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Das Olympische Bildungsmagazin

IOC-Absurditätenkabinett

ioc-2016-final

„Final result“ steht über dem Chart aus dem Bericht der IOC-Evaluierungs­kommission zu den Bewerbern für die Sommerspiele 2016, der vor wenigen Minuten veröffentlicht wurde. Demnach liegt Doha, Hauptstadt des winzigen aber steinreichen Emirats Katar, Austragungsort der Asienspiele 2006, einer mit den Olympischen Spielen problemlos vergleichbaren Veranstaltung, fast gleichauf mit dem vermeintlichen Olympiafavoriten Chicago. Vorn liegen Tokio und Madrid, gerade noch im grünen Bereich ist Rio de Janeiro. Der Bericht schreibt den Kataris sogar die Fähigkeit zu, Olympische Spiele auszurichten. Dennoch wurde Doha vom IOC-Exekutivkomitee in Athen heute Nachmittag aussortiert – wie Baku und Prag.

Die Finalisten bereiten sich nun auf die Entscheidung am 2. Oktober 2009 vor. Und das IOC, das nach wie vor über keine transparenten und klar nachvollziehbaren Regeln bei Olympiabewerbungen (und der Bewertung dieser Offerten) verfügt, hat ein weiteres absurdes Kapitel seiner wenig ruhmreichen Geschichte geschrieben: Doha, so suggeriert es der Bericht auf Seite 94, wurde aussortiert, weil das von den Kataris vorgeschlagene Datum (14. Oktober bis 30. Oktober 2016) außerhalb der vom IOC präferierten Zeitmarke liegt (15. Juli bis 31. August).

Natürlich gibt es andere Gründe für den Rausschmiss der arabischen Sportfürsten. Darüber wird noch ausführlich zu reden sein. Vorerst nur ein paar Daten, die die Lächerlichkeit der Entscheidung unterstreichen. Ein Blick in die olympische Geschichte. Sommerspiele, obgleich noch nie in der Wüste, wurden zum Beispiel zu folgenden Terminen ausgetragen:

  • 22. November bis 8. Dezember 1956: Melbourne
  • 25. August bis 11. September 1960: Rom
  • 10. Oktober bis 24. Oktober 1964: Tokio
  • 12. Oktober bis 27. Oktober 1968: Mexico City
  • 26. August bis 11. September 1972: München
  • 17. September bis 2. Oktober 1988: Seoul
  • 15. September bis 1. Oktober 2000: Sydney 

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