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Das Olympische Bildungsmagazin

Leichtathletik-WM, Tag 2: Neun. Komma. Fünf. Acht.

10.02 Uhr: Freunde der Nacht, ich bin im Dienst. Schon eine Weile. Kann eigentlich die Einleitung von gestern wiederholen, ausnahmsweise:

Traumhafte Anfahrt von meinem Refugium durch die leeren Straßen von Berlin bis nah ans Stadion. Parkverbot. Hoffentlich liest die Polizei nicht mit.

Sehr lobenswert: Kein Sicherheitscheck am Presse-Eingang, kein Scanner. Mag sein, dass die Maschine erst geliefert werden muss. Kann auch sein, dass die Sicherheitsüberprüfungen der Straf­verfol­gungs­behörden erfolgreich waren. Ich bin kein Terrorist! Ich bin keine Gefahr!

Das Wetter ist auch wunderbar. Die kostenlose LAN-Verbindung (bravo, BOC) funktioniert problemlos auf beiden Laptops.

WLAN gibt es übrigens auch umsonst – nicht zu skandalösen Preisen wie bei der Fußball-WM. Nur mit Youtobe, Twitter und Facebook habe ich Probleme.

10.35 Uhr: Ich finde, TobiasL hat den ersten Tag sehr schön zusammengefasst. Zur Kritik an der ARD-Übertragung, die gestern ausführlich geäußert wurde, kann ich nichts sagen. Mal sehen, ob ich mein Laptop-DVB heute in den Griff bekomme, um mir ein Bild zu machen. Habe gerade mit BOC-Chef Frank Hensel über die Zuschauerzahlen gesprochen und biete meinen Kunden ein Interview dazu an. Muss hier also noch eine Weile dazu schweigen, hoffe auf Verständnis, kann nicht alles gleich ausgeplaudert werden :)

Das Stadion scheint heute Morgen etwas besser gefüllt als gestern, am Abend wird das sicher auch so sein, schon wegen des 100-Meter-Rennens. Relaxte Atmosphäre rund ums Stadion. Traumhaftes Wetter. Offenbar unvermeidlich, dass viele Medien das „Sommermärchen“ auferstehen lassen. Es geht wohl keine Nummer kleiner. Und das empfinde ich als störend.

11.55 Uhr: Ein Bonbon aus meinem Interview mit Frank Hensel möchte ich schon einmal anbieten:

Das Stadion war gestern hier zu drei Viertel gefüllt, um es doch einmal deutlich sagen. Vielleicht sollten Sie von Ihrer Pressetribüne mal auf die andere Seite des Stadions gehen.

Okay. Hier flink nochmal ein Foto von der Eröffnungszeremonie:

Vermeintlich spärlich besetzte Gegengerade gestern während der Eröffnungszeremonie

So sieht es aus, wenn das Berliner Olympiastadion zu 75% befüllt ist

14.35 Uhr: Weiter im Thema, die jüngste Pressemitteilung des BOC von 13.41 Uhr, die Zahlen zur Auslastung des Stadions in der Morning Session klingen ähnlich abenteuerlich wie gestern. Aber ich gestehe: Den Rat des BOC-Geschäftsführers, einfach mal einen Rundgang zu machen, um auch die Führerloge (sorry, ist mir so rausgerutscht) einsehen zu können, habe ich bisher noch nicht umsetzen können.

Pressemitteilung | 23.300 Besucher am Sonntagvormittag im Olympiastadion Berlin

Mehr als 90.000 Besucher an der Geher-Strecke

Sehr geehrte Damen und Herren, liebe Kolleginnen und Kollegen,

am zweiten Veranstaltungstag der 12. IAAF Leichtathletik WM berlin 2009™, Sonntag, den 16. August 2009, lautet die offizielle Zuschauerzahl für die Vormittagsveranstaltung 23.300.

Den Wettbewerb im 20-km-Gehen der Frauen in der Berliner Innenstadt rund um das Brandenburger Tor erleben aktuell 90.000 Zuschauer live an der Strecke. (…)

14.48 Uhr: Ich erlaube mir, aus den Kommentaren von Prof. Gerhard Treutlein (s.u.) zu zitieren. Denn ich höre immer mal wieder von Leuten, die sich Kommentare entgehen lassen. Es wäre schade:

Beeindruckend und beängstigend ist eine generelle Tendenz aller Fernseh-Reporter (wo bleiben die Reporterinnen?) bei der WM: Bei fast jedem deutschen Athleten/deutscher Athletin wird auf eine Verletzung/überstandene Verletzung/Operation etc. hingewiesen (bei der Handball-WM war es der Hinweis auf das Schmerzmittel Voltaren!!!). Macht sich da eigentlich jemand klar, wie so etwas bei jungen Sportlerinnen und Sportlern ankommt??? „Finger weg von dieser Sportart, zu gefährlich für die körperliche Unversehrtheit!“

Schade für die Leichtathletik, die eine faszinierende Sportart – auf allen Leistungsniveaus – sein kann und phantastische Möglichkeiten beinhaltet, sich selbst zu erproben und an seiner Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten.

Und ein weiterer Punkt: Die Medien bauen Ariane Friedrich als die große Hoffnungsträgerin der deutschen Leichtathletik auf. Macht sich da eigentlich jemand klar, welch psychischer Druck für die Athletin aufgebaut wird und wie sich eine solche Athletin auf auf die Wettkampfvorbereitung konzentrieren soll, wenn am liebsten Reporter noch bei jeglicher Aktivität dabei wären? Und so – nicht nur nebenbei – bleibt ja noch ein Studium zu absolvieren.

(…)

Übrigens nicht vergessen: Vor zwei Jahren wurde Ariane Friedrich durch den DLV die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Osaka verwehrt, weil sie (ohne jegliche Bezahlung!) an den Studentenweltmeisterschaften (Universiade) in Bangkok teilnahm, für sie eine Veranstaltung mit hohem Motivationspotential. Was ging da in Funktionärsköpfen vor sich, die gleichzeitig den „mündigen Athleten“ propagierten??? Und im Blog von www.leichtathletik.de wurde für das „undisziplinierte Paar“ Friedrich/Eisinger sogar der Entzug von Förderung gefordert. Günter Eisinger ist hoch zu loben für den reflektierten und disziplinierten Weg, den er Ariane Friedrich ermöglicht!

(…)

Spitzensport hat nicht das Ziel der Gesundheit und ist eine Gratwanderung. Dies sollte man ab und zu erwähnen. Und die Leichtathletik ist da nicht schlimmer als andere Sportarten. Aber die medizinische Versorgung so darzustellen, als ob es ohne mehrere Verletzungen pro Jahr nicht ginge und so zu tun, als ob dies zum Wohle der Nation notwendig sei, das geht es zu weit. Und wenn es so sein sollte, dann sollte vor dieser Tätigkeit auf diesem Leistungsniveau dringend gewarnt werden.

(…)

Oft anzutreffendes Motto: Nimm eine Trainingsgruppe von 10 SportlerInnen und trainiere umfangreich und intensivst – 9 gehen dabei kaputt, eine kommt durch, dann bist Du der größte Trainer!

Bei einem dt.-franz. Jugendlager im letzten Jahr hat mir ein Jugendlicher im Alter von 16 Jahren (Bestzeit über 800m 2:11!) von 6 – 8 Trainingseinheiten pro Woche berichtet, ein 15-jähriger (Bestzeit über 1000m 2:57) von 5 – 6 Trainingseinheiten. Und jugendliche Kaderangehörige im Straßenradrennsport im Alter von 14 Jahren von 12.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr. Wer verleitet zu einem solchen Wahnsinn??? Ergebnis einer franz. Untersuchung: Bei Trainingsumfängen jugendlicher Sportler von mehr als 8 – 10 Stunden pro Woche steigt die Suchtgefährdung exponentiell an.

Frühspezialisierung, hohe Umfänge, unverantwortliche Betreuung, Wecken falscher Hoffnungen – hier liegen die Ursachen von vielen Verletzungen. Mediziner und Physiotherapeuten können sich freuen, das ist ein effektives Arbeitsbeschaffungsprogramm, aber auch Psychotherapeuten, Psychologen, Psychiater!

14.49 Uhr: Ich vergaß: Kann mir bitte mal jemand eine freie Software empfehlen, die mir meine kleine Filmdatei (30 MB/mov) von den dreiviertelgefüllten Rängen gestern Abend auf eine Größe herunter rechnet, die ich im Blog uploaden kann. Habe keine Zeit, also dann bitte am besten gleich mit Downloadlink.

Sorry, hatte gerade einen kleinen Computerabsturz – Internetverbindung broken.

19.09 Uhr: Der Witzbolt im Halbfinale. Fehlstart. Entschuldigt sich beim Starter. Trabt 50 Meter.

19.11 Uhr: Und noch ein Fehlstart. Tyrone Edgar (BGR), neben Bolt auf 6, ist draußen.

19.13 Uhr: Prognose: Er kann auch heute Weltrekord laufen. Nimmt nach 60 Metern Tempo raus. Trotzdem 9,89 Sekunden.

19.23 Uhr: Gay kämpft gegen Powell, zieht vorbei, als Powell es ruhig sein lässt. Gay 9,93 – Powell 9,95. Aber Powell in Finals – das geht gar nicht.

19.29 Uhr: Das Stadion ist heute, aber ich ziehe die Barcodes der Tickets nicht persönlich durchs Lesegerät, besser gefüllt als gestern. Mehr als die Hälfte der Plätze sind sicher besetzt. In BOC-Sprache, würde ich mal schätzen: Insgesamt 75.000 Zuschauer heute :) Wir werden es in Kürze wissen. Bis wir die wundersamen Zahlen hören, während Kenias Hymne dröhnt für die kleine Line Masai und ihren schön anzuschauenden 10.000-Meter-Erfolg, eine Überraschung:

Weinreich - Problembär "berlino"

Um etwaigen Missverständnissen und Verwechslungen vorzubeugen: Problembär (links), Weinreich (noch weiter links).

Ich meine, das musste jetzt sein.

Der Kollege K., der gegen das Abendlicht und auch sonst unprofessionell fotografierte, beansprucht die Bildrechte. Er fand das Freundschaftsfoto unmöglich. Dass ich meine Leser nicht verschone und mit der brutalen Wahrheit konfrontiere, kann man übrigens auch hier betrachten.

  • Mein Deutschlandfunk-Beitrag zu den Zuschauerzahlen – mit O-Tönen von Frank Hensel:

:

20.03 Uhr: Ich brauche Hilfe für die aktuelle Produktion heute Abend: Will gern einen Rennbericht zum Witzbolt schreiben und damit die Haushaltskasse aufbessern. Da, wie mehrfach gesagt, die Versuche, eine drei Jahre alte USB-DVB-Karte zu reaktivieren, scheiterten, bin ich leider ohne TV-Anschluss. Warum das wichtig ist? Nun, ich habe es zum Beispiel in der Peking-Berichterstattung mehrfach beschrieben: Als Journalist sitzt man auf der Tribüne – hier mit den gefühlten 1936 Metern zum Ziel – und hat aktuell zu produzieren. Ehe Bolt auf der Pressekonferenz erscheint, dürften vielleicht 90 Minuten vergehen, möglicherweise – was sonderbar wäre – auch nur eine Stunde. Da muss der Text längst fertig sein. Bis dahin spricht er nur mit den TV-Anstalten.

Und noch eine Bitte, mal sehen, ob ich so unverschämt sein darf: Ich akzeptiere natürlich keine anonymen Transkripte von ZDF-Interviews. Selbst gut gemeinte Mitschriften dieser anonymen Kommentarschreiber werden nicht akzeptiert. Denn wir wissen ja alle, welche Typen sich in diesem Internetdingens herumtreiben, diesem gesetz- und regellosen Etwas.

Also, wenn’s geht: Bitte mp3-Dateien der Mitschnitte. Zu viel verlangt? Im Tauschgeschäft hätte ich einen USB-Propeller für den Laptop anzubieten. Der lag in der Tasche, die das BOC jedem Journalisten zuteilte.

20.39 Uhr: Habe wieder was dazu gelernt. Die Internet-TV-Nummer funktioniert tatsächlich. Kann also alle O-Töne hören und aufnehmen. Wunderbar. Danke für die vielen Hinweise. Und wer bekommt jetzt den USB-Propeller? Ich traue mich fast gar nicht, das zu schreiben, weil Stammgäste meine Preis-Verschick-Schwäche kennen, die wurde schon oft gerügt. Es/er bessert sich einfach nicht.

20.44 Uhr: Mensch, Nadine Kleinert ist auch schon zum siebten Mal bei einer WM dabei :)

21.03 Uhr: Noch 32 Minuten bis Buffalo. Zur Einstimmung mal wieder das Video: Witzbolt bei Letterman.

21.10 Uhr: Klappt doch mit ZDF-Internet-TV und Screenshots und überhaupt. Nicht besonders scharf, aber die Jungs fahren Underground mit dem Wägelchen in die Arena:

Screenshot ZDF

21.35 Uhr: Eigentlich sollte der Witzbolt längst laufen. Pustekuchen. Siebenkämpferinnen und Kugelstoßerinnen stehlen ihm für Minuten die Show. Und bieten selber beste Unterhaltung. Mit Jennifer Oeser und Nadine Kleinert. Not bad. Und ich mache jetzt mal kurz Sendepause. 100 Meter. Das Finale.

***

Neunkommafünfacht.

***

22.37 Uhr: Ich habe jetzt mal 5300 betrachtende Zeichen zum Witzbolt geschrieben. War noch nie so ratlos. Nicht mal in Peking. Zumal: Selbst bei diesen 9,58 hatte ich, aber wer bin ich schon, nicht den Eindruck, als sollten für den nicht noch zwei Zehntel weniger drin sein. Oder doch bald unter neun Sekunden. Fällt mir schwer, das ernst zu nehmen. Ich hoffe, niemand ist beleidigt und gar zu traurig, wenn ich jetzt mal eine Pause mache. Geht bald weiter in diesem Theater.

182 Gedanken zu „Leichtathletik-WM, Tag 2: Neun. Komma. Fünf. Acht.“

  1. Habe mich gestern maßlos darüber geärgert, dass ich auf der ARD praktisch nur einen Wettbewerb live sehen konnte (Kugelstoßen) und der Rest entweder „vergessen“ oder schnell nachgereicht wurde(ständig wechselt die Farbe des Himmels von Dämmerung zurück zu strahlenden Sonnenschein). Da ich vom ZDF nichts anderes erwarte, wird es halt Eurosport werden. Auch wenn die weiterhin auf 4:3 setzen :(

  2. Dass der Vorverkauf für den Eröffnungstag bis zum Schluß zu wünschen übrig ließ konnte man spätestens bei der Saisoneröffnung von Hertha gegen Hannover 96 ahnen: Dort bot der Veranstalter zwei Tickets der 1. Kategorie ( Block R), offizieller Preis zusammen 150 EUR, für zusammen 5 EUR (!) als sogenannte „WM-Bahn-Tickets“ an. Aber das selbst damit die Ostkurve nicht voll geworden ist hat mich schon gewundert.

  3. Nur mit Youtobe, Twitter und Facebook habe ich Probleme.

    Sind die etwa geblockt? Oh mein Gott… Zensurvorwürfe stehen im Raum. Oder „dürfen“ Pressmitarbeiter dort nicht surfen? ;)

    Übrigens, nachdem ich mir gerade die Eintrittspreise der Veranstaltung angeschaut habe, verwundern die leeren Ränge im Stadion auch nicht mehr. Immerhin für den 22.08 scheinen die Kontingente erschöpft. Die Aussichten auf volle Ränge bleiben.

  4. Da war auf Eurosport mal eben Werbung und ich schalte zu ZDF. Da wird natürlich wieder zusammengefasst… Und Jessica Ennis penetrant mindestens 4x nacheinander Jennifer genannt. Und dann kommt die Übersicht der Siebenkämpferinnen: „Wir haben Ennis mal weggelassen, die hat 300 Punkte Vorsprung“. Wow! Wenn es doch immer so einfach für ARD und ZDF wäre die deutschen besser aussehen zu lassen.
    Leider gehöre ich wohl zur deutlichen Minderheit die LA nicht schaut um deutsche gewinnen zu sehen, sondern um mir guten Sport anzuschauen, egal von wem.

  5. Die Strategen des ZDF bewundere ich aufrichtig. Sitzen im Stadion, sehen, was gerade passiert, und kommentieren voller Begeisterung ihre Einspieler aus der Konserve.

  6. Die Zdf-Kommentatoren machen mich grad echt leicht wütend.

    So sinngemäß: Die Zuschauer sind ein Problem für die deutschen Starter beim 20km Gehen, weil diese dadurch zu stark angefeuert werden und so vielleicht zu schnell laufen und sich dadurch die Kräfte nicht einteilen können….

  7. Eben auch ein schönes Beispiel im ZDF.

    Norbert König moderiert den Weitsprung der Siebenkämpferinnen an. „Jetzt geht es los mit dem Weitsprung“.

    Im Hintergrund deutlich hörbar der Jubel über den ersten Sprung von Jennifer Oeser.

  8. Als Zuschauer der Öffentlich-Rechtlichen war es schon immer wichtig, keinen Zugriff auf Internet, Videotext, andere Sender und Hirn zu haben. Dann klappt das ganz gut mit dem vorgegaukelten Live-Effekt.

  9. poschmann-kommentar zum frauen gehen:
    „mittlerweile 100.000 zuschauer an der strecke, die zahl verdoppelt sich stündlich“

    wenn die strecke 1000m lang ist, macht das 2000m gesamt-bügersteig, an dem die zuschauer stehen können. macht 50 zuschauer pro meter bürgersteig.

    –> halte ich für mronz’schen blödsinn

  10. Die Zahl verdoppelt sich stündlich, ich krieg mich nicht mehr ein…

    Anstatt, dass sie nur ein bisschen schummeln nein… , wennn dann richtig

  11. Mal eine Frage an die Sportgeschichtsexperten: Stimmt mein Eindruck, dass historisch die Staffelläufe immer am Ende liegen? Bei Weltmeisterschaften, aber auch olympischen Spielen und beim Schwimmen gilt das ja glaube ich auch, oder?

    Wenn ja: Wieso ist das so? Sind sicher halbwegs interessant, aber 100m-Einzelläufe sind doch eigentlich die Königsdisziplin… soll damit ein Schonen von Stars für Einzelwettbewerbe verhindert werden? Oder gibt es keinen tieferen Sinn?

  12. Weiß jemand, wo ich das Deutschlandfunk-Gespräch „Zur Diskussion, in dem es um die Leichtatletik WM ging, hören kann? Im Audio on demand Angebot des Deutschlandfunkes ist es nicht.

  13. @palosalto Ich bin ja gerne bei jeder Schelte über die Berichterstattung der Öffis dabei, aber dieser Satz von Poschmann war ganz sicher Ironie. Ansonsten tilten mich aber ARD und ZDF genauso.

  14. Poschmann hat die Nachricht von der „stündlichen Verdoppelung“ wie folgt fortgesetzt: „… das sind wahrscheinlich die, die hier im Stadion fehlen“. Hatte das als Ironie gedeutet, mit der die Angaben des BOC tatsächlich auch im ZDF kommentiert worden sind.
    Die Zahlenmanipulation ist eins. Interessanter fände ich Ideen, was die leeren Ränge bedeuten: Zu teuer? Schlechte Vermarktung? Wollen Deutsche nur deutsche Sieger sehen, zuletzt eine These der Berliner Zeitung? Ist LA so unglaubwürdig geworden, dass nur noch wenige für Betrugsspektakel zahlen wollen?
    Keine Ahnung … Sieht aus, als ob das eine unabhängige infratest/dimap-Umfrage wert wäre.

  15. Wie peinlich: Natürlich sind sich die ZDF-Kommentatoren nicht zu schade, sich über die etwas zu korpulente Sprinterin aus Amerikanisch-Samoa lustig zu machen, schaffen es aber nicht, korrekt in den Startlisten nachzuschauen. Folglich lästern sie die ganze Zeit über eine „Indonesierin“ und deren Reisdiät…

  16. @McP: mag sein, kam bei mir aber so nicht an. stimmlage und zusammenhang von poschmann legen das nicht nahe. ich vermute, der war gedanklich schon zwei sätze weiter und hat den verblassenden roten faden noch weiter gesponnen…

  17. @ha: weitere frage: wenn die wm mit steuermitteln bezuschusst/finanziert(?) wird, warum wird der steuerzahler ausgesperrt? oder werden steuergelder für etwas eingesetzt, was den steuerzahler nicht interessiert? (disclaimer: ich habe keine ahnung, ob/wie sehr steuergeld in die wm geflossen ist)

  18. Zuvor hat der deutsche Geher ja gemeint, dass es 100.000 Zuschauer an der Strecke gibt. Darauf hat sich Poschmann bezogen. Das war ziemlich sicher Ironie :)

  19. Die 100.000 Zuschauer beinhalten sicher die verwirrten 98.000 Passanten, die eigentlich vom Potsdamer Platz zum Reichstag spazieren wollten und jetzt nicht an den Absperrungen am BBTor vorbeikommen. Stand da gestern auch vor und musste nen riesigen Umweg laufen :)

  20. Beeindruckend und beängstigend ist eine generelle Tendenz aller Fernseh-Reporter (wo bleiben die Reporterinnen?) bei der WM: Bei fast jedem deutschen Athleten/deutscher Athletin wird auf eine Verletzung/überstandene Verletzung/Operation etc. hingewiesen (bei der Handball-WM war es der Hinweis auf das Schmerzmittel Voltaren!!!). Macht sich da eigentlich jemand klar, wie so etwas bei jungen Sportlerinnen und Sportlern ankommt??? „Finger weg von dieser Sportart, zu gefährlich für die körperliche Unversehrtheit!“. Schade für die Leichtathletik, die eine faszinierende Sportart – auf allen Leistungsniveaus – sein kann und phantastische Möglichkeiten beinhaltet, sich selbst zu erproben und an seiner Persönlichkeitsentwicklung zu arbeiten.

    Und ein weiterer Punkt: Die Medien bauen Ariane Friedrich als die große Hoffnungsträgerin der deutschen Leichtathletik auf. Macht sich da eigentlich jemand klar, welch psychischer Druck für die Athletin aufgebaut wird und wie sich eine solche Athletin auf auf die Wettkampfvorbereitung konzentrieren soll, wenn am liebsten Reporter noch bei jeglicher Aktivität dabei wären? Und so – nicht nur nebenbei – bleibt ja noch ein studium zu absolvieren.

    Die Athletin/der Athlet als Medienspektakel – Sportler können daran eigentlich nur kaputt gehen, im Zweifelsfall aber erst recht ihr Umfeld. Früher gab es Olympische Spiele und Europameisterschaften nur alle vier Jahre. Heute müsste ein Athlet und sein Umfeld praktisch alle 6 Monate (Hallenmeisterschaften, Sommermeisterschaften) und dazwischen noch bei wichtigen internationalen Wettkämpfen physisch und psychisch absolut fit sein – Beschleunigung und Erhöhung des Drucks wie in vielen Bereichen der Arbeitswelt.

    Übrigens nicht vergessen: Vor zwei Jahren wurde Ariane Friedrich durch den DLV die Teilnahme an den Weltmeisterschaften in Osaka verwehrt, weil sie (ohne jegliche Bezahlung!) an den Studentenweltmeisterschaften (Universiade) in Bangkok teilnahm, für sie eine Veranstaltung mit hohem Motivationspotential. Was ging da in Funktionärsköpfen vor sich, die gleichzeitig den „mündigen Athleten“ propagierten??? Und im Blog von http://www.leichtathletik.de wurde für das „undisziplinierte Paar“ Friedrich/Eisinger sogar der Entzug von Förderung gefordert. Günter Eisinger ist hoch zu loben für den reflektierten und disziplinierten Weg, den er Ariane Friedrich ermöglicht!

    Prof. Dr. Gerhard Treutlein

  21. Jens, ich verstehe das Zitat so, dass du hättest auf die Gegengerade gehen sollen um zu sehen, dass die Hauptgerade dreifach besetzt ist oder so.

  22. meine interpretation ist die, dass wenn sich die ganzen presseleute, anstatt es sich auf der pressetribüne gemütlich zu machen, auf die gegenseite gesetzt hätten, diese auch zu 3/4 gefüllt gewesen wäre. oder so.

  23. cf, das ist auch nett. :)

    Man hätte einfach den Problembären ein paar Töpfe Farbe in die Tatzen drücken sollen, damit er ein paar Sitze rot, blau, schwarz, weiß usw anstreicht. Dann sieht das nämlich gleich schon viel voller aus.

  24. ohne dieses blog waehre die wm um einiges unertraeglicher.
    um zu youtube zu gelangen einfach nen tunnel bauen.

  25. Lieber David,
    Spitzensport hat nicht das Ziel der Gesundheit und ist eine Gratwanderung. Dies sollte man ab und zu erwähnen. Und die Leichtathletik ist da nicht schlimmer als andere Sportarten. Aber die medizinische Versorgung so darzustellen, als ob es ohne mehrere Verletzungen pro Jahr nicht ginge und so zu tun, als ob dies zum Wohle der Nation notwendig sei, das geht es zu weit. Und wenn es so sein sollte, dann sollte vor dieser Tätigkeit auf diesem Leistungsniveau dringend gewarnt werden.
    Es darf nicht dazu kommen, dass z.B. eine Spitzenathletin im Alter von 25 Jahren nach 10 Operationen ihre Karriere beendet – da ist dann schon vorher einiges gewaltig schief gelaufen. Nicht verkehrt wäre, wenn Trainingsumfänge und Trainingsintensitäten regelmäßig überdacht werden würden; sie werden oft nach dem Motto gestaltet „viel hilft viel“ – Talent kann man nicht durch Trainingsumfang ersetzen.
    Oft anzutreffendes Motto: Nimm eine Trainingsgruppe von 10 SportlerInnen und trainiere umfangreich und intensivst – 9 gehen dabei kaputt, eine kommt durch, dann bist Du der größte Trainer!
    Bei einem dt.-franz. Jugendlager im letzten Jahr hat mir ein Jugendlicher im Alter von 16 Jahren (Bestzeit über 800m 2:11!) von 6 – 8 Trainingseinheiten pro Woche berichtet, ein 15-jähriger (Bestzeit über 1000m 2:57) von 5 – 6 Trainingseinheiten. Und jugendliche Kaderangehörige im Straßenradrennsport im Alter von 14 Jahren von 12.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr. Wer verleitet zu einem solchen Wahnsinn??? Ergebnis einer franz. Untersuchung: Bei Trainingsumfängen jugendlicher Sportler von mehr als 8 – 10 Stunden pro Woche steigt die Suchtgefährdung exponentiell an.
    Frühspezialisierung, hohe Umfänge, unverantwortliche Betreuung, Wecken falscher Hoffnungen – hier liegen die Ursachen von vielen Verletzungen. Mediziner und Physiotherapeuten können sich freuen, das ist ein effektives Arbeitsbeschaffungsprogramm, aber auch Psychotherapeuten, Psychologen, Psychiater!
    In diesem Sinne! Gerhard Treutlein

  26. „Wenn es um Formate geht, ist die FormatFactory ein wahrer Alleskönner. Egal ob Sie Bilder, Musik oder Videos konvertieren wollen, die Freeware kann mit Sicherheit damit umgehen. Die FormatFactory kennt die meisten Formate und wandelt Ihre Dateien für den richtigen Zweck um.“

  27. Pingback: HenningW

  28. „bei der Handball-WM war es der Hinweis auf das Schmerzmittel Voltaren!!!“

    Das Voltaren, das ich kenne, ist im Breitensport bereits verbreitet. Ich kenne das rezeptfreie(!) Schmerz- & Kühlgel nun seit Jahren vom Fußball, Handball, Volleyball, zum Teil auch vom Voltigieren (Reitsport). De facto kommt es – neben „Mobilat“ – wohl bei allen Sportarten zum Einsatz, bei denen man sich in irgendeiner Form blaue Flecken holen kann, aber keinen Müller-Wohlfahrt mit Wunderkoffer auf der Bank sitzen hat.

    Als „Schmerzmittel“ (im Kontext dieses Blogs …) habe ich es nie gesehen. Eher als „Icepack“ mit dezent entzündungshemmender Wirkung (enthält Diclofenac, bitte googeln!). Früher hatte ich immer ein Tube in der Sporttasche, heute halt in der ansonsten massiv minderausgetatteten Hausapotheke.*

    Es hilft nämlich auch Nichtsportlern und Stolpertalenten wie mir im Alltag bei blauen Flecken (Und das bitte ich jetzt nicht als Schleichwerbung zu verstehen, wie man sie böswillig der ARD unterstellen könnte ,)

    *Zusammen mit einem im Reitsport verbreiteten und ebenfalls frei erhältlichen „Kühlschleim“, der sich in den letzten Jahren auch in anderen Sportarten steigender Beliebtheit erfreut, laut FN aber möglicherweise …

  29. Zu spät, argl!
    Aber boa, drei Minuten hab ich für das bissel Copy Und Paste gebraucht? Ohje. ;-))

  30. Wenn du eine Software suchst, solltest du vielleicht doch dazu schreiben, für welche Plattform (Linux, Windows, OS X) …

    Aber warum ein Video mit zwangsweisem Qualitätsverlust noch mal umrechnen/umcodieren (und vor allem: in welches Format — man braucht dann ja auch ein Flash-Player-Plugin für WordPress o.ä., damit man das Ding auf der eigenen Website abspielen kann), wenn die meisten Videoportale das für einen machen? Denen kann man doch die möglichsten und unmöglichsten Formate hinwerfen, die kodieren das dann schon in Flash-Video um.

    Will sagen: wenn der Youtube-Upload nicht funktioniert, es mal mit Vimeo.com oder Dailymotion.com probiert? 30 MB ist für eine Video-Datei doch eher klein, da müsste man eigentlich gut mit der Ausgangsdatei leben können.

  31. Probek, Danke für den Tipp. Nur habe ich gestern und heute mehrfach gesagt, dass es hier mit Youtube und bewegten Bildern nicht so klappt :)

  32. Ich denke, es hat auch so jeder verstanden, dass für jw das Stadion halbleer und nicht halbvoll ist.

  33. @Hr. Treutlein: Besten Dank für die ausführliche Antwort.

    @Jo: Nun, Voltaren habe ich durchaus schon immer als Schmerzmittel gesehen und war dafür auch nach meiner Mandel-OP zutiefst dankbar. Es geht hier doch auch nicht um Voltaren-Gel was man sich auf blaue Flecken schmiert – dagegen ist nun wirklich nichts zu sagen. Aber schon vor dem Spiel? Das ist doch etwas anderes! Und dieses auch noch als Vorbild zu verkaufen, nach dem Motto „Schmerz ist nur Einbildung“, das finde ich pervers.

    Siehe hierzu auch das Interview mit Toni Schumacher in „11 Freunde“:

    http://www.11freunde.de/bundesligen/120546

  34. Voltaren u.a.m.: Es handelt sich nicht um harmlose Einreibemittel wie Mobilat oder Voltaren-Gel sondern um Tabletten (die bei Kranken oder frisch Operierten sinnvoll sind). Es geht um die (Doping-)Mentalität, alles, was leistungsmindernd sein könnte, um jeden Preis auszuschalten und evtl. einen Leistungsvorteil zu haben. Vor 20 Jahren hat mir eine Studentin erzählt, dass jugendliche Mittelstreckler (eher unteres Leistungsniveau) in ihrem Verein vor dem Training 6 – 8 Aspirin einschmeißen (Vorbild: ein Spitzensportler im Verein). Bei entsprechender Veranlagung kann dies bei einem Sturz schon zu Lebensgefahr (Verbluten) führen. Voltaren ist dann schon die härtere Kategorie, 4 Voltaren vor dem Handballtraining scheinen in manchen Kreisen keine Seltenheit. Von dieser (Selbst-)Medikation haben viele Ärzte und Verantwortlichen keine Ahnung oder sie schauen souverän darüber hinweg. Wirkungen sind bei Sportlern bekannt, aber selten die potentiellen Nebenwirkungen. Dopingmentalität: Alles, was es gibt, wird auch verwendet. Dagegen hilft nur Prävention; für diese können sich bisher aber nur wenige begeistern.

  35. indykiste: Was meinst Du, die Sportgespräche des DLF? Ich habe auch keinen Trick, muss mir das auf der radio-Webseite genauso zusammen suchen. Sorry.

  36. Nein, es geht um die Diskussion am 12.8. 19.15Uhr im DLF:

    Fair Play als Illusion? –
    Vor der Leichtathletik-Welt-
    meisterschaft in Berlin:
    Der Doping-Faktor im Hoch-
    leistungssport
    Diskussionsteilnehmer:
    – Gunter Gebauer, Sport-Philo-
    soph, FU-Berlin
    – Ines Geipel, Ex-DDR-Leis-
    tungssportlerin, Berlin
    – Winfried Hermann, MdB, Sport-
    politischer Sprecher der
    Fraktion Bündnis90/Die Grünen
    – Jens Weinreich, Journalist
    und Buchautor, Berlin
    Diskussionsleitung:
    Herbert Fischer-Solms

    Ich habe es leider auch verpaßt.

  37. Voltaren mit dem Wirkstoff Diclofenac wird in hohen Dosen nicht nur zur Schmerzminderung verwendet. Es wird zur Leistungssteigerung vor Wettkämpfen, Triathlon und Marathon, schon mal prophylaktisch verwendet. Es ist in den hohen Dosierungen rezeptpflichtig. Es fördert die Mentalität: „Erlaubt ist, was nicht verboten ist!“
    Das ist im Breitensport das Doping des kleinen Mannes. EIN Stoff unter vielen.
    Aus eigener Erfahrung gleich eine Warnung, es ist gefährlich die Signale des eigenen Körpers zu verdecken und hat mich früh sogar zur Aspirinabstinenz gebracht.

  38. @Jens: Für das DLF-Sportgespräch musst du den Themen-Podcast Sport abonieren, den es seit ein paar Monaten neu gibt. Mich hat es nämlich immer gestört, dass ich die ganzen anderen Sportbeiträge zusammensuchen musste, so dass ich mal eine Hörerpost geschreiben habe.

  39. Zur Umwandlung meiner Videos nehme ich seit Jahren Super (c)

    Zur Berichterstattung ZDF/ARD. Die ist wirklich extrem enttäuschend. Die Qualität stimmt dank HDTV. Aber wie schon zur Olympiade praktisch kein live und dazu noch WM-deutsch. :(

  40. mein tipp: 9,48 sec für bolt im endlauf.
    aber nur wenn er durchläuft ….
    das wetter stimmt, die bahn scheint ihm auch zu liegen. jens, schön foto machen.

  41. *glaskugelreib* Langsamer als 9,6s doch wohl nur bei Gegenwind (-2,3) oder vereister Piste.

    Ich habe gerade zum ersten Mal einen kompletten Lauf von Bolt gesehen – mit all dem Gezappel und Gegrinse, von dem ich bislang nur gelesen hatte.

    Dieser Mann ist nicht weniger als unerträglich.

  42. Ich glaube ja, daß er nicht „durchläuft“- muß ja noch Platz für spätere Weltrekordprämien sein.

  43. @gua
    jetzt hab ich doch tatsächlich nochmal ein bisschen gesucht. ergebnis: niemand anderes als bolts vater hatte dereinst die „Trelawny-Kartoffel“ als erklärung für die jogging-kraft seines filius ins feld geführt.
    die nuggets waren dann vielleicht nur ein kleiner gelegenheitssnack… ;-)

  44. Die Main-Post tippt 9,64. Wenn er mehr als 60 Meter Gas gibt und nicht zu viel mit Daniel Bailey quatscht, wirds schneller …

  45. Ich danke dir für die äußerst erheiternde Berichterstattung über die Leichtathletik-WM, großes Lob!

    Ich weiß nicht ob hier jemand jetzt schon ein Programm zum umwandeln genannt hat, sind doch schon wieder einige Kommentare zusammengekommen ;-) , aber ich würde Super empfehlen, das kann eigentlich fast alles umwandeln.

  46. @ indykiste: Wieso, er würde doch hier 100.000 Dollar vom IAAF-Sponsor kassieren. Ist mehr als in Peking – bei Olympia gibt’s keine Prämien.

    @ Daniel: Schreib das mal so auf für die Main-Post.

  47. Ich weiss nicht was mit mir ist, aber ich empfinde eine perverse Freude wenn der Bolt rumzappelt und diese unfassbaren Zeiten läuft. Mein Tip fürs Finale: 9,65s, Bolt dreht vor der Zielinie um und joggt rückwärts durchs Ziel.

  48. Ich glaube Bolts kann unter 9s bleiben, wenn es ihm abverlangt wird, und ein anderer 9.05 läuft. Aber solange er zum Schluß immer bummeln kann wird er nicht unter 9.5s kommen.

  49. Zu Gast bei Freunden, der „Haussender“ ZDF geht bei den Siegerehrungen lieber mal weg. Sehr ungastlich!

  50. @TobiasL
    Hat ja auch kein Deutscher eine Medaille. Wäre da jetzt Bronze für Deutschland dabei gewesen, hätte uns das ZDF die Siegerehrung auch in Zeitlupe und drei verschiedenen Kameraperspektiven gezeigt!

  51. Ich bekomme schon wieder einen Hals. Im ZDF zeigen die mehrere Minuten wie die deutsche Kugelstoßerin auf der Bank sitzt und nichts macht. Dabei läuft parallel live der Dreisprung. Den habe ich im ZDF noch gar nicht gesehen!

  52. Pingback: Michael Rudolph

  53. Hallo, zu der nicht funktionierenden DVB-Karte: das ZDF streamt live übers Internet in der Mediathek. Ich weiß natürlich nicht ob das mit der Bandbreite hinhaut, aber einen Versuch ist es eventuell wert.

    Ich hoffe der Direktlink klappt, wenn nicht rechts oben auf „Live“, dann auf „Heute“, und dann ist man auch scho da ;)
    Mediathek

  54. Auch wenn ich niemanden die Chance auf einen USB Propeller nehmen will – gibt es da nicht für die Pressevertreter einigermaßen anständiges Internet, so dass man sowas wie http://zattoo.com/view/ZDF nutzen kann? Mit nem UMTS Stick geht das hier zumindest recht gut.

  55. ARD/ZDF bringen viel zu viel aufgezeichnet statt Live. Mal sehen ob wenigstens der 100 m Lauf nachher Live ist.

    Mein Tipp 9,63

  56. Lösung für DVBT Problem:

    Das Programm ZATTOO runterladen (dauert keine 3min), registrieren und dann kostenfrei webbased ganz normal TV sehen.
    Wenn es einem ein paar Euro wert ist auch in High Quality. Ist aber eigentlich unnötig.

    Grüsse
    Christina

  57. Vielleicht erklärt sich ja auch jemand bereit, dass du per vnc, rdp, vpn, teamviewer oder was weiß ich für programme auf seinem Rechner zugreifen kannst und dort besagtes Fernsehen konsumieren kannst. Wobei das bestimmt ganz schön ruckeln wird.

  58. „Klasse-Stoß von Nadine Kleinert“

    Wenn ein Jahrhunderttalent im Sprint geboren würde, sähe das vermutlich aus wie Bolt. Glauben muss man (kann man) ihm trotzdem nicht.
    Was macht Nadine Kleinert bloß glaubwürdiger? Ihr Dopingtrainer? Ihr sehr männlicher Habitus? Die doping-unverdächtigere Disziplin?

    Vermutlich die Trainingskontrollen der NADA :)

  59. Ich habe dem ZDF einen „Liebesbrief“ geschrieben. Bin mal gespannt auf die Antwort. :D

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    zunächst möchte ich Ihnen zu den guten HDTV-Bildern gratulieren. Ich bin sehr erfreut darüber das ARD/ZDF endlich den Schritt in die Fernseh-Zukunft unternimmt.

    Ich möchte Ihnen allerdings auch meine Enttäuschung über die Inhalte mitteilen. Warum wird von einer solchen Sportveranstaltung NICHT live berichtet, oder kaum live. Vergleicht man, mit z.B. Eurosport, merkt man erst wie viel Material bei ZDF (auch ARD) aus der Konserve stammt. Etwas bitter stößt dann zusätzlich auf, das die Wettbewerbe vorrangig (bzw. vollständig) nach deutschen Teilnehmern ausgewählt werden.

    Insgesamt bin ich sehr enttäuscht über diese, für mich, teils einseitigen, vielfach zeit versetzten Sendungen. Leider hat sich hier seit der Olympiade in China nichts geändert.

    Wo ist eigentlich die „Live“-Kennzeichnung? Dann könnte man wenigstens wegschalten (zu Sendern die mehr Information bieten) wenn Sie wieder einmal Timeshift aktivieren… ;)

    mfg,
    x. y

  60. @ha Zustimmung, jedoch darf man sich doch hoffentlich trotzdem vom Momentum mitreißen lassen und freuen,oder?

  61. Ich finde das putzig, wie die Mädels das Eisen wuchten und Emotionen zeigen. Die Fragen stellen wir später, okay?

  62. @ha: Naja, die Dopingkontrollen schränken die verwendeten Mittelchen zumindest etwas ein. Im Gegensatz zu unseren Freunden von der schönen sonnigen Insel, die man im Zweifelsfall dann halt mal anders rausboxt.

  63. Vielen Dank für diese pulsierende, Live-Ticker-simulierende Berichterstattung mittendrin und doch interessant am Rande irgendwie, verehrter Jens Weinreich. Sehr toll!

    PS. Das Pharma-Event Kugelstoßen (mit Wolf Dieter Poschmann) ist quasi das rätselhaft-surreale Gegenprogramm dazu.

  64. indykiste,
    ja, darf man. Mach ich ja auch – nur lieber mit der Laufästhetik von Bolt als mit einer neuen Bestleistung der 33-jährigen Kleinert, die nach Peking vier interessante Monate pausiert hat. *** GELÖSCHT ***

  65. @ ha: Ich meine nur mal: Es gibt Abmahner – ich werde den letzten Satz Deines Kommentars streichen.

  66. Wegen Doping…man muß sich nur darüber im Klaren sein das es heutzutage praktisch keine Leistungssportart gibt in der man ohne Doping (in welcher Form auch immer) an der Spitze mitspielen kann. So gesehen sind die Ergebnisse vergleichbar und man kann darüber bzw. über die spannenden Wettkämpfe etwas mitfiebern. ;)

    Das ist der Unterschied zum Sprint. Wo soll man da noch mitfiebern? Das Ergebnis des Ereignis steht doch fest. Wobei mir 100m/200m noch nie so richtig zusagten, viel zu kurz…

  67. @ Christoph: Ich frage gern rethorisch: Warum sind die Deutschen im Biathlon so gut? Ganz klar: Schießen und Weglaufen.

  68. ZDF? Zwangsverpflichtet, wegen HDTV. Aber auch kein Grund den Sender in Schutz zu nehmen. Heinrich bei ES begreift wenigstens die sub 50er Zeiten der Frauen über 400 Meter. Wo kommen die alle auf einmal her?
    Poschmann hat wenigsten ein paar Zielscheiben, die fehlenden Zuschaeuer, stimmt und der arme Friedeck, trifft halt den Balken nicht.

  69. Ich möchte nur mal festhalten, daß ich keine Sport-, sondern eine Unterhaltungssendung kommentiere.

  70. @ TobiasL: Ich habe die 400-m-Läufe nur aus den Augenwinkeln verfolgt. Kann es sein, dass Sanya Richards locker eine 48 gelaufen wäre, hätte sie nicht abgebremst bzw: wäre sie nicht beinahe stehen geblieben?

  71. @Jens.Aber sicher, sie schwitzt nicht ok.
    Aber sollte sie nicht wenigstens etwas atmen?

    Übrigens ist Heinrich auf Eurosport in WM-Form!
    Nach dem Sturz von Oeser hat er sie wirklich nach vorne gebrüllt und freut sich, tatsächlich. Das gibt es auch bei Kommentatoren von „Sportsendungen“ liebe Indykiste.

  72. Pingback: Stephan Falk

  73. Das Wortspiel bietet sich an: Nach dem (herbeigeführten?) Sturz noch mächtig aufgeholt.

    Aber definitiv große Emotionen – und die kann auch das ZDF vermitteln.

    Hehe.. und plötzlich waren die 100m-Jungs nicht mehr im Mittelpunkt des Geschehens ;)

    Das Pfeifkonzert löst übrigens bei mir leichte Schadenfreude aus.

  74. ach herrje, wenn ich Arroganz umschreiben wollte würde ich einfach Usain Bolt sagen. Und das schon vor dem Start. Mal schauen wie es erst nach dem Zieleinlauf aussieht.

  75. 9,58 – krasser Kerl

    „Das brodelt das Adrenalin in den Adern – und wer weiß, was sonst noch“, W.-D. Poschmann

  76. Ok. Dann hab ich wohl mal den neuen Weltrekord auf die hundertstel genau getippt. Gut gemacht. Und danke bwin für 27.50€.

    Ich will jetzt mal nichts sinnvolles beitragen, sondern nur mal tippen, dass der Bolt 9,58 Sekunden läuft. Ehrlich.

    Schön, wenn man sich selbst zitieren kann. :-)

  77. Mir gefällen die Eurosport Moderatoren ausserordentlich gut. So macht Leichtathletik Freude.

  78. Erinnert sich jemand, wann es angefangen hat: das Gepose der Hundert-Meter-Jungs vor dem Start? War das zu LebLaufzeiten von Jesse Owens, Armin Hary Carl Lewis, Ben Johnson, Leroy Burrell oder Donovan Baily auch schon so?

  79. Mir gefallen die Eurosport Kommentatoren ausserordentlich gut . Dieser Blog hier übrigens auch :)

  80. doch, Eurosport hatte ihn. Leider nur am Rande mitbekommen, aber sinngemäß war es ein optimales Rennen- sprich heute hätte er nicht schneller laufen können.

  81. SpOn (mit sid):
    „Ich wusste, dass ich meinen Weltrekord verbessern könnte, aber hier bei der WM hatte ich das nicht unbedingt erwartet“, sagte Bolt.

  82. SpOn Update:

    „Ihr habt mir Energie gegeben. Danke für eure Unterstützung“, sagte Bolt nach seinem Lauf ins Mikrofon in Richtung der Tribünen im Olympiastadion.

  83. Angesichts von 9,58 befällt mich eine sentimentale Erinnerung an den Weltmeister von 2003, Kim Collins, und seine wahrlich epochalen 10,07 Final-Sekunden. Ist nur sechs Jahre her …

  84. so locker wie das am Ende aus sah, kann der Bolt wohl auch unter 9,5 laufen. Der Typ ist echt unfassbar.

    Ansonsten großer Sport dank Siebenkampf und Kugelstossen. Das kann man mal sehen, wozu einen Adrenalin alles treiben kann. :)

    Bin schon auf die Nachberichterstattung gespannt.

  85. @Christoph Wesemann: Bei Christie und Mitchell wurden nur ein bisschen Muskeln angespannt, das übertriebene Posing fing m E. mit Jon Drummond und der unsäglichen US-Olympia-Staffel von Sydney 2000 an. Hier ein Link dazu.

  86. Pingback: Leichtathletik-WM, Tag 2 : jens weinreich

  87. War mein Eindruck richtig, dass die 100m-Protagonisten reichlich irritiert waren, als sie zunächst fast unbemerkt blieben, weil die Zuschauer irgendwelche Randsportler bejubelt haben?

  88. Selbst angenommen Bolt sei gedopt, was ich nicht sage. Wo liegt wohl die Zeit, die man mit den besten Dopingmitteln der Welt nicht mehr schlagen kann, wenn man ein Ausnahmesprinter (wie z.B. Bolt) ist? Das muss doch irgendwo mal aufhören…

  89. Mein Freund
    Ich hab‘ ein stückchen für mein Blog in dänisch über der Bolt-Auftritt geschrieben.
    Vielleicht ist dieser Liste interessant für dich. Das ist die Zeiten der nummer 7 aller WM-finalen über 100 meter:

    Berlin 2009: 10,00 sek.
    Osaka 2007: 10,23 sek.
    Helsinki 2005: 10,14 sek.
    Paris 2003: 10,22 sek. (6 – die letzten 2 wurden disqualifiziert)
    Edmonton 2001: 10,24 sek.
    Sevilla 1999: 10,07 sek.
    Athen 1997: 10,12 sek.
    Göteborg 1995: 10,20 sek.
    Stuttgart 1993: 10,04 sek.
    Tokyo 1991: 10,12 sek.
    Rom 1987: 16,23 sek.
    Helsinki 1983: 10,33 sek.

    Nicht nur der Bolt war besser als je…

    Alles gutes aus Kopenhagen /-lars

  90. Historisch. Unglaublich. Ehrlich?

    Die Stimmung im Stadion war aber heute Abend erste Sahne muss ich sagen und 80 Prozent waren’s schon heute. Ist die Frage, ob dieser Fabelweltrekord jetzt einen Schub bringt (was ich glaube), oder ob damit das Highlight schon zu früh gesetzt wurde. Naja, die 200 Meter kommen ja noch.

  91. Mal abgesehen von der leicht seltsamen Art der Berichterstattung des ZDF, was haben die sich bitte bei der Planung gedacht?

    Seit längerem wird das 100m-Finale im/vom ZDF als das Highlight um 21:35 Uhr angepriessen, dann verwunderte mich schon, daß im Programmablauf bereits für 21:45 Uhr das „heute-journal“ eingeplant war. Nun gab es zeitliche Verschiebungen in Berlin und das ZDF geht deshalb wenige Minuten, ohne wirkliche Nachberichterstattung, einfach aus der Berliner-Übertragung raus. Aha!
    Soviel zum Thema Interviews danach…

  92. Pingback: Andreas Streim

  93. 9,58 habs bei Freunden gesehen….
    Bin immer noch mehr oder minder geschockt und fragte mich auch, wie Herr Weinreich, wann fällt denn nun die 9,0?
    Aber immerhin musste der (Witz)bolt heute rennen und konnte nicht nach 70 Metern anfangen zu joggen…

    Ich wünsche allen hier, und hoffentlich auch dem Hausherrn eine gute Nacht

  94. Seit Armin Harry (knapp 50 Jahre her) – oder vielleicht als Referenz die elektronisch gemessenen Weltrekorde 1964 mit 10,06 (45 Jahre) – haben bessere Trainingsmethoden, bessere Laufbahnen, bessere Schuhe, mehr Professionalität, eventuell auch mehr Talent, dazu geführt, dass der Weltrekord um über 4% verbessert wurde. Was soll daran unglaublich, unfassbar, dämonisch sein? Ich habe kaum Ahnung von Leichtathletik, aber ich würde mich eher wundern, wenn es keine Verbesserungen in all diesen Jahrzehnten gäbe.

  95. Diesmal sah es nicht nach so viel Luft aus. Ist eigentlich der zweite inzwischen im Ziel? :)

    Unter 9.5 erscheint mir jetzt doch gewagt, zumal wenn es einer seiner besten Starts war – das kann ich nicht beurteilen, aber das wird ja kolportiert.

    Das Stadion hat übrigens auf’s ZDF gewartet, und das ZDF auf die ARD, die erst den Mörder im Tatort überführen mußten, und dann konnte man entspannt umschalten, um die 100m zu sehen, bei denen niemand überführt wurde, soweit ich das überblicke.

  96. zu 14.38 Uhr/aus den Kommentaren:

    Und jugendliche Kaderangehörige im Straßenradrennsport im Alter von 14 Jahren von 12.000 gefahrenen Kilometern pro Jahr. Wer verleitet zu einem solchen Wahnsinn??? Ergebnis einer franz. Untersuchung: Bei Trainingsumfängen jugendlicher Sportler von mehr als 8 – 10 Stunden pro Woche steigt die Suchtgefährdung exponentiell an.

    naja, ich bin in diesem Alter (ok, es war dann *erst* mit 16 oder 17) auch über 10.000 Kilometer im Jahr gefahren, und zwar großteils über bergiges Terrain. Wohlgemerkt
    a) ohne in irgendeinem Kader zu sein, nur im lokalen Radverein (viele RTF-Fahrer, wem das etwas sagt)
    b) ohne einen Trainer zu haben, der mich antreibt
    c) dito Eltern
    d) wetterbedingt größtenteils von April bis Okt/Nov (ca. 75%)
    e) neben weiteren sportlichen Aktivitäten, u.a. Leichtathletik (v.a. Laufen natürlich, aber auch öfter mal mitrainiert bei fast allem außer Stabhochsprung ;-))
    f) während der Schulzeit (später Abi mit 1,5)
    g) und für Nebenjobs sowie andere Hobbies war auch noch Zeit.

    Ach ja, und zwei Altersgenossen mit ähnlichen Eckdaten (so was das große Bild angeht) gab’s im Verein ebenfalls.

    Die übrigen Aussagen des Professor – den ich nicht kenne – kann ich nicht einordnen, aber die genannten Zahlen (10.000 km/Jahr bzw. 8-10h/Woche) sind für mich eher was zum Schmunzeln. Mit 14 hatte ich noch kein Rennrad, deshalb fehlen mir die direkten Vergleichsdaten – aber runtergebrochen würde ich sagen, das wäre kaum weniger gewesen, trotz s.o. (jaja ich weiß, die Holländer sagen auch, „hätten wir Berge, wären die viel höher als in der Schweiz“; wird ber hoffentlich klar was ich meine)

    Das nur zur Einordnung der Aussagen, da nicht jeder Leser hier in der Jugend (freiwillig!) sehr viel (Renn-)Rad gefahren ist. Es macht eben nun einmal Spaß, und dann fährt man gerne an drei Tagen in der Woche jeweils 2-3 Stunden = 50-70 km, garniert mit ein paar hundert Höhenmetern. Das war nichts Besonderes für mich, da musste schon eine Tour ab 150 km aufwärts kommen…

    Bestätigen kann ich allerdings in gewisser Weise den Suchtcharakter, denn auch nach gut 10 Jahren berufsbedingtem weitestgehendem Entzug ;-) sehe ich für den Fall entsprechend ausreichender Zeit ein hohes Rückfallrisiko….

    @Jens: hübsches Foto, wirkt irgendwie viel authentischer als das vom letzten Jahr :-) und aus aktuellem Anlass danke für den kürzlichen Hinweis auf das Bolt-Video. Jedesmal wenn ich jetzt von ihm höre, lese oder irgendwas, läuft vor meinem inneren Auge das Bild zu diesen Woren ab: „That’s the Chinese Guy…. the white guy… and me in….!“

    Dann gute Nacht nach Peking… äh, diesmal ja bloß Berlin. Paar Kilometer weniger nach Osten, von hier aus.

  97. @jensweinreich: Nur zum Verständnis: Wo sehen sie die im Radiointerview angesprochenen „Sprünge“ in Bolts Leistungen? Seine Entwicklung auf den 100m ist ja eher einer kurze und beginnt mit seinem ersten (mir bekannten) Rennen, einer 10.03 im Jahr 2007, während seine 200m-Leistungen beginnend von der 20.61 bei der Junioren-WM 2002 im Alter von 15 Jahren bis zu seiner heutigen Leistungsfähigkeit (Steigerung um 1.3 Sekunden, sämtliche deutsche Topsprinter liefen mit 15 Jahren im 23er-Bereich und haben von daher Steigerungen von mehr als 2.5 Sekunden aufzuweisen) auch nicht außergewöhnlich abrupt stärker werden. Der einzige Unterschied zu deutschen Sprintern ist das Niveau, auf dem sich das Ganze abspielt.

  98. Fällt mir schwer, das ernst zu nehmen.

    Hast Du das Gefühl, dass Bolt überhaupt ernst genommen werden will? Da isser wohl weiter als Du :)

    An einem, der andauernd zeigt, dass es mehr Spektakel als Sport ist, muss jedes Bashing abprallen. Mich langweilt es sogar. Jedenfalls, wenn in Endlosschleife wiederholt wird, die könnten auf Jamaica ohnehin machen, was sie wollen (sprich: dopen, wie sie wollen). Wo können sie das nicht? Dazu: Einer aus Bolts Trainingsgruppe war unter den kürzlich mit einer amphetamin-ähnlichen Substanz erwischten Läufern. Das Verfahren ist nicht abgeschlossen, es steht also noch nicht fest, ob, wie Martin oben schreibt, die Läufer wirklich „herausgepaukt“ worden sind …

    Damit ist über Jamaicas Sprinter sozusagen mehr bekannt als über jeden deutschen WM-Teilnehmer. Die NADA hat noch nie gegen einen vergleichbar wichtigen Spitzenathleten wie jetzt die Jamaicaner nach irgendeiner Kontrolle ein Verfahren eingeleitet. Vermutlich, weil die Deutschen sauber sind … Deshalb müssen UCI/IOC (Schuhmacher)oder ISU (Pechstein) bei den Deutschen ran. So gesehen ist die jamaicanische Anti-Doping-Agentur tatsächlich weiter als die angeblich großartige NADA.

    Kleinerts Silbermedaille inklusive Leistungssprung bietet nicht weniger Anlass für Spekulationen als Bolt. Bloß erzählt einem keiner dieses Spektakel. Da reden alle von Sport.

  99. Hat jemand eine Seite gefunden, die Zwischenzeiten aufzeigt im vergleich zu den letzten Läufen? Würde mich doch mal im Verhältnis zu dem jetzigen Lauf interessieren. So wie er in Peking abstoppte wirkte das auf mich mehr als wären es nur 1/10. Interessant auch, dass er den Vorsprung auf Gay schon nach 50m zu haben schien.

  100. Kennt jemand die 400m Zeit (2. Runde der 800m) von J. Oeser vom gestrigen Abend? Die zweite Runde muss ja ein Wahnsinn gewesen sein.

  101. Der J. Oeser-stunt hat mich sofort an Lance Armstrong erinnert, nur ohne Einkaufstasche.

    Körperbau und Gesichtszüge der jungen Frau haben mich das ganze Wochenende erstaunt. Auf Bildern von 2006 sieht sie nach meiner unmaßgeblichen Auffassung irgendwie anders aus. Ich wundere mich nur, mehr nicht, habe sowieso keine fundierte Ahnung von Trainingsmethoden etc.

  102. @ martin_h: Bitte richtig hinhören: Ich habe in diesem Live-Interview gesagt, dass seine Lesitungsentwicklung grundsätzlich für ihn spricht und auch seine frühen Topleistungen erwähnt. Ich habe allerdings, und dabei bleibe ich, auch gesagt, dass diese diese 100-m-Sprünge in 2008 und 2009 nicht hinreichend erklärt. Ich weiß, die einen suchen (nur) nach Gründen in Talent, tollen Schuhen, tollen Bahnen – die anderen fragen sich eher: Warum soll ausgerechnet, wo doch eigentlich alle „Fabelweltrekorde“ mit Doping in Verbindung gebracht werden können, dieser Mann jene Zeiten pulverisieren, die die größten Doper über zwei Jahrzehnte marktierten.

  103. Pingback: Usain Bolt: Jogging-Gate (II) : jens weinreich

  104. Vielleicht etwas pathetisch, aber der gestrige Abend gehört zu den unvergleichlichen Momenten des Leistungssports!
    Kampf, Dramatik und Überraschung und das alles in einer Disziplin deren Punktevergabe die meisten Menschen nicht verstehen. Aber gerade diese standen auf und begeisterten sich am Sport!
    Eine eher unbekannte Athletin wurde zur Heldin und wir Zeuge von Leistung, Wille und Erlösung. Klingt alles etwas religiös, aber was ist ganz großer Sport denn anderes? Göttliche Tugenden eben.

  105. Pingback: E-Learning, Blogs

  106. @TobiasL
    Aufgestanden und begeistert waren die meisten aber erst nachdem das Ergebnis auf der Anzeige war. Bis dahin wusste keiner inkl. TV welchen Sinn das ganze hatte. Und ich glaub sie selbst auch nicht.

  107. Sie selbst auch nicht?
    Es mag ja noch richtig sein anzunehmen, dass ein Großteil des Publikums nicht bereit ist, Punkte in Zeiten umzurechnen. Aber dass den Siebenkämpferinnen selbst zu unterstellen, ist schon bisschen gewagt.

  108. Fand ich nicht! Neben mir sprangen die Leute auf, weil sie die Aufholjagd von Oeser sahen, ab der Zielgeraden, denn da kam sie nochmal ins straucheln. Die Punkte waren in dem Moment egal.
    Gefiel mir sehr, bei dem anschliessenden Wettrennen schauten fast alle auf die Uhr, dann Jubel.

  109. Damit ist über Jamaicas Sprinter sozusagen mehr bekannt als über jeden deutschen WM-Teilnehmer. Die NADA hat noch nie gegen einen vergleichbar wichtigen Spitzenathleten wie jetzt die Jamaicaner nach irgendeiner Kontrolle ein Verfahren eingeleitet. Vermutlich, weil die Deutschen sauber sind … Deshalb müssen UCI/IOC (Schuhmacher)oder ISU (Pechstein) bei den Deutschen ran. So gesehen ist die jamaicanische Anti-Doping-Agentur tatsächlich weiter als die angeblich großartige NADA.

    @ha:

    Das die NADA hier höchst selten in Erscheinung tritt, könnte daran liegen, das sie die positiven Fälle an die Fachverbände weitergibt, die dann die Verfahren einleiten. Zumindest war das in D gängige Praxis bis zur Einrichtung des Deutschen Sportschiedsgerichts am 1.1.2009 (oder 2008).

    Auch die Fälle Schumacher/Pechstein lassen sich da ja nun ganz einfach erklären.
    Das es in D noch nie Dopingverfahren gegen Spitzenathleten vom Kaliber der jamaicanischen Athleten gab, ist wohl eh ein schlechter Scherz. Zumindest Baumann (noch die Vorläuferorganisation der NADA) und Kraft sind weit höher anzusiedeln als die Kollegen aus der zweiten Reihe der Jamaikaner.
    Mir geht die Lobhudelei des deutschen Antidopingkampfs ja auch auf den Wecker, aber das man besser aufgestellt ist als Jamaika darf man dann doch ruhigen Gewissens behaupten.

  110. ARD und ZDF sind doch sonst so „deutschlastig“ – aber wenn ich mir das 800 Meter-Rennen der Siebenkämpferinnen (inkl. des Sturzes und der Aufholjagd von Jennifer Oeser) anschauen will, gehe ich neben all den Witzboldt-Videos leer aus…

    Nur „Tageszusammenfassungen“…

    Oder hat jemand einen Link für mich?

    Danke!

  111. spirou,
    finde auch, dass es wie ein Scherz klingt. War aber keiner.
    Das Verfahren ist richtig beschrieben. Entkräftet nur den Gedanken nicht. Klarer: Bei deutschen Kontrollen (also in Verantwortung der NADA bzw. der deutschen Verbände) sind, wenn ich jetzt nichts vergessen hab, keine absoluten Spitzenathleten aufgeflogen. Das steht in Widerspruch zu einer anonymen Befragung von 2007, der einzigen fundierten, nach der rund 40% der deutschen Kaderathleten dopen.
    Baumann ist nun auch schon zehn Jahre her. Nina Kraft ist im Wettkampf, beim Ironman, positiv auf Epo getestet worden, nicht in Deutschland. Sehe deshalb keinen Grund, die deutschen Kontrollen zu loben. Umso weniger, als die wenigen Stars zuletzt sämtlichst international auffällig geworden sind. Zumindest lässt die Zahl der Kontrollen bei derart minimalen Ergebnissen Spielraum für Interpretation.

    Die fünf Jamaicaner, einheimisch bei nationalen Meisterschaften getestet, waren nicht zweitklassig, sie standen im WM-Aufgebot.

  112. Gut, dann liefer ich ein paar andere Namen: Kofi Prah (Kokain), Kreuzmann (Wasserballer – Wikipedia meint, er wurde freigesprochen, war Finasterid), Jan Ullrich (Amphetamine), Kessler (Testosteron) und Sinkewitz (Testosteron/Zielkontrolle NADA).

    Da hätten wir dann fünf Fälle, natürlich sind das tlw. Fälle mit relativ „harmlosen“ Substanzen wie eben auch die in Jamaika. Das Mittel von denen steht doch nicht mal explizit auf der Dopingliste, sie sind ja auch erstmal alle freigesprochen worden.
    Deine Argumentaion würde eher dafür sprechen, dass das Anti-Doping-Kontrollsystem in Gänze nur sehr unzureichend funktioniert. Das man eben nur „Unfälle“ aufdeckt oder Athleten erwischt die sich den neuesten Stoff nicht leisten können oder klassische Drogen oder NEM oder eben Haarwuchsmittel.

    Howman, der WADA-Generalsekretär hat in dem Dopingfilm der ARD letzten Mittwoch, übrigens auch den Verdacht geäußert, das Jamaika mit den Trainingskontrollen noch gar nicht angefangen hat. Das deutsche System ist meilenweit entfernt davon sehr gut zu sein, aber es ist sicher besser als das in Jamaika, gerade in Sachen Trainingskontrollen.

    Das Schumacher international auffällig wurde, hängt schlicht damit zusammen, dass der CERA-Test erstmals bei der Tour 2008 angewendet wurde, den Test gab es vorher nicht. Die internationalen Verbände haben zudem schlicht bessere Möglichkeiten in Sachen Blutprofil, die NADA kann aufgrund eines Blutprofils wahrscheinlich auch gar kein Verfahren gegen einen Sportler einleiten, weil ihr da die rechtl. Rahmenbedingungen fehlen.
    Zu Pechstein/Schumacher sei aber noch angemerkt, das beide Doping vehement bestreiten. Ich schreibs nur der Vollständigkeit halber.

    Das steht in Widerspruch zu einer anonymen Befragung von 2007, der einzigen fundierten, nach der rund 40% der deutschen Kaderathleten dopen.

    Du weist wie diese Befragung durchgeführt wurde? Da wurde über die Athletensprecher im Schneeballverfahren an die Kaderathleten Mails versandt, ob sie mal an der Umfrage teilnehmen wollen. Sicher, die Umfrage gibt mal ein Bild wie groß das Problem tatsächlich sein könnte, aber versteifen würd ich mich auf diese Zahlen nicht, zumal ich diese Studie nie vollständig gesehen habe, sondern immer nur die Prozentzahlen in Presseartikeln. 40% waren übrigens der obere Rand von Individualsportlern im internationalen Spitzenbereich, wenn ich es richtig in Erinnerung habe. Hier wäre es sicher mal wünschenswert, wenn man in dem Bereich weiterforscht, dann bekäme man mal ein Einblick wie gut (oder schlecht) das Kontrollsystem tatsächlich funktioniert.

  113. 19.29 Uhr: Das Stadion ist heute, aber ich ziehe die Barcodes der Tickets nicht persönlich durchs Lesegerät, besser gefüllt als gestern.

    Im ZDF wurden im Laufe des Nachmittags mehrfach die leeren Ränge angesprochen. Ich meine, etwa gegen 20:00 Uhr die Schätzung „48.000“ in Verbindung mit einem leicht verwunderten „auch jetzt noch nicht alle Plätze belegt“ vernommen zu haben.

    Heute sah’s naturgemäß bereits wieder deutlich leerer aus. Täusche ich mich, oder war die Gegengrade (jenseits der Osttribüne) max. zu einem Drittel gefüllt?

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