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Das Olympische Bildungsmagazin

Interview mit Thomas Bach

Ich habe den DOSB-Präsidenten und IOC-Vize um ein Interview zu aktuell drängenden Themen gebeten: „für meine Zeitungspartner, für den Deutschlandfunk und für mein Blog“. Erstaunlicherweise ist es diesmal zu dem Gespräch gekommen, gestern Mittag (Ortszeit) im Pan Pacific Hotel in Vancouver.

Es ist, wenn ich mich recht erinnere, das erste längere Aufeinandertreffen seit Ende 1996, aber diese lange Vorgeschichte kürze ich jetzt ab. Das Resultat kann man hier in 29 Minuten und acht Sekunden hören. Ein fairer Wortwechsel – und vor allem: uncensored.

Thomas Bach über…

:

Außerdem ist festzuhalten: Ich stelle ihm demnächst eine Akte aus dem ISL-Prozess zusammen, die er freundlicherweise an die IOC-Ethikkomission weiterleitet. So ist es versprochen – er erwartet „den Eingang meiner Unterlagen“.

23 Gedanken zu „Interview mit Thomas Bach“

  1. Doch nicht hoffentlich so ein Versprechen, wie es die hier ab und zu gibt?! Und was ist bitte am UDIOCM besser als an uns, dass es bessere Versprechen bekommt?

    Und wenn er das nächste Mal auch erst wieder in 12-13 Jahren länger mir dir redet, wissen wir jetzt wenigstens warum. (Das soll kein Vorwurf sein, sondern das Gegenteil.)

  2. LOL! Könnte es nach diesem Interview sein, dass es nun wieder zwölfeinhalb Jahre dauert, bis Dr. Bach Dir eine Audienz gewährt?

  3. Die politischen Akteure und die Funktionäre des Sports nutzen die zweite Spielart, die Stabilisierungspropaganda – und sie werden das, wie ich glaube, in zunehmendem Maße tun. Denn der Schöpfungsakt jeder Propaganda liegt im unbequemen Erlebnis der Realität. Es geht darum, eine Krise zu überspielen, ihren Kern zu verstellen. So verstanden ist Propaganda die laute Seite der Konspiration. Sie liefert und inszeniert ein Bild, das nicht abbildet, sondern an Stelle der Wirklichkeit treten soll. Sie will eine zweite Welt schaffen, die das Verhalten in der ersten lenken und sogar dominieren kann. Da ihr Adressat die Öffentlichkeit ist, braucht sie uns, die Medien.Sie wissen, welche Krise Sportfunktionäre und Politiker nicht abwenden, dafür aber überspielen – die einen, weil sie weiter in die Gunst von Steuer- und Sponsorenmillionen kommen wollen, die anderen, weil sie profitieren wollen vom nationalen Gemeinschaftsraum, den der Sport noch herstellen kann. Im Sprachgebrauch des Sports ist die Rede von einem Übel, von Machenschaften, von kriminellen Netzwerken und Betrug, von einer Seuche, die aber nur einzelne schwarze Schafe ergreift und so weiter: Doping also.

    was zu beweisen war
    http://sportnetzwerk.eu/wp-content/uploads/2008/02/vortrag-grit-hartmann-dortmund-16022008.pdf

  4. und du hast während dem ganzen interview nicht laut aufgelacht? Gerade zu Beginn, als es um Fairness und die Grundwerte des Sports geht, konnte ich mich ein leichtes grinsen nicht verkneifen.

  5. andreas: Kein Kommentar. Wer sich das anh̦rt, soll sich selbst sein Urteil bilden. Ich sagte doch: uncensored Рalso wurde auch kein Lachen getilgt.

    Manchmal kann man nichts mehr tun, als Fragen zu stellen. Manchmal ist es gut, Fragen zu stellen und Antworten zu bekommen, denn diese Antworten kann man sich auch archivieren und immer mal wieder daran messen, was einem als Wirklichkeit daher kommt.

  6. Da kommt ein rheinisches Motto gerade richtig zur Geltung, das ganz offensichtlich nicht nur auf die Aussagen der Leverkusenerin Ecker-R. passt: „Amnesie ist der erste Schritt zur Amnestie.“ (Rainer Pause alias Fritz Litzmann, zitiert aus dem Kabarett-Programm „Tod im Rheinland“)

  7. Also, ich habe drei Stellen besonders gemocht: Selbstverständlich das „proaktive“ Vorgehen, im Zusammenhang mit dem ISL-Prozess. Dann das im Fall Goldmann „nicht glaubwürdige Leugnen“. Und noch diese ja nun zu erforschende Frage, ausgerechnet von UDIOCM: „Und was ist das Umfeld, die Bedingungen, in denen sich Doping entwickeln kann?“ Großes Rätsel! Großes Indianerehrenwort!

  8. Umfeld und Bedingungen für Doping?
    Ja warum wurde dazu keine Frage gestellt? Ich will wissen wie sauber ist jetzt der Sport.Aber keiner interessiert sich für den Stand der gegenwärtigen Tests und was festgestellt werden kann und wird es auch getestet?

    Kann man den IOC Vize auch fragen , warum das IOC EPO 15 Jahre lang nicht getestet hat?
    Ich finde ,die entscheidende Voraussetzung für EPO Doping.
    Amgen,der einzige Hersteller in dieser Zeit war auch gleich ein Sponsor?
    Ich hätte ihn auch gefragt wann die Goldmedaille von M.Jones von 2000 an Thanou übergeben wird.

  9. Warum die alten EPO-Geschichten? Man könnte ihn auch einfach fragen, warum nur 100 Pekingproben nachträglich auf Insulin getestet werden!? Oder warum nachträglich nur Radsport, Rudern, Schwimmen und die Leichtathletik überprüft werden!? Was ist z.B. mit dem Gewichtheben?

  10. Ralf,
    stimmt hätte man auch fragen können.Aber Deutsche wollen erst ihre nationale Geschichte in Ordnung bringen,wegen Abrechnung und so…

    Die Antwort ist wahrscheinlich ganz simpel,die Tests haben schon immer die Profitrate gemindert und in dieser Grauzone konnten Funktionäre schön ihre Macht ausspielen.
    Haben auch jetzt wieder österreichische Zeugen ausgesagt,der Verband bestimmt wer positiv ist.

  11. Pingback: Die Propagandamaschine brummt … : jens weinreich

  12. Ralf,
    warum die alten EPO Geschichten?

    Hat ein Verein,der Nulltoleranz propagiert,nicht alle Beteiligten in die Arme des einzigen EPO Produzenten Amgen getrieben,wenn er 15 Jahre nicht testen läßt?

    In diesem Zeitraum interessierte sich doch kein Journalist dafür,dass es gar keinen Test gab.( siehe Jan Schur,Klaus Ampler…)

    Und jetzt interessiert sich wieder keiner für die aktuellen Möglichkeiten.

    Wenn Tests funktionieren sind Ehrenerklärungen überflüssig.

  13. Walter

    Wenn Tests funktionieren sind Ehrenerklärungen überflüssig.

    :
    Ich halte Ehrenerklärungen grundsätzlich für überflüssig- sie sind nichtssagend.
    Leider halte ich nicht die funktionierenden Tests zielführend, die Mentalität der Verantwortlichen mit dem Umgang der Ergebnisse ist das Entscheidende.
    Ich behaupte, daß sich an deren Einstellung seit 40 Jahren nichts geändert hat.

  14. Zum Bach-Interview im DLF 9.4.Danke Uwe !Die Antwortendes Herrn Bach: mehr als enttäuschend ! Wenn sich Herr Bach mit den Problemen der Opfer annähernd so viel beschäftigt hätte, wie mit denen der Täter, hätte er anders antworten müssen.So klingtt es, als wären die Probleme für die Opfer bewältigt. Das werden sie nie sein,da eigene gesundheitliche Probleme oder die des Kindes bis ans Lebensende bleiben werden. (Herr Bach sagt ..“erleiden m u s s t e n“ ).Diese gesundheitlichen Probleme verursachen oft auch solche finanzieller Art. Die Täter hingegen, die z.T. schon in der DDR erhebliche materielle Vorteile auf Grund ihrer Position und durch die Erfolge ihrer Athleten („Prämien“!)hatten, konnten diesen Karrierevorsprungaus der DDR nun schon fast 20 Jahre erweitern, – auf Kosten der Steuerzahler. Deshalb verdienen sie n u n lt. Herrn Bach „eine zweite Chance“!Wenn es nicht so traurig und bitter wäre, müsste man lachen !

  15. Pingback: Was vom Tage übrig bleibt (30): DLF-Gespräch Misersky, Kofink, Treutlein : jens weinreich

  16. Ralf am 2. April 2009 – 12:22

    Oder warum nachträglich nur Radsport, Rudern, Schwimmen und die Leichtathletik überprüft werden!? Was ist z.B. mit dem Gewichtheben?

    Immerhin den Gewichthebern scheint man nun doch auch noch auf die Finger geschaut zu haben…

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  19. Ich setze es mal hier rein. Warum, weiß ich auch nicht soo genau :).Züge für SotschiDicker Fisch für Siemens

    Außerdem ist festzuhalten: Ich stelle ihm demnächst eine Akte aus dem ISL-Prozess zusammen, die er freundlicher Weise an die IOC-Ethikkomission weiterleitet. So ist es versprochen – er erwartet “den Eingang meiner Unterlagenâ€?.

    gibt es hierzu evtl. schon mehr zu sagen?

  20. Ach, indykiste, hast Du mich mal wieder ertappt. Nein, ich habe nichts zusammengestellt. Ist auch nicht mehr nötig, nachdem Jacques Rogge beispielsweise zum Ende des Olympischen Kongresses festgehalten hat, dass die ISL-Kiste steinalt sei und das IOC davon üüüüberhaupt nicht betroffen.

  21. dradio.de: mp3-Datei:

    Sportgespräch mit DOSB Präsident Thomas Bach
    Sendezeit: 02.01.2011 19:41
    Autor: Fischer-Solms, Herbert
    Programm: Deutschlandfunk
    Sendung: Sport
    Länge: 26:43 Minuten

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