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Das Olympische Bildungsmagazin

Problembär für Angela Merkel

Angela Merkel

Die Kanzlerin hat das Wort im WM-Club des DLV

00.41 Uhr: Freunde der Nacht, nach vier WM-Tagen und einer Woche Vorberichterstattung ist endlich mal ein Highlight fällig, nicht wahr? Voilà, es sprechen zu uns: Steffi Nerius, Weltmeisterin, und Angela Merkel, Bundeskanzlerin.

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DLV WM-Klub, 18. August 2009, on stage: Berlino, Kanzlerin, Medaillengewinner

Hier steppt der Problembär …

Ganz ehrlich, ich bin nicht so ein Party-Löwe. Aber kaum schlage ich mal im deutschen WM-Club auf, schon erlebt der Club den Höhepunkt der Woche. Kein schlechter Coup, die Kanzlerin einzufliegen. Merkel war am Sonnabend zur WM-Eröffnung im Stadion, beim Sieg von Steffi Nerius aber saß sie im Hubschrauber gen Tegel. Die Nachricht von der Goldmedaille erhielt sie, wie üblich, per SMS. Der Kontakt zu Sportskanonen scheint ihr zunehmend zu gefallen. Womöglich war Schweinsteiger Schuld, der bei der EM 2008 in Wien munter mit ihr plauderte. Jedenfalls blieb Merkel länger im WM-Club in der Hauptstadtrepräsentanz der Telekom in der Französischen Straße, dort wo einst auf dem 1. Deutschen Olympischen Sport-Kongress Merkels CDU-Parteikollege Theo Zwanziger … ach, lassen wir das, das ist eine ganz andere Geschichte.

Merkel war durchaus aufgekratzt. Es wahlkämpft sich offenbar komfortabel. Mein Highlight war ihre Frage an Ralf Bartels: „Na, und, wie gefällt Ihnen das Maskottchen?“ Bartels Antwort habe ich leider nicht mitbekommen, ich musste ein Foto schießen:

angie-mike-bartels

Merkel beim Verhör der Sportler. Problembär Berlino hat sich zwischenzeitlich als Clemens Prokop verkleidet (links im Bild) und schaut betreten zu Boden.

Nach dem Merkel-Besuch habe ich noch Fragen. Vor allem: Was ist mit DLV-Präsident Clemens Prokop und dem BOC-Co-Präsidenten los? Warum schaut er so bedröppelt? Läuft doch alles prächtig. Mit dem Wetter. Mit den Zuschauern. Mit den Medaillen. Und einen Problembär ist er auch losgeworden, an Merkel. Ob das allerdings für den Sprung auf der Karriereleiter reicht – etwa vom Amtsgericht Kelheim ins Justizministerium? Ach, ich weiß nicht. Vielleicht hätte er sich damals nicht von der SPD für die Bundespräsidentenwahl nominieren lassen sollen.

02.07 Uhr: Auf Twitter bin ich übrigens ein IOC-Follower. Und siehe, gerade twittert das IOC den neuen Werbespot mit Usain Bolt – zum Olympischen Kongress in Kopenhagen:

19 Gedanken zu „Problembär für Angela Merkel“

  1. @jens: das sind aber auch kampfzeiten hier von dir!
    (wann hat denn bei dir das letzte mal der dopingkontrolleur geklingelt? war die party etwas jetzt erst zu ende? und den fünften tag hast du schonmal angebrochen, damit du dir morgen heute früh keine überschrift einfallen lassen musst? ;-) )

  2. cf, bestimmt damit das „Freunde der Nacht“ mal passt. ;)
    Jens ist dein Bild bei Twitter das, was ich denke? Das von dem Puzzle?

  3. Pingback: Leichtathletik-WM, Tag 5: Angela Merkel : jens weinreich

  4. Verantwortlich für den Ticketabsatz ist Michael Mronz, der schon im Vorfeld heftigst kritisiert wurde. Er ist ratlos: „Im Vorverkauf haben wir 336.000 Karten abgesetzt, ein grandioser Wert. Aber das Tagesgeschäft ist noch deutlich ausbaubar. Bei anderen Leichtathletik-Weltmeisterschaften hat es bis zu 40 Prozent ausgemacht.“

    Günstigere Preise, um die Bude voll zu kriegen (die Tickets fangen bei 35 Euro an) will Mronz nicht anbieten, das sei unfair den Menschen gegenüber, die voll bezahlt haben. Schwarze Zahlen werden übrigens erst ab 400.000 verkaufter Tickets geschrieben.

    http://www.express.de/nachrichten/sport/mix/einer-wm-nicht-wuerdig_artikel_1250587033599.html

  5. @Gua/cf: Das ist das Peking-Syndrom. Jens kann nicht anders. Deswegen lästert er auch so über diese fantastische WM – er hätte sie lieber dort, wo die Wettkämpfe beginnen, wenn wir noch schlafen.

  6. Apropos Merkel: Du berichtest gar nichts über die Ehrentribüne … Gehen die beispielhaft voran, ist es dort auch halbvoll?

    Prokop überlegt bestimmt gerade, wen er dorthin stellt, wenn Robert Harting beglückwünscht wird. Irgendwen von der SPD. Gesundheitsministerin Schmidt? Vielleicht Verteidigungsminister Jung? Oder doch besser Kompetenz-Freitag?

  7. Pingback: Party mit Powerfrauen: Für eine Nacht regiert Gold-Steffi Berlin | Mehr als Laufen

  8. Was ich vermisse ist eine kritische Berichterstattung über die Läufer aus Jamaika. Ich teile die Meinung über folgendes Zitat von Unger: „Wichtig ist aber, dass die Öffentlichkeit mitbekommt, dass bei sechs Milliarden Menschen nicht sein kann, dass eine Insel alles dominiert.“

    Mich erinnert der Zieleinlauf von Bolt stark an Ben Johnson, Seoul 1988 …

  9. Lacey,
    daran wird sich nicht so viel ändern, und die angemessene Indizien-Berichterstattung gab es ja reichlich, auch auf diesem Blog.
    Solange es aber keine Beweise gibt, wird das Gerücht gehen, dass einer im 100m-Finale nicht gedopt war.

  10. Vergleicht man beide Finali, erkennt man, dass Usain Bolt der schlechtere Starter von beiden ist.
    Ben Johnson hatte gerade in Seoul einen optimalen Start, wie es auch Carl Lewis richtig kommentiert.
    Die Niederlage von Johnson gegen Lewis in Zürich kurz vor den Seouler OS zeigt, dass sie beide eigentlich sehr dicht beieinander waren. Stellt sich die Frage, verloren Johnson und seine Entourage vor Seoul die Nerven und wurden „unvorsichtig“ oder war es schon vorher klar, dass er erwischt werden muss ?
    Der optimale Start von Johnson hatte damit jedoch kaum etwas zu tun. Er war einfach optimal.

    http://www.youtube.com/watch?v=vTM_mvA4kas

    http://www.youtube.com/watch?v=f4f-xPIcXn8&feature=related

    Bolts Start ist verbesserungswürdig. Was dann für eine Zeit kommt, wagt man nicht zu denken. Reserven und „Reserven“ scheinen jedenfalls noch da zu sein.

    http://www.youtube.com/watch?v=fRVRtrSQEQU

  11. Schau an, JW stürzt sich ins Partyleben. Ob wir ihn auch im
    Foto- und Videoalbum des DLV-Clubs
    entdecken werden?

    Zum Weiterfeiern empfehle ich dir noch den
    Champions Club berlin 2009 athletics. Zuletzt schauten bereits
    Bubka und Gerhard Janetzky, Edwin Moses und Jens Voigt vorbei.

    By the way, das unterfränkische UDIOCM solltest du bitte nicht mit „Grüß Gott“ begrüßen. Leider lief er gestern nicht an mir vorbei oder hatte ich etwa die falsche Brille auf?

  12. Mann kann sich wie Jos Hermens die Frage stellen: wieso gibt es sowieso ueberhaupt noch Spitzensportveranstaltungen in Deutschland?
    Wenn mann Spitzensport auf diese Weise kritisiert und hasst, ist es wohl besser ein Sportboykott fuer Deutschland ein zu stellen.
    Spitzensport als entartete Kunst, als Fremdkoerper in eine „sauberen“ Gesellschaft.
    Guck mal diese fast unglaubliche, „komische“ Beitraege und Verdaechtigungen im Bereich Doping. Noch immer strebend zum totalen Dopingkrieg?

    Das Unterschied zwischen Berlin 1936 und heute: damals gab es keine leere Tribune, aber wass geblieben ist: das unbequeme Gefuehl der auslaendische Gaeste, vielleicht wegend das moralische Superioritaetsgefuehl des Gastgebers.

    Beispiel: Zitat: “Wichtig ist aber, dass die Öffentlichkeit mitbekommt, dass bei sechs Milliarden Menschen nicht sein kann, dass eine Insel alles dominiert.� (??!!)
    Hat er leider die Sportler aus Bahama’s, Trinidad, Antigua, Puerto Rico, St.Kitts and Nevis, Kuba und die Kanadier und Englander vergessen und einige Amerikaner vergessen.

    „Wake up and smell the bullshit!“

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