürgerbewegung Deutschlands. In der olympischen Erziehung werden unter anderem Werte wie Fairplay, Respekt oder Integration vermittelt. Der Sport ist Motor zahlreicher gesellschaftlicher Entwicklungen. Erinnert sei auch an die Wirkung der von Deutschland ausgerichteten internationalen Großereignisse. Die Fußball-WM 2006, die Leichtathletik-WM 2009, um nur zwei Beispiele zu nennen, haben das Bild unseres Landes im Ausland maßgeblich beeinflusst. Weltoffen, freundlich und sympathisch hat sich die Nation bei diesen Gelegenheiten präsentiert.

Ebenfalls bekannt ist den Autoren die Haltlosigkeit der von ihnen unwidersprochen wiedergegebenen Aussage von Wolfgang Maennig, Deutschland handele dem olympischen Geist zuwider, weil wir nicht „alle Welt zum Training auf unseren Bobbahnen einladen würden“. Nun kann man über den olympischen Geist, verbale Ansprüche an andere und eigene Verwirklichung trefflich streiten. Fakt ist jedoch, dass Deutschland eines der größten Förderungsprogramme weltweit für Sportler aus Entwicklungsländern hat und in keinem Land der Welt so viele Trainingsläufe ausländischer Bob- und Schlittensportler stattfinden wie in Deutschland.

Anscheinend war den Autoren die nicht vorhandene sachliche Begründung ihrer Thesen bewusst. Denn nur so lässt sich erklären, dass sie schließlich auch noch zum Mittel der persönlichen Diffamierung greifen. Sie werfen unserem Generaldirektor vor, er stelle „sich wie selbstverständlich in die Tradition von DDR (…) und Hitlerdeutschland (…).“ Dies ist aus der Sicht des DOSB Präsidiums völlig inakzeptabel und überschreitet die Grenzen eines verantwortungsvollen Journalismus, wie wir ihn ansonsten gerade bei der FAZ gewohnt sind und schätzen.“

Das Präsidium des DOSB

Thomas Bach, Eberhard Gienger, Hans-Peter Krämer, Walter Schneeloch, Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Ilse Ridder-Melchers, Ingo Weiss, Christian Breuer, Michael Vesper und als ständiger Gast Claudia Bokel

Zynischer Journalismus, verantwortungsvoller Journalismus, verantwortungsloser Journalismus, Aufgaben des Journalismus, Staatssport, DDR-Sport, Medaillenfixierung, Nazi Olympics bzw. Propagandaspiele – ich finde, da geht vieles durcheinander. Was mich bei den Verfassern nicht wundert.

Da kommt also eine ganze Menge zusammen, über das sich zu diskutieren lohnt. Auch über das Journalismusbild von Bachgiengervesper. Aber das „Präsidium“ knallt dem Papierchen mal eben den „olympischen Gedanken“ drüber, was nichts anderes heißt als: Was wir tun, ist per se gut, was wir tun, rechtfertigt per se die Förderung aus öffentlichen Kassen, was wir tun, rechtfertigt natürlich auch die Intransparenz im Umgang mit öffentlichen Mitteln, was wir tun, entzieht sich per se jedweden Zweifeln.

Ein bisschen Stoff für die Diskussion:

Die aktuelle Aufstellung der Bundesmittel für Sport habe ich kürzlich ausführlich dokumentiert (mit kompletten Tischvorlagen aus dem Bundestag als pdf). Wichtig sind in diesem Zusammenhang mindestens drei Punkte:

  1. Hinzu kommt sicher eine dreistellige Millionensumme aus Kassen von Ländern und Kommunen
  2. Es existiert keine Aufstellung aller Kosten aus öffentlichen Mitteln für den Leistungssport. Die Volksvertreter sind nicht der Meinung, dass man das dem Volk zumuten und eventuell transparent gestalten könnte.
  3. Ich finde, es ist wichtig – und es wird in journalistischen Beiträgen fast immer falsch notiert – sich die Auflistung der Bundesministerien genau anzusehen. Insgesamt sind es in diesem Jahr rund 250 Millionen Euro – und eben nicht nur die Summe, die von BMI-Kostenstellen überwiesen werden.
Bundesmittel Hochleistungssport 2010: BMI 155 Mio €, BMVg 79 Mio €, insgesamt 250 Mio €

Regierungsentwurf 2010: ressortübergreifend gut 250 Mio € für die Sportförderung

Und schließlich, denn Ausgangspunkt war ja der weltumspannende Bobsport, hier noch die Zielvereinbarung von BMI, DOSB und Bob- und Schlittensportverband (BSD), der passender Weise von einem ehemaligen Politiker und Sänger geführt wird (Andreas Trautvetter, CDU) als pdf-Datei (3,4 MB, 9 Seiten).

Die Qualität der Bilddateien ist nicht die dollste, dafür aber findet man diese Zielvereinbarung (die ja nicht öffentlich ist, von BMI/DOSB/Sportausschuss/BSD und entsprechend allen anderen Verbänden gewissermaßen als Privatnummer dem Steuerzahler vorenthalten wird) nur hier. Sonst nirgends. Und hier noch ein Mustervertrag.

Die Sportsoldaten, die den Auftrag haben, „zum Ansehen Deutschlands in der Welt“ beizutragen, liegen blendend im Plan bzw. streben Planübererfüllung an. 9 Medaillen waren vorgesehen. 2 Gold, 2 Silber und 3 Bronze sind es bereits nach Skeleton und Rodeln.

Im nationalen Auftrag: vereinbarte Medaillenziele des BSD für Vancouver 2010

„Der BSD … trägt somit zum Ansehen Deutschlands in der Welt bei.“

Ja wenn das so ist. Mit dem Argument des nationalen Auftrages und anderer Lebenssachverhalte, lässt sich noch jede Diskussion im Keim ersticken.

39 Gedanken zu „Vancouver, Tage 8/9: Bobfahren „zum Ansehen Deutschlands““

  1. Nachtrag 2: Ist doch der richtige Artikel – nur die Einleitung („Der Staat ist der größte Förderer des deutschen Olympiateams (…)“) fehlt.

    Sorry für die leichte Verwirrung.

  2. Sind in den 250 Millionen die Gehaltskosten für all die Soldaten, Polizisten und BGS-Angestellte eingerechnet?

  3. Diese Zielvereinbarung erinnert mich an andere Zeiten (Diplomaten im Trainingsanzug)!!Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen DOSB und DTSB der DDR (natürlich mit Ausnahme des planmäßigen Dopings).

  4. Gehört zur Sportförderung auch der Einsatz von Polizei, städtischen Diensten usw. bei Sportveranstaltungen (Fusball, EM, WM usw.) oder sind das Sonderposten, die in obiger Tabelle nicht mit eingerechnet sind?

  5. Man könnte auch noch die GEZ-Gebühren erwähnen, die für Übertragungsrechte bezahlt werden müssen und in die Taschen des IOC wandern.

  6. Sollte ich etwas am Auge haben, dass mir Herr Dr. Bach im Sitz Nr. Zwo hinter dem derzeitigen Bundesverteidigungsminister auf Rang 1 im Feuerwehr-Sparkassen-Bob zwingend vorkommt wie der Glöckner von Notre Dame persönlich?
    Ein Schelm, wer Böses dabei denkt!

  7. Völlig wertfreie Nachfrage, weil mich das jetzt beim Lesen interessiert hat: Wieso hätten denn Bobsport und Rodeln bei genauerem Hinsehen Legitimationsprobleme bei den Olympischen Spielen?

  8. @ dieter: Nein. Das kann ich definitiv sagen. Diese Kosten tauchen da nicht auf. So wie die Kosten für olympische Sicherheit nie in einem offiziellen olympischen Etat auftauchen. Der Sport rechnet einfach damit, dass – wie in Vancouver – der Staat einfach mal mehr als 900 Millionen Dollar für Sicherheitsmaßnahmen ausgibt. In Deutschland haben wir die Diskussion über Kosten von Polizeieinsätzen ja ansatzweise bei Fußballspielen. Der DFB reagiert immer empört auf Forderungen, da müssten sich Profivereine beteiligen. Die Lobby der Fußballfans in der Politik verhindert das.

    @ Marko Lehmann: Mich erinnert das auch daran. Der Begriff „Staatsamateure“ trifft meines Erachtens auf die Sportsoldaten auch zu.

  9. @ antistar: Weil es keine wirklichen Weltsportarten sind im Sinne, wie es einmal in der Olympischen Charta definiert wurde – also Verbreitung in einer Mindestzahl von Ländern auf einer Mindestzahl von Kontinenten. Bei Wintersportarten ist das natürlich immer schwierig, weil automatisch eine Vielzahl von Nationen ausgeklammert sind, für die Übungen auf Schnee und Eis doch recht ungewöhnliche Übungen sind, schlicht weil Schnee und Eis nicht vorkommen. Dennoch muss man gerade bei Bob und Rodel und Skeleton sagen: Diese Disziplinen werden nur von wenigen Dutzend Menschen weltweit halbwegs professionell betrieben. Und nirgends so mit Nachdruck und Staatsförderung wie in Deutschland. Es hatte sich im Laufe der Jahre eingebürgert, dass die wenigen Nationen, die das so energisch betreiben, ihre ausrangierten Fahrgeräte den Exoten weitergeben und die auch immer mal mit trainieren lassen – dadurch konnte man die Zahl jener Nationen, die vermeintlich ernsthaft diese Sportarten pflegen hochtreiben und kam einigermaßen in die Sphären, die die Charta verlangte. Dieser Zusammenhang führte letztlich auch zu jenen legendären Karibik-Bobs aus den Virgin Islands oder Jamaika inkl. putziger Filmchen („Cool runnings“).

    Das war’s extrem verkürzt. Jetzt verständlicher?

  10. Pingback: Das DOSB-Präsidium und das elfte Gebot: Lass dich nicht erwischen! : jens weinreich

  11. @dieter, jw.
    Grundsätzlich trifft die Aussage zu, dass die Kosten für Polizeieinsätze bei Sportgroßveranstaltungen nicht mit zur Sportförderung dazugehören.

    Aber:
    Es gibt einen Bundeszuschuss zur Sicherheit für die Fußball-WM 2011 (2009: 120 Tsd. Euro, 2010: 150 Tsd. Euro)

    Von 2005 bis 2007 wurden anlässlich der Fußball-WM 2006 Kosten für den „Stab Sicherheit“ im BMI-Etat der Sportförderung veranschlagt: immerhin zusammen 23 Mio. Euro.

    Die Förderung der Koordinierungsstelle Fanprojekte (Deutsche Sportjugend dsj) erfolgt im Etat des Familienministeriums: 2010 mit 237 Tsd. Euro.

  12. (btw: dieses kleinod des olympischen journalismus war zu beginn der spiele schon ha aufgefallen. daher hatte ich jetzt einfach ein dejavu-erlebnis — der erste satz über den vermeintlichen zynischen angriff auf den sinn des leistungssports war mir damals schon aufgefallen und also im gedächtnis geblieben, sodass ich mich jetzt gefragt habe, ob der dosb es tatsächlich fertig bringt, innerhalb kürzerer zeit in empörten leserbriefen zweimal den selben satz zu verwursten. aber so weit ist es dann doch noch nicht.)

  13. @Linksaussen

    Die Kosten 2010 für die Sportfördergruppen bei der Bundeswehr sind angegeben mit: gesamt ca. 31 Mio. Euro, davon 21,5 Mio. Personalkosten i.e. Sinne.

    Zur Frage Bundespolizei (früher BGS): Frag doch mal per mail bei den Sportpolitikern nach, mit kurzer Fristsetzung. Auf die Antwort bin ich auch gespannt.

  14. Der auf dem abgebildeten roten Bob erkennbare Sponsor macht mich richtig wütend. Denn wahlweise wirbt dieser Finanzakteur mit den Slogans „Deutschlands größter Sportförderer“ oder „Deutschlands Sportförderer Nummer 1“ zu sein.

    Der größte Sportförderer in Deutschland ist definitiv die öffentliche Hand (Bund, Länder, Gemeinden), also der Steuerzahler. Aber den Herren im Bob ist es wohl egal: Hauptsache das Foto ist schön.

  15. @jens: Danke für die ausführliche Antwort. Durchaus verständlich, diese Einstellung, auch wenn ich sie nicht teile. ;)

  16. Thomas Purschke für sportspool.tv: Stützpunkt-Chef muß zahlen

    Wie Staatsanwalt Grünseisen erklärte, „gab es trotz Anhaltspunkten für eine unzulässige Hilfeleistung durch Filbrich im Vergabe-Verfahren um die Planungsleistungen für den Skitunnel in Oberhof, keine Hinweise auf eine Gegenleistung in Form finanzieller Zuwendungen der Deyle GmbH“, einem Stuttgarter Planungsbüro für Sportbauten, dessen Chef Uwe Deyle ist.

  17. Guttenberg (von ~) macht jetzt einen auf Sparkassenvertreter? Als Volksvertreter verdient er nicht genug, oder ist es seine Pflicht als Bundesminister für die doch eher kommunal/lokal/landesmäßig verfaßten Sparkassen Werbung zu treiben? Ist ihm das nicht peinlich? Was sagt die Deutsche Bank zu derartiger Parteilichkeit? Die FDP, der selbsterklärte Anwalt kleiner, dt. Privatbanken? Interessiert Euch nicht? Mich auch nicht. :) Jeder soll sich so peinlich machen wie er kann.

  18. die zielvereinbarungen sind ja ein wahrer genuss. erinnern irgendwie an planwirtschaftliche zeilvorgaben, die ja auch gerne mal in mehrjahresplänen formuliert wurden. dass das ganze dann noch mit einem loblied auf das konkurrenz- und leistungsprinzip verbunden ist, das scheinbar wie selbstverständlich in alle anderen gesellschaftlichen bereiche bis in die kindergärten hineinregiert, tönt jedoch irgendwie dialektisch bis obszön. und nach einem marketingstext des think tanks INSM. der hackl schorsch wird zufrieden sein…

    ps.: jens, vielen dank für die aufklärungsarbeit & darstellung dieses sport-militär-politik-industriellen komplexes, der im hintergrund, und manchmal doch sehr offensichtlich im vordergrund wirkt. zu erinnern sei an dieser stelle auch an das unappetitliche interview mit guttenberg in der ard vom gestrigen sonntag.

  19. Pingback: Blog für den kritischen Fußballfreund | direkter-freistoss.de » Zwanziger: Unerwarteter und starker Gegenwind aus Frankfurt

  20. FAZ: Das „Eigenleben“ des Sports in der Bundeswehr

    Schon vor Monaten forderte der BRH das Militär auf, „Haushaltsklarheit und -wahrheit“ über die Kosten seines Sponsorings herzustellen. Der BRH kritisiert zudem, dass die Bundeswehr Spitzensportler ohne eigenes Konzept und auf der Basis eines Erlasses von 1968 fördere. Er verlangt Belege dafür, dass diese Förderung effektiver sei als etwa die Vergabe von Stipendien.

  21. Boris Herrmann in der SZ: Bundeswehr spart nicht beim Sport – Beliebte Soldaten

    Die Sportförderung sei – wie zum Beispiel auch die Militärmusik – ein wichtiges identitätsstiftendes Element für die Bundeswehr. ‚Viele Unternehmen suchen händeringend nach solchen Ankerpunkten, die breite Sympathien auch in der Öffentlichkeit genießen‘, so Weise. Es ergebe deshalb wenig Sinn, sich jetzt an einem solchen Nebenkriegsschauplatz zu verzetteln.

  22. Markus Völker in der taz: Sorgenfreiheit für Armisten

    Die Umwandlung der Bundeswehr zum Freiwilligenheer ist beschlossen. Für die Sportsoldaten ändert sich nichts. Sportpolitiker wollen das System so erhalten, wie es ist.
    […]
    „Spitzensportförderung zu betreiben, ist für eine Bundeswehr, die künftig auf freiwillige Kräfte angewiesen ist, sehr attraktiv.“ Karl-Theodor von und zu Guttenberg, der Minister für Eigenreklame und Symbolpolitik, wird wohl kaum auf seine Diplomaten im Trainingsanzug verzichten wollen.

  23. Merkur: Klares Bekenntnis für den Spitzensport

    Um talentierte Athleten weiterhin zu unterstützen, werde die Sportfördergruppe der Bundeswehr auf alle Fälle aufrecht erhalten. Derzeit gehören dieser Gruppe 767 Spitzensportler an, sollen aber bis 2012 auf circa 820 Dienstposten – inklusive Militärsportarten – erhöht werden. Die Summe, die in diesen Bereich fließt, sei schwer zu beziffern, erklärte Schmidt. Insgesamt beläuft sich diese Haushaltsstelle samt Personalkosten auf rund 30 Millionen Euro pro Jahr.

  24. nolympia.de: Vancouver 2010: Die Siege der deutschen “Sportsoldaten?

    Von 153 Athleten des deutschen Teams waren 99 Sportsoldaten (Bundeswehr 63, Bundespolizei 24, Zoll 12). Das sind knapp 65 Prozent Anteil Sportsoldaten.
    […]
    Die Sportsoldaten gewannen 13 von 13 Goldmedaillen, 20 von 24 Silbermedaillen und 11 von 15 Bronzemedaillen.
    […]
    Alle nicht staatlich alimentierten Sportler werden benachteiligt. Der „Spitzensport“ ist durch den hohen Anteil an Sportsoldaten und Staatssportlern zur Farce verkommen.

  25. Heiner Effern in der SZ: Polizisten für Olympia

    Die Staatsregierung plant ein eigenes Leistungszentrum für Spitzensportler, das bei der Polizei angesiedelt werden soll. Schon im Jahr 2012 sollen die ersten zehn Sportler ihren Dienst antreten, kündigte Innenminister Joachim Herrmann am Donnerstag in Bad Endorf an.
    […]
    Das Geld werde aus „Bordmitteln der Polizei“, sprich dem Etat der Polizei, aufgebracht.

  26. nolympia.de: Sotschi 2014 III: ab 1.1.2014

    Deutsche Sportsoldaten in Sotschi 2014. Der DOSB gibt bei seiner Zusammenstellung “Die deutsche Olympiamannschaft” 159 Mitglieder an; die Berufsangaben sind dort angegeben. Davon sind 31 bei Polizei/Bundespolizei, 67 bei der Bundeswehr, 15 beim Zoll. Lediglich 46 Sportler sind nicht bei Polizei, Zoll oder Bundeswehr. Damit besteht die deutsche Sportlerdelegation zu 71 Prozent aus Sportsoldaten.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

What they say
"I give a shit on you!
I shit on German media!"
Husain Al-Musallam
President World Aquatics
and Co-Conspirator #3
coming soon
fund journalism
FIFA Watch
best of