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Das Olympische Bildungsmagazin

Die mächtigsten Sportfürsten der Welt (II)

Kleine Fortsetzung des Spielchens von Anfang Oktober: Der Branchendienst Around the Rings eröffnet das Jahr mit seinen Top 25 der Weltsportfunktionäre 2009. Es ist, wie immer, eine olympisch geprägte Rangliste.

  1. Sebastian Coe
  2. Barack Obama
  3. Jacques Rogge
  4. Richard Carrion
  5. John Furlong
  6. Nawal El Moutawakel
  7. Thomas Bach
  8. Tessa Jowell
  9. Gerhard Heiberg
  10. Gordon Campbell
  11. Franco Carraro
  12. Patrick Hickey
  13. George Bodenheimer
  14. Gilbert Felli
  15. Mario Vázquez Rana
  16. Sheikh Ahmad Al Sabah
  17. Dmitry Kozak
  18. Denis Oswald
  19. Boris Johnson
  20. Ser Miang Ng
  21. René Fasel
  22. Lamine Diack
  23. Lassana Palenfo
  24. Larry Probst
  25. John Fahey

Ich weiß nicht, welches Geschäft sich ATR-Chef Ed Hula davon verspricht, aber viele der Positionen sind doch sehr durchschaubar und scheinen nicht uneigennützig gewählt.

Die Auswahl der kommenden Olympia-Organisatoren (Coe, London, #1; Furlong, Vancouver, #5) und der dafür politisch Verantwortlichen (Jowell, London, #8; Campbell, Vancouver, B.C., #10; Kosak, Sotschi, #17; Johnson, London, #19) war zu erwarten und doch in der Menge übertrieben. In diese Kategorie fällt auch Ser Miang Ng aus Singapur, wo 2010 die ersten Youth Olympic Games stattfinden.

Egal, der eitle Lord Coe wird sich freuen – indes wird seine Position, in der IAAF die Präsidentschaft zu übernehmen und endlich IOC-Mitglied zu werden, dadurch nicht gestärkt. Zumal: Er will ja mehr, aber auf den Thron wird er es kaum schaffen.

Der Witz der Rangliste ist natürlich Barack Obama auf Position 2, das sage ich, obwohl ich selbst glaube, dass er die Olympiabewerbung Chicagos beflügeln kann. Das US-geprägte Ranking wird durch George Bodenheimer (#13), Chef von ABC Sports und ESPN (wegen eines möglichen Olympia-Engagements) und des neuen USOC-Chefs Larry Probst (#24) komplettiert.

Aus deutscher Sicht wenig überraschend: Das UDIOCM geht von Platz 4 auf 7. Rogges Entscheidung, im kommenden Jahr weitere vier Jahre als IOC-Chef dranzuhängen, hat die Position des UDIOCM entscheidend geschwächt. Mit Rang 7 ist er sehr gut bedient.

Eine der interessantesten Personen für mich in dieser Rangliste und in der Nomenklatura des olympischen Sports überhaupt ist die Marokkanerin Nawal El Moutawakel (#6). Vielleicht spinne ich, aber sie könnte in den nächsten Jahren die große Nummer werden – und damit erste IOC-Präsidentin. Sie wird hier im Blog in diesem Jahr ein Fixthema sein, auch weil sie die Evaluierungskommission für die Sommerspiele 2016 leitet, die im April/Mai die vier Bewerberstädte besucht. Die Entscheidung fällt im Oktober auf der IOC-Session in Kopenhagen, die einen Olympischen Kongress garniert, den ersten seit 15 Jahren. Das ist das sportpolitische Highlight 2009.

Ich vermisse natürlich Sergej Bubka unter den Top 25. Konsequenterweise hätte auch Wladimir Putin einen guten Platz einnehmen müssen. Mindestens an Stelle von Kozak. Eigentlich in den Top 5.

13 Gedanken zu „Die mächtigsten Sportfürsten der Welt (II)“

  1. Off Topic/ jw ./. TZ: Ich habe jetzt in letzer Zeit nicht alles verfolgt (wird es eigentlich irgendwann nich eine „Letzte-Kommentare-Funktion“ geben? [/nöhl]), evtl. ist dies hier noch nicht erwähnt worden und interessiert.

  2. betr: nöhl. Mensch, sternburg: Die Kommentare sind doch nach Aktualität geordnet. Habe ich extra für Dich geändert nach Deinem letzten nöhl. Zuvor waren die Kommentare zusätzlich nach Beitrag geordnet. Wenn ich mich recht erinnere, behagte Dir das nicht so. Vielleicht habe ich’s auch falsch verstanden, was soll’s, ich bin gern Gastgeber: Wie kann ich es Dir angenehmer gestalten? Was wünschen der Herr? Bin stets zu Diensten.

    Wie bei Kai?

  3. in anbetracht dieser rangliste sehne ich mich regelrecht nach den alten rankings von k.h. huba zurück, der hätte wenigstens zwanziger noch aufgeführt.

  4. Ja, wie bei Kai, das wäre nett, danke schön der Herr. :)
    Und ja, der derzeitige Zustand _ist_ eine Verbesserung. Nur hat so niemand eine Chance, mit einem einzelnen Nachtrag zu einem älteren Beitrag wahrgenommen zu werden, wenn anderswo die Kommentarflut rollt. Gerade bei so rührigen Gästen wie Ralf einer ist, ist es doch schade, wenn seine Hinweise im TZ-Gebashe untergehen.

    Und nur noch für alle und sicherheitshalber zur Klarstellung: das sind Anregungen; mir ist es durchaus wichtig, nicht als jemand wahrgenommen zu werden, der – bildhaft gesprochen im Wohn- und Arbeitszimmer eines anderen zu Gast und freundlich bewirtet – irgendjemanden in seiner Freizeit eine Art Dienstleistungsmentalität entgegenbringt. Bei so manchem, was die sog „Blogosphäre“ an Gästen hervorbringt, kann man von einer Selbstverständlichkeit dieser Einstellung ja leider gerade nicht ausgehen.

  5. Rang 1 ist lustig, nach allem, was ich aus dem IT-Bereich höre, der einer der Hauptsponsoren der Olympics in London sein soll. Coe hat wieder und wieder betont, wie wenig diese Olympics an öffentlichen Mitteln brauchen. Und nun wollen fast alle abspringen.

  6. Was mir jetzt erst auffällt: Eine „Top 25 der Weltsportfunktionäre“ aufzustellen, ohne -soweit ich das sehe – eine einzige Person aus der Fifa, von einem Ausrüster, Sponsor oder Vermarkter zu erwähnen, ist sowieso, bei aller durchscheinenden Intentionsgeprägtheit, schon von vornherein ein Witz.

  7. Ja. Wir machen das demnächst selbst. Und zwar öffentlich, als Umfrage über einen mehrwöchigen Zeitraum. National und international.

  8. ..ich habe die Befürchtung, die wirklich wichtigsten Personen des Funktionärswesens sind uns Fußvolk gar nicht unbedingt als solche bekannt.

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